Mitglieder der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg aus der Raumschaft Schramberg verabschiedeten laut IHK-Presseitteilung während eines Arbeitstreffens in den Räumen der Schweizer Electronic AG gemeinsam mit IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos-Boyd und Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez die „Schramberger Erklärung“.
Unter der Überschrift „das viele Gute stärken“ definierten die Teilnehmer den Schwarzwald als attraktiven Wohn- und Lebensraum insbesondere für Familien, zugleich aber auch als leistungsstarken Industriestandort und erfolgreiche Tourismusdestination. „Damit sich der Standort auf allen genannten Gebieten erfolgreich entwickelt, müssen wir – und zwar gemeinsam – den Austausch branchenübergreifend intensivieren, den Ausbau der Infrastruktur vorantreiben und neue Denkansätze in die Diskussionen einbringen“, forderte IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos-Boyd.
Dort, wo Leistungen und Produkte entstehen, bedürfe es hinreichender Verkehrswege und Kommunikationsnetze. Die Talumfahrung Schramberg, das Stadtentwicklungskonzept 2030+, die Umsetzung des Mobilfunkstandards 5G, der Ausbau der Breitbandversorgung und die wohnortnahe Beschulung seien daher unverzichtbare Projekte. Parallel dazu müssten aber auch ein serviceorientiertes Gastgewerbe und attraktive Freizeitangebote gefördert und gepflegt werden, um den Lebenswert zu steigern.
IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez unterstrich die Leistungsfähigkeit der Stadt: Mehr als 1800 Unternehmen beschäftigen mehr als 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 650 Auszubildende. Diese Unternehmen erlauben es der Stadt durch erhebliche Gewerbesteuerzahlungen, ein lebenswertes Umfeld zu schaffen, erläuterte Oberbürgermeister Thomas Herzog. Das Stadtentwicklungsprogramm 2030+ zielt somit exakt in die Richtung der gemeinsamen Erklärung.
Gastgeber Nicolas Schweizer, Vorstand der Schweizer Electronic AG, stellte das börsennotierte Traditionsunternehmen vor. Die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft 1989 und der folgende Börsengang seien auch aus heutiger Sicht richtig gewesen, denn auf diesem Weg habe man als ältestes Industrieunternehmen in Schramberg ein leistungsstarkes Netzwerk aufbauen können. Bekanntester Partner des Schramberger Unternehmens ist die im Leitindex DAX 30 notierte Infineon AG, die 9,5 Prozent des Grundkapitals an Schweizer hält.
Gleichzeitig hat Schweizer auch an der Börse als Familienunternehmen mit unverrückbaren Werten wie Verlässlichkeit und sozialer Verantwortung bleiben können. Diese Unternehmens-DNA sei zusammen mit dem Engagement in der Ausbildung und der hohen Lebensqualität in der Region Garant dafür, weiterhin Fachkräfte gewinnen und im Unternehmen halten zu können, sagte Schweizer. Die Schweizer AG ist somit gewissermaßen Prototyp eines erfolgreichen Schwarzwälder Unternehmens: Global tätig und vernetzt, und gleichzeitig fest regional verwurzelt.
Während eines Rundgangs durch die Produktion erhielten die Vollversammlungsmitglieder einen tiefen Einblick in modernste Fertigungsmethoden von Leiterplatten. Durch die sogenannte „embedded technology“, also das Einbetten aktiver Elemente in die Ebenen der Leiterplatte, sieht sich Schweizer hervorragend für die Zukunftstrends Elektromobilität und autonomes Fahren aufgestellt. Aktuell hat Schweizer die Jahresguidance für 2018 auf 130 Millionen Euro Umsatz erhöht. Obwohl in drei Schichten rund um die Uhr gearbeitet wird, bestehen derzeit lange Lieferfristen.