Sonntag, 10. Dezember 2023
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Rottweil

“Wo rohe Kräfte…

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Schramberg. Als der Zebrastreifen am Gymnasium nach Jahren endlich fertig war, war im Dezember die Freude groß. Doch die Polizei sah eine Gefahr: Schülerinnen und Schüler könnten, ohne zu schauen, über die Straße rennen. Aber auch Radfahrer, die vom Seilerwegle her kommen, sollten nicht ungebremst einfach über den Zebrastreifen brettern.

Also musste die Stadt etwas tun, um den jugendlichen Bewegungsdrang zu bremsen. Erst standen Absperrgitter dort und erzwangen einen Slalomlauf.  Dann vor wenigen Wochen montierte der Bauhof knallrote Sicherheitsbügel mit weißen Streifen. Eine besondere Mechanik erlaubt das Aufklappen, damit der Bauhof oder auch ein Rettungsfahrzeug an dem Hindernis vorbeikommen kann. Vier massive Schrauben sollten die Schranke links und die Schranke rechts im Untergrund verankern.

Doch schon nach wenigen Tagen hing die eine der Schranken schon schlapp runter. Klar, wie das passiert sein muss: Schülerinnen und oder Schüler haben sich draufgesetzt und das Hebelgesetz erprobt. Das besagt in diesem Falle, die vier Schrauben halten dem Gewicht nicht stand.

Vier Schrauben hielten dem Gewicht nicht stand. Foto: him

Auf Nachfrage von Freie-Liste-Stadtrat Ralf Rückert gestand Tiefbauchef Konrad Ginter im Ausschuss für Umwelt und Technik, dass man das nicht bedacht habe und es nun mit längeren Schrauben  versuche. Löcher durch die Brücke durch bohren und drunter an den Stahlträgern der Brücke verschrauben soll für mehr Stabilität der Schutzschranken zu sorgen. „Wir sind dran“, versicherte Ginter zerknirscht. Die NRWZ gibt allerdings –  frei nach Friedrich Schiller – zu bedenken: „Wo rohe Kräfte sinnlos walten, kann kei‘ Schraub’ die Schranke halten….“

Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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