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Zehn Jahre Tennenbronner Heimathaus: Start mit viel Schwung

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Das Tennenbronner Heimathaus feiert seinen 10. Geburtstag. Eigentlich sollte dieses kleine Jubiläum mit einer Sonderausstellung und einem Fest rund um das Heimathaus im September gefeiert werden. Durch die Corona-Pandemie war dies nicht möglich. Deshalb wird Robert Hermann in einer kleinen Artikelfolge auf die zehn Jahre zurückblicken.

Folge 1: Eine Idee wird Wirklichkeit

Trotz des Verlustes der Selbständigkeit, oder gerade deshalb, verstärkte sich bei der Bevölkerung Tennenbronns der Wunsch, die eigene Vergangenheit besser kennenzulernen um die Identität zu erhalten. Im leer stehenden Kindergarten in der Ortsmitte sollte ein Heimathaus entstehen. Als sich im März 2008 eine von Alois Moosmann zusammengerufene Schar von Bürgern zum ersten Mal traf, fanden etwa zehn Personen den Weg dorthin. Nachdem sich Martin Maurer vom Museums- und Geschichtsverein Schramberg für eine Kooperation offen zeigte, war der Weg frei mit konkreten Planungen zu beginnen.

Die Vision war ein lebendiges Haus mit dem Ziel zu schaffen, die Erforschung und Dokumentation der Tennenbronner Dorfgeschichte erlebbar zu machen. Unterstützt durch Ortsvorsteher Klaus Köser überzeugte das erarbeitete Konzept nicht nur den damaligen Oberbürgermeister Dr. Herbert  O. Zinell sondern auch den Ortschaftsrat und den Stadtrat.

Ein Vertrag sah vor, dass das „Martebeckehaus“ von der Stadt zur Verfügung gestellt würde, aber die gesamten Umbauten zum Museum mit allen erforderlichen Innenarbeiten, das Beschaffen von Exponaten sowie die äußere Gestaltung des Hauses von der Heimathausgruppe zu tragen sei.

Eine Projektgruppe gründet sich

Mit diesen Vorgaben wurde am 6. Mai 2009 die Bevölkerung zu einer Gründungsversammlung einer Heimathausgruppe in das Gasthaus Löwen eingeladen. Sehr viele Bürger folgten der Einladung. Robert Hermann wurde zum ersten Vorsitzenden, Dieter Moosmann zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Noch am gleichen Abend traten über 40 Mitglieder dem neuen Verein bei.

Die Projektgruppe.

Während von nun an das geplante Projekt von vielen Bürgern unterstützt wurde, war es nicht zu vermeiden, dass die anstehenden konkreten Arbeiten auf den Schultern einiger weniger Akteure lasteten. Es formierte sich ein Kern von etwa 15 Personen, die sich mit großem Eifer ans Werk machten. Sammlung von Zeitdokumenten und Exponaten, Kostenkalkulationen, Entwicklung eines Museumskonzeptes, Gebäudesanierung, Gestaltung der Außenfassade, Entwicklung einer Corporate Identity, Sortierung und Katalogisierung der Archivalien, Gestaltung sowie Einrichtung der Ausstellungsräume und vieles andere mehr musste geplant und umgesetzt werden.

Da sich die von der Stadtverwaltung zugesagte Unterstützung des Projekts auf die Übernahme der laufenden Energiekosten beschränkte, gab es keinen anderen Weg, als den Großteil der fälligen Arbeiten in Eigenleistung zu erbringen. In über 6500 Stunden völlig ehrenamtlichen Engagements gelang es den Mitgliedern der Projektgruppe und den zahlreichen Helfern, die vielen Arbeiten umzusetzen und dank vieler Spender die Kosten von knapp. 40.000  Euro zu finanzieren.

Lange Schlange vor dem Heimathaus bei der Eröffnung.

Die Eröffnung

Der ehrgeizige Zeitplan konnte eingehalten werden! Im Herbst 2010 war das Werk so weit gediehen, dass das Tennenbronner Heimathaus am 23. Oktober 2010 eingeweiht und eröffnet werden konnte. Der Zuspruch aus der Bevölkerung und die Bereitschaft mitzufeiern, waren überwältigend. Das zum ersten Mal geöffnete Heimathaus konnte den Strom der Besucher kaum bewältigen. Schon beim offiziellen Festakt mit viel Prominenz im Pfarrsaal und anschließend bei der öffentlichen Einweihungsfeier in der Tennenbronner Festhalle, waren alle Plätze voll belegt. Tennenbronn feierte mit einem großen Fest und der gesamten Bevölkerung in einem bunten Programm sein Heimathaus.

Zahlreiche Gäste kamen zur Eröffnung.

Dank des großartigen Einsatzes der Projektgruppe, vielen großzügigen Spendengebern und vielen Helfern kann Tennenbronn seither stolz auf ein schmuckes Heimathaus in der Ortsmitte sein.

 

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