(Anzeige). Seit Monaten geht die Konzert- und Veranstaltungsbranche auf die Straße. Wegen des Lockdowns fallen praktisch alle Aufträge weg. Auch die Messebauer leiden massiv. Die Firma 3D.DE Messestandgestaltung in Sulgen hat das natürlich auch zu spüren bekommen: „Im Messebau war seit März praktisch komplett Flaute, und jetzt sind im Rahmen des Teil-Lockdowns Messen generell untersagt“, so Firmenchef Florian Burgstahler. “Uns bleiben also nur alternative Geschäftsmodelle.“
Noch im März starteten Burgstahler und sein Team mit der Konstruktion von Infektionsschutzwänden für den Einzelhandel, Behörden und Arztpraxen. Wir berichteten damals.

Nun steht die Freigabe von Corona-Impfstoffen kurz bevor. Überall in der Bundesrepublik entstehen in Stadt- und Messehallen Impfzentren. Und wieder hat 3D.DE eine Idee, wie die Messebauer ihr Können und ihr Material sinnvoll einsetzen können: Sie haben schnell auf- und abzubauende Impfkabinen entwickelt und bieten diese bundesweit an. Die Impfkabinen könne man in jeder Halle zügig und einfach aufbauen.
„Die Idee war ehrlich gesagt naheliegend“, erzählt Burgstahler, „schon in Frühjahr gab es ja in diversen Messehallen provisorische Krankenstationen, in denen die einzelnen Betten mittels Messetrennwänden abgeteilt wurden.“ Es sei ja klar gewesen, dass man für ein Impfzentrum in einer Stadthalle nicht einfach nur Stühle aufstellen kann.
Wenige Handgriffe nötig
Die Impfkabinen bestehen aus Einzelelementen, die mit wenigen Handgriffen zusammen gebaut werden können. Sie passen auf Europaletten, damit man sie einfach transportieren und per Gabelstapler in eine Halle schaffen kann. Auf einer Fläche von 2,25 Metern auf 1,50 Meter finde „alles Platz, was für die Impfungen benötigt wird“.
Das Besondere: Die Impfkabinen lassen sich vollständig wieder auseinander bauen und die Einzelteile wieder verwenden. „Wenn die Impfkampagne abgeschlossen sein wird, finden hoffentlich auch wieder Messen statt, auf denen wir die Wände für ihre eigentliche Bestimmung einsetzen können“, so Burgstahler. Das Material hat sein Unternehmen auf Lager und sie könnten sofort loslegen. Die Gesundheitsbehörden können die Impfkabinen entweder kaufen oder mieten.
Seit einigen Tagen macht 3D.DE sein Konzept bundesweit bekannt. Burgstahler informiert Gesundheitsämter und Gesundheitsministerien. Er wirbt für sein Konzept bei den Kreisgeschäftsstellen des Deutschen Roten Kreuzes. „Diese Einrichtungen werden in die Impfkampagne eingebunden sein und einen Bedarf haben“, ist der Sulgener Unternehmer überzeugt.
Logistiker zeigt Interesse
Bereits Interesse hat der Logistikkonzern DHL. Die Posttochter soll bekanntlich die Impfstoffe verteilen und überlege, ein Komplettpaket einschließlich von Miettrennwände anzubieten.
Für das kleine Unternehmen mit acht Beschäftigten ist Flexibilität in diesen Zeiten entscheidend. In Zukunft wollen die Sulgener Messebauer verstärkt auch handwerkliche Dienstleistungen anbieten. „Das würde auch über die nächste Pandemie helfen können.“
Wegen des kompletten Lockdowns bei Messen seien ihnen nur alternative Geschäftsmodelle geblieben. „Natürlich kann man sich nicht von heute auf morgen neu erfinden“, so Burgstahler, „doch unsere Alternativideen tragen inzwischen Früchte.“ Mit den neuen Ideen wie den Trennwänden und Impfständen werde sein Unternehmen sicher nicht zum „Krisengewinner“, so der Diplomingenieur. „Aber wir sind sehr froh, dass wir voraussichtlich nicht als Verlierer aus der Krise hervorgehen werden.“
Von der Palette in wenigen Schritten zur fertigen Kabine
Infos: 3D.DE Messestandgestaltung, Florian Burgstahler, Einsteinstraße 9, D-78713 Schramberg. www.messebau-3d.de