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„Zunftball im „Weltfasnetszirkus““, Veröffentlicht: Sonntag, 23. Februar 2020, 12.11 Uhr

Zunftball im „Weltfasnetszirkus“

In eine riesige Zirkusmanege hatte die Narrenzunft für den diesjährigen Zunftball  den Bärensaal verwandelt. Im Saal tummelten sich jede Menge Clowns, Zirkusdirektorinnen und Dompteusen. Als Zirkuskapelle im „Weltfasnetszirkus“ fungierten die legendären „Gams ‚n‘ Rosslers“. Als Zirkusdirektor „Gustav Gold“ begleitete Tobias (Tobse) Dold in seiner unnachahmlichen Mischung aus Slapstick, Pantomime und Musikalität durch ein vergnügliches Bühnenprogramm.

Zum Auftakt kam dien Stadtmusik und eine große Schar von Bruele, Bach-na-Fahrern, Hansel und Narros in den Saal gezogen. Der Hanselsprung mit Brezelsegen und die „Hoorig hoorig“-Rufe wie immer eindrucksvoll.

Internationale Elferartisten

Der Elferrat zauberte dann eine komprimierte Zirkusschau mit Artisten aus aller Welt auf die Bärensaalbühne: Jonglage mit Keulen, sagenhaften drei Tüchlein mit „Fidel und Raul“ und  roten Hüten kam aus Kuba. „Fal Ni“ und „Sei Lang“  aus China zeigten eine Hochseil-Nummer der Spitzenklasse, gefolgt von Oleg und Boleg als Clowns vom Russischen Staatszirkus.

Durchtrainierte Körper und Muskeln aus Stahl bewiesen zwei schwergewichtige Athleten. Eine Zaubershow voller Magie präsentierten zwei englische Zauberer: Sie ließen Seifenblasen einfach in der Hand verschwinden. Zum krönenden Abschluss traten Juan Luca und seine bezaubernde Partnerin Dolores in einer Messerwerfershow vors  begeisterte Publikum.

Wunderhübsch auch die Leistung des Kinderballetts, die mit Can-Can, Kraftakrobatik und einer Schlusspyramide ihr Können bewiesen.

„Besser als je zuvor…“

Als „Alt-OB Herzog“ stieg Hans-Jörg Dierstein in die Bütt. Er lobte sich für seine Erfolge: Dass bei den Verkaufsoffenen Sonntagen und beim Harleytreffen die Sonne geschienen habe, beispielsweise. Wie alle Jahre wieder beklagte Dierstein, dass es immer noch keine Halle im Tal gäbe. Erst müsse die in Waldmössingen erweitert, die in Tennenbronn gebaut, die vom Sulgen saniert und in Schönbronn geplant werden, bevor vielleicht die Talstadt mal dran käme. So zog er durchs Lokalgeschehen mit dem jeweils leicht abgewandelten Refrain, „Besser als  je zuvor wird es bei Frau Eisenlohr.“

Ein Stück Hefe

Die Elferfrauen hatten ein Schwarzwälder-Kirschtortenballett „aber bitte mit Sahne“  einstudiert und sangen über das Problem Nummer Eins der besseren Hälfte der Menschheit: „In jeder Frau steckt ein Stück Hefe.“

Zwei Gäste aus der Schweiz, Gemeindepräsident Pit Marty und sein Kollege Emil Woodtli aus Schrambergs Partnerstadt Lachen, hatten ebenfalls eine Slapstick- Nummer ausgedacht. Am eh schon auf der Bühne stehenden Flügel spielten sie freihändig klassische Melodien – sehr zum Vergnügen eben dieser besseren Hälfte der Menschheit.

Eine junge Gruppe aus Turnerinnen und Turnern der SG Schramberg zeigte eine Bodenturnschau der Spitzenklasse, gewürzt mit einer Prise Humor.

Tobse Dold, der  zwischen den Auftritten mit Slapstick das Publikum unterhielt, brachte auch die „kleinste Katzenmusik der Welt“  auf den schmalen Streifen vor dem Vorhang. Die Ein-Mann-Gruppe Streusalz karikierte zu „Holladihi“ das Lokalgeschehen.

Olivia bringt Dorothee zum Singen

Vater und Sohn Bendigkeit kamen als Olivia Jones und Clown auf die Bühne und Olivia war über die vielen Veränderungen im Städtle seit ihrem letzten Besuch überrascht.  Zum Duett mit Olivia durfte OBin Dorothee Eisenlohrer auf die Bühne und die Sehnsucht des Seemanns nach dem Meer  besingen. Olivia fragte sich, wie Eisenlohr sich den die Umsetzung all der Großprojekte vorstelle und dachte laut für sie „In acht Jahren ist der Spuk eh vorbei!“

Einen Tanz mit wilden Tieren und zwei Dompteusen hatte das Zunftballett einstudiert und kam wie alle anderen Gruppen vor ihnen auch nicht ohne Zugabe davon.

Erweitertes Specktrum

Großartig waren Cindy Wiedmaier und Tanja Mettmann als Gymnastikdamen, die ihr „Specktrum erweitert“ hatten und mit dem Lied „Ich hab‘ mich tausendmal gewogen“ aus dem Herzen aller Diätistinnen sangen. Zum krönenden Abschluss hatten die Elfer noch eine Raubtiernummer im Programm bei dem die eine Hälfte als Dompteure die andere als Löwen und Tiger zu bändigen versuchte.

Mit einem großen Dank an alle Akteurinnen und Akteure, den Bühnenbildmaler Georg Bücheler und Dennis Dieterle für die Technik endete der Programmteil gegen Mitternacht. Bis tief in die Nacht spielten Gams ‚n‘ Rosslers die alten Hits und tanzten die Narren im Saal und auf der Bühne.

 

 

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