Bereits am 25. November beginnt für die Biathletinnen mit den Wettkämpfen im schwedischen Östersund die neue Saison. Längst entbrannt ist der Kampf um die sechs begehrten Startplätze für den Auftakt.
Während im deutschen Team Hanna Kebinger, Sophia Schneider und Vanessa Voigt aufgrund ihrer guten Leistungen in der Vorsaison und ihres Olympiakaderstatus gesetzt sind, müssen sich alle anderen deutschen Biathletinnen für einen der drei restlichen Startplätze qualifizieren. Neben den deutschen Meisterschaften, die allerdings auf Rollerski ausgetragen wurden, und den Trainingsleistungen zählen vor allem die ersten Testrennen unter Wettkampfbedingungen.
In Sjusjoen in der Nähe von Lillehammer in Norwegen galt es auch für Janina Hettich-Walz, sich für die ersten Weltcups zu empfehlen. In einem Wettkampf über 7,5 Kilometer mit zweimaligem Schießen waren rund 90 Biathletinnen zumeist aus Norwegen, aber unter anderem auch aus Italien, Tschechien, Polen, Deutschland und weiteren Nationen am Start.
Janina Hettich-Walz ging das erste Saisonrennen kontrolliert an und verfehlte beim ersten Schießen lediglich eine Scheibe. Nach der zweiten Laufrunde zeigte sie ihre ganze Klasse am Schießstand. Bei schwierigen Bedingungen, insgesamt blieb nur eine Läuferin fehlerfrei, räumte sie schnell und konzentriert alle Scheiben ab und konnte sich im Zwischenklassement bis auf Rang 7 nach vorne arbeiten. Auf der Schlussrunde büßte sie noch etwas Zeit ein, aber insgesamt durfte sie nach einer Klasseleistung den 10. Platz (1 Fehler + 1:41 Minute) feiern.
Noch wertvoller wird diese Platzierung, wenn der Vergleich zu ihren Teamkolleginnen beim Kampf um die Weltcup-Plätze herangezogen wird. Ihr am nächsten kam noch Sophia Schneider als 21. (2 Fehler + 2:15 Minute) vor Franziska Preuß auf Rang 22 (4 Fehler + 2:16 Minute) und Juliane Frühwirt als 23. (2 Fehler + 2:17 Minute). Anna Weidel belegte Rang 26 (2 Fehler + 2:25 Minute), und Nachwuchshoffnung Selina Grotian kam als 33. ins Ziel (5 Fehler + 3:01 Minute). Das erste Testrennen domminierte Lisa Vittozzi aus Italien vor der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevolt und Marketa Davidova aus Tschechien.
Beflügelt vom guten Auftakt wollte Janina Hettich-Walz im folgenden Massenstartrennen „den Sack zu machen“, sprich sich endgültig für das Weltcupteam zu qualifizieren. Von Beginn an mischte die 27-jährige Lauterbacher Biathletin vorne mit. Nach einer tadellosen ersten Schießeinlage lag sie bereits als Siebte im Spitzenfeld. Zwei weitere fehlerfreie Leistungen am Schießstand und eine gute Performance in der Loipe bedeuteten zwischenzeitlich Rang 4. Der einzige Schießfehler beim letzten Anschlag warf die Biathletin des SC Schönwald nur unwesentlich zurück. Mit einer weiteren Klasseleistung erzielt sie mit Rang 9 (1 Fehler + 0:54 Minute) nochmals ein tolles Ergebnis.
Aus dem deutschen Team wurde sie lediglich von der fehlerfrei schießenden Vanessa Voigt, die bereits für den Weltcup qualifiziert ist und die Rang 6 (+ 0:29 Minute) belegte, überflügelt.
Als 11. konnte Anna Weidel (1 Fehler + 1:13 Minute) wie auch die junge Selina Grotian auf Rang 16 (2 Fehler + 1:31 Minute) überzeugen. Juliane Frühwirt erreichte als 19. (3 Fehler + 1:41 Minute) noch vor der noch schwächelnden Franziska Preuß auf Platz 24 (3 Fehler + 2:16 Minute) die Ziellinie. Das Podest bei diesem zweiten Testrennen vervollständigten neben der Siegerin Juli Arnekleiv aus Norwegen ihre Teamkollegin Marte Kragstad Johannsen und Lisa Vittozzi aus Italien.
Mit den beiden Testrennen konnte Janina Hettich-Walz mehr als zufrieden sein. Als jeweils beste deutsche der noch nicht nominierten deutschen Biathletinnen dürfte einem Start bei Saisonauftakt im Weltcup in Östersund/Schweden eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Die Wettkämpfe dort beginnen am Samstag, 25. November, mit zwei Mixed-Staffeln, am Sonntag, 26. November, findet dann mit dem Einzel über 15 Kilometer der Saisonauftakt der Einzelrennen statt.