Zwei Wochen vor dem Formel 1-Weltmeisterschaftslauf in Frankreich durfte Lion Düker bereits auf dem Circuit Paul Ricard Gas geben. Der Lamera Cup war zu seinem vierten Lauf in Südfrankreich zu Gast, und der Nachwuchsrennfahrer aus Rottweil zeigte abermals sein großes Talent. Erstmalig in Le Castellet am Start, gehörte er direkt zu den Schnellsten und fuhr denkbar knapp am Podium vorbei.
Rennen an zwei Tagen
Die Saison 2022 entwickelt sich für Lion Düker immer weiter zu einem Erfolgsmodell. Bei den letzten Durchgängen glänzte er mit starken Leistungen und großem Talent, davon machte er nun auch beim vierten Lauf wieder Gebrauch. Das Rennen auf der Formel 1-Rennstrecke in Südfrankreich teilte sich erneut auf zwei Tage auf. Samstags standen viereinhalb Stunden auf dem Programm, am Sonntag folgten siebeneinhalb Stunden.
„Bereits die Anreise zur Rennstrecke war beeindruckend – man hatte direkt Formel-eins-Feeling“, schwärmt der 20-jährige Rennfahrer, für den es der erste Einsatz auf dem 5,842 Kilometer langen Kurs war. In einem zweistündigen Training galt es, sich auf die Begebenheiten einzustellen. „Ich war nach vier Runden auf dem Niveau der Spitze und habe mich dann weiter in den Rhythmus gefahren“, erinnert sich Lion Düker.
3,3 Sekunden fehlen zu Platz drei
Mit Startplatz drei hatten er und seine drei Teamkollegen aus dem Team Race Track Competition eine gute Ausgangslage für den ersten Teil. Nach dem Lions Fahrerkollege den Start fuhr, übernahm der Rottweiler im Anschluss den Sportwagen und verbesserte sich auf Rang zwei. Jedoch stoppte ihn kurzzeitig ein technisches Problem. „Nach einer Code-60-Phase ließ sich mein Auto nicht mehr schalten. Ich musste es komplett neu starten und habe dadurch einige Plätze verloren“, erklärte Lion. Bis zum Fahrerwechsel fuhr er aber wieder auf Platz drei vor. Zum Finale durfte Lion dann nochmals ran und zeigte eine starke Endphase. Bis auf Rang acht zurückgefallen, kämpfte er sich auf Platz vier nach vorne und verpasste das Podium am Ende nur haarscharf. „Mich hat eine Gelbphase die letzte Attacke gekostet, ich war teilweise mehr als zwei Sekunden schneller als mein Kontrahent, und nur noch 3,3 Sekunden fehlten auf Platz drei. Die Top-Drei waren sicher drin“, berichtete Düker.

60 Grad im Cockpit
Der Sonntag wurde dann zu einer richtigen Herausforderung. Bei hochsommerlichen Temperaturen herrschten im Cockpit teilweise über 60 Grad. Dank der guten Fitness von Lion war das aber kein Problem. Trotzdem gab es im Rennverlauf einige Strafen, die das Team wichtigen Boden kosteten. So war diesmal nicht mehr als Platz fünf möglich. „Bei der Hitze haben wir uns einige Track-Limits eingefahren und dadurch Zeit verloren. Abgesehen davon war das eine super Teamleistung. Alle rund um Race Track Competition haben einen Megajob gemacht. Dafür vielen Dank! Für mich war das wieder eine super Erfahrung und hat mir in meiner weiteren Entwicklung sehr geholfen. Ich bin gespannt, was jetzt die Zukunft noch bringt“, sagte Lion Düker abschließend.
Langstreckenrennen
Aktuell verhandelt der junge Deutsche mit seinem Team über einen Start beim längsten Langstreckenrennen der Welt. In Portimao (Portugal) findet ein 26-Stunden-Rennen statt, für das Düker als heißer Kandidat gehandelt wird.