Nachdem im Herbst letzten Jahres der Spielbetrieb eine noch abruptere Unterbrechung als bereits die vorangegangene Saison fand, stellte sich in den zurückliegenden Wochen der vermehrten Hallenöffnungen die spannende Frage, wie viele Spielerinnen und Spieler an die teilweise schon eingestaubten Platten überhaupt zurückkehren würden – und vor allem wie motiviert.
An enthusiastischer Vorfreude und Tatendrang in Form von Trainingseifer sollte es trotz anhaltender Hygiene-Maßnahmen in den Hallen glücklicherweise bei den allermeisten Akteuren nicht fehlen. Insbesondere nicht bei den Kindern und Jugendlichen; allen voran bei jenen, die sich während der Lockdown-Phasen mit Sondertrainingsformen stetig an und abseits der Tische zusammen mit ihren Trainern fit zu halten versuchten. Doch ausgerechnet auf den ersten Spieltag hin traf den TTC eine akute Verletzungs- und Krankheitswelle mit voller Wucht.
Verbandsliga Damen
TTC Rottweil – SV Böblingen II 7:7. Zum Auftakt empfingen die TTC-Damen in heimischen Gefilden die Bundesliga-Reserve des SV Böblingen. Bedauerlicherweise konnte Anna Sikeler gesundheitlich nur im Eingangsdoppel mitwirken, das allerdings nach 0:2-Satzrückstand an der Seite Wei-Hsuan Yens noch umgebogen werden konnte. Spitzenspielerin Denise Döttling wiederum konnte aus arbeitstechnischen Gründen erst später zu den Einzelpartien antreten.
Im Spiel des Tages schaffte Wei-Hsuan Yen sogar die Überraschung und schlug die bundesligaerfahrene Alexandra Kaufmann glatt in drei Sätzen. Mit unangenehmen Tempo- und Schnittwechseln auf der Rückhand sowie harten und taktisch eingestreuten weichen Vorhandtopspins entnervte sie ihre Kontrahentin im Laufe der Partie zusehends immer mehr. Die Steilvorlage zum Heimsieg war geboten.
Kaufmann, die wohl beste Akteurin der Liga, riss sich danach jedoch noch einmal am Riemen und ließ sowohl Döttling als auch Selin Wehrmann keine Siegchancen mehr. Da Döttling jedoch ihre beiden anderen Einzel genau wie Yen souverän nach Hause brachte, lag es nun an der ebenfalls lädierten Mannschaftsführerin Wehrmann, nach ihrem ersten Sieg im hinteren Paarkreuz auch im Duell der beiden an Position drei gesetzten Spielerinnen den Mannschaftserfolg einzutüten. Zunächst sah es auch sehr gut aus. Doch nach den ersten beiden souverän gewonnenen Sätzen und vergebenen Matchbällen im dritten riss insbesondere der mentale Faden völlig, sodass man sich mit einem unglücklichen Remis begnügen musste.
Vom letztjährigen Ziel, die Meisterschaft der Verbandsliga zu erringen, wollte man diese Saison ursprünglich nicht abweichen, doch einige personelle Ausfälle rücken die sportlichen Ambitionen erst einmal in den Hintergrund.
Kreisliga A Herren
TTC Rottweil III – TTC Seedorf 9:4, TTC Rottweil III – TTV Hardt 2:9. Gleich zu Beginn stand für die dritte Herren-Mannschaft ein kniffliger Doppel(sporthallen)spieltag auf dem Programm. Mit dem Ziel des Klassenerhalts in die Saison startend, begrüßten die Rottweiler zur ersten Partie den direkten Konkurrenten aus Seedorf. Angeführt vom 16-jährigen Cesare Schiattarella und dem 22-jährigen Simon Kienzler gelang der dritten Garde um Mannschaftsführer Dietmar Schote der perfekte Einstand.
Die ohne ihre Nummer eins und vier angereisten Gäste waren von Beginn an auf verlorenem Posten. In den Eingangsdoppeln unterlagen nur Schiattarella/Kienzler hauchdünn gegen das gegnerische Spitzendoppel, während Dimitri Zak an der Seite Schotes ebenso klar obsiegte wie das Vater-Sohn-Gespann aus Markus und Robert Döttling. In den anschließenden Einzeln steuerte Zak ebenso wie Kienzler zwei Siege im mittleren Paarkreuz bei. Auch im hinteren brannte nichts an. Einzig der an jenem Tag überragende Patrick Kohr hielt mittels seines unangenehmen Stils sowohl Schote als auch den (noch!) unerfahrenen Schiattarella in Schach. Rottweils Youngster legte dann jedoch im Laufe seines zweiten Einzels gegen Seedorfs Nummer eins immer mehr seine Nervosität ab und behielt schlussendlich in fünf Sätzen verdient die Oberhand.
In der zweiten Begegnung des Abends empfing Rottweil den Aufstiegsfavoriten TTV Hardt, der unbedingt schnellstmöglich wieder in die Bezirksklasse zurückkehren möchte. Auch ohne deren Nummer zwei war das ausgeglichen stark besetzte Team erwartungsgemäß eine Nummer zu groß. Sowohl Dietmar Schote als auch dem Jüngsten im Bunde, Cesare Schiattarella, der vorwiegend in der Landesliga der Jungen U18 an die Platten tritt, gelang es trotz jeweils famoser Leistung nicht, den gegnerischen Spitzenspieler Stefan Winkler, seines Zeichens einer der mit Abstand besten Akteure der Liga, zu bezwingen. Wobei man beide Male erst unglücklich knapp im Entscheidungssatz dem Gegner zum Sieg gratulieren musste. Erneut waren es eben jener Schiattarella und Simon Kienzler, die in den Einzeln, nachdem sie bereits ihr gemeinsames Doppel erneut hauchdünn im Entscheidungssatz abgegeben hatten, die Punkte für den TTC beisteuerten. Ein weiterer, bereits verbuchter Sieg Kienzlers zählte nicht mehr in die Wertung, da sein 16-jähriger Doppelpartner im Duell der Einser denkbar knapp verlor.
Kreisliga B Herren
TTC Rottweil IV – TTFC Dürbheim II 9:6. Neben einem starken Vladimir Logunov, der im vorderen Paarkreuz etwas überraschend beide Einzel für sich entschied, stellten insbesondere die beiden nervenstarken Youngster Leo Dula und Leart Mulaki bei ihrer Premiere im Herren-Bereich die Weichen für das Team auf Sieg. Mannschaftsführer Frieder Reichelt trat an diesem Tage ebenso lädiert an die Platten, kämpfte aber wie immer aufopferungsvoll. Während Dula in beiden Partien ungeschlagen vom Tisch trat, setzte sein ebenfalls erst 14-jähriger Teamkollege Mulaki noch einen drauf und gewann an der Seite Alexander Hartoks, der ebenfalls einen Sieg beisteuerte, auch das Eingangsdoppel glatt in drei Sätzen.