Mittwoch 16.50 Uhr auf dem Ausweichplatz der TG Altstadt. Es nieselt und es ist etwas ungemütlich. Gerade treffen sich 15 aktive Spieler und Spielerinnen der Rugby-Wettkampfmannschaften sowie zwei Rugby-Eltern, um das Jugendtraining vorzubereiten.
Aufgrund von Corona ist die Trainingsvorbereitung derzeit besonders aufwändig. Felder markieren, Antigen-Tests durchführen, Materialien verteilen, Stationen aufbauen. Jeder Handgriff sitzt, es ist nicht das erste Mal, dass der Aufwand betrieben wird. Schon seit über einem Jahr begleiten die Verantwortlichen vom Rugby-Club Rottweil (RCR) ihre Jugendspieler durch die verschiedenen Öffnungsstufen und zeitweisen Lockdowns. Von Onlinetraining über Challenges, Zweier- und Fünfertrainings haben sie es durchgehend geschafft, für alle etwas anzubieten. Eine Mutter kommentiert dies mit „endlich ein bisschen Normalität“.
Sechs Trainingsgruppen mit 100 Kindern
Inzwischen dürfen die RCRler wieder in Trainingsgruppen mit bis zu 20 Kindern auflaufen. Ab 17.30 Uhr trainieren die Altersgruppen U6 bis U16 auf zwei Sportplätzen. Bei sechs Trainingsgruppen mit durchschnittlich 100 Kindern ist eine große Zahl an Trainern notwendig. Insbesondere bei den Jüngsten ab drei Jahren versuchen sie, auf fünf Kinder einen Trainer zu stellen.
Inzwischen ist es 17.10 Uhr, und die ersten Kinder kommen auf dem Sportgelände an. Das Wetter spielt mit, und die Sonne bricht durch. Feuchter Boden und Sonnenschein sind perfekte Bedingungen für den Kontaktsport Rugby – da freut sich manch ein Kind: „Es macht gar nichts aus, auch mal dreckig zu werden!“.
Rennen spielen toben
Kurz nach Pfingsten sind insgesamt zwölf Kinder aus der U6 in die U8 gerutscht. Innerhalb von nur vier Wochen hat der RCR wieder mehr U6er als zuvor. Vor drei Jahren hat er mit dem Programm „Rennen Spielen Toben“ begonnen, um die Altersklassen ganzheitlich aufzubauen. Inzwischen sind die Stufen U6, U8 und U10 die zehlenstärksten Mannschaften.
17.30 Uhr Trainingsbeginn – perfektes Rugby-Wetter! Aufwärmen, Toben und Spielen stehen für die Kinder im Fokus. Mit Spielen erreicht man die Kinder am besten. Übungen sind nicht so beliebt, aber in Teilen notwendig, um die Technik zu meistern. „Rugby ist und bleibt ein Kontaktsport, und da müssen wir für Kraft, Ausdauer und Kontakttechnik sorgen, um Verletzungen vorzubeugen“, schreibt der RCR in einer Pressemitteilung.
Vier Neue
Gemeinsamer Beginn und Abschluss rahmen das Training ein, um Grummel gemeinsam auf dem Feld zu lassen und gute Aktionen zu feiern. Das Trainieren und Spielen im Team, eingebunden in die Rottweiler Rugby-Familie, gehört zur Vereinsphilosophie. Heute melden sich vier neue Kinder an. Zwei sind aus der Kita von ihren Freunden mitgenommen worden. Ein Junge hat von seiner 81-jährigen Nachbarin Marianne Thiel, der Ehefrau von Vereinsgründer Günther Thiel, vom Rugby erfahren, und eine Neunjährige wurde vom Schulkameraden eingeladen.
Von Corona-Blues oder Mitgliederschwund ist beim Rugby-Club Rottweil nichts zu merken. In den letzten Monaten verselbstständigt sich der Jugendzulauf zunehmend. „Der Bewegungsdrang ist einfach unglaublich und manchmal selbst bei einem Sport wie Rugby kaum zu bändigen“.
Jugendturnier am 25. Juli
Um den Jugendmannschaften eine Wettkampfplattform zu bieten, organisiert der RCR für Sonntag, 25. Juli, ein Jugendturnier mit allen Altersklassen im Stadion Rottweil. Zusagen hat er derzeit von Konstanz, Tübingen und Neckarhausen.