Die dritte Juniorenmeisterin besiegt und die Titelverteidigerin gestürzt. Mit zwei beeindruckenden Siegen hat sich Ringeramazone Sandra Paruszewski vom AV Sulgen den Titel einer Deutschen Meisterin im Freistil geholt. Es ist nach 2016 ihr zweiter in der Altersklasse der Frauen, doch der aktuelle wiegt weitaus schwerer.
Fehlte vor zwei Jahren bei den Titelkämpfen in Freiburg noch ein Teil der deutschen Elite, so war diesmal in der F.A.N Arena Aschaffenburg in der 57 kg Gewichtsklasse alles vertreten, was Rang und Namen im Deutschen Ringerbund (DRB) hat. Nach der Auslosung am Freitagabend stand für die Sulgenerin bereits fest, dass sie im Falle eines Einzugs ins Finale auf Titelverteidigerin Laura Mertins (AC Ückerath) treffen wird. Gelang der Turnierauftakt mit einem Schultersieg über die württembergische Kollegin Tabea Trinkner (SC Korb) noch mühelos, so stand Paruszewski am Samstagvormittag mit Elena Brugger (TuS Adelhausen) ein dicker Brocken im Weg.
Die Oberrhein-Ringerin vom Dinkelberg konnte als Junioreneuromeisterin und dritte Juniorenweltmeisterin 2016 sowie dritte Junioreneuropameisterin 2017 viel Erfolg und internationale Erfahrung in die Waagschale werfen. Doch die Sulgenerin ließ sich davon nicht beeindrucken, setzte ihre Stärken wie Schnelligkeit und Kondition gezielt ein, griff ständig an und verließ nach sechs Minuten als 3:1 Punktsiegerin die Matte. Damit zog sie bereits ins Halbfinale ein, in dem die AVS-Ringerin mit Anne Nürnberger vom KSC Jena kurzen Prozess machte und vorzeitig mit 10:0 auspunktete.
Im anderen Halbfinale setzte sich Turnierfavoritin und Vorjahresmeisterin Laura Mertins gegen die Südbadenerin Elena Brugger ebenso souverän mit 10:0 durch und unterstrich ihre Ambitionen auf den erneuten Titel nachhaltig. Der Vergleich mit den Ergebnissen gegen Brugger bei diesem Turnier sowie die 0:11 Niederlage im Vorjahr gegen Mertins degradierten Paruszewski im Endkampf zur Außenseiterin.
Die entsprechende Antwort gab die derzeit in Freiburg wohnende und dort am Olympiastützpunkt trainierende Bundeswehrsoldatin erneut auf der Matte. Sie setzte die Westfälin permanent unter Druck und holte mittels Take Down und einem Konter vier Wertungspunkte. Mertins gelangen dagegen nur zwei Einserwertungen. Durch 4:2 Finalsieg sind Paruszewskis Chancen, im Oktober bei den Weltmeisterschaften in Ungarns Hauptstadt Budapest dabei zu sein, sprunghaft gestiegen.
ngWeit weniger erfolgreich verliefen die Titelkämpfe der Männer für Teilnehmer aus der Region. Pius Moosmann (AB Aichhalden) traf im Achtelfinale auf Titelverteidiger Martin Obst (1. Luckenwalder SC) und verlor erwartungsgemäß mit 0:11. Dass der Brandenburger danach gegen Benjamin Sezgin (KSV Aalen) eine Schulterniederlage kassiert und den Endkampf verfehlt, damit konnte Moosmann nicht rechnen. Für ihn war damit das Turnier zu Ende. lh