Die Akteure des TTC Rottweil greifen wieder zu dem einzig wahren Stück Holz und den dazugehörigen Kunststoffkugeln. Nach kurzer, besinnlicher Verschnaufpause zwischen den Jahren geht es ab Mitte Januar mit regenerierten Kräften (der TTC schreibt: KräfTTen) und geschärften Sinnen wieder voll zur Sache.
Besonders motivierte Jugendliche wurden jedoch schon während ihrer Winterferien im Rahmen eines bei und mit den Tischtennisfreunden aus Aldingen abgehaltenen mehrtägigen Trainingslagers unter der Leitung von Robert Döttling und Markus Wöhrstein, wieder weg von den leuchtenden, hin zu den springenden Kugeln herangeführt. Die Erprobung des Gelernten erfolgte dann beim traditionellen Dreikönigsturnier des TTC Blumberg – signifikant. Daniel Welge krönte sich mit dem U15-Titel, und auch viele weitere TTCler landeten auf vorderen Rängen. Damian Fuchs verpasste hierbei hauchdünn das Endspiel gegen Welge und verlor überdies ein packendes Finale der U13 nach etlichen vergebenen Matchbällen.
Der ebenso beinahe schon traditionelle Besuch des DTTB-Final-Four-Turniers in Ulm rundete nebst vieler imposanter Ballwechsel und ergatterter Selfies mit Stars wie Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov die Enthusiasmus-Kur gegen einen möglichen Kaltstart ab.
Nachdem die erste Jungen-Mannschaft die Vorrunde der Landesliga nur knapp hinter Tabellenführer Hohberg, dem sie als einziger Kontrahent eine Niederlage zufügte, abschloss, hagelte es nun krankheitsbedingt eine überraschend bittere und wohl jegliche Verbandsoberliga-Träume zunichtemachende 4:6-Niederlage beim offeniv stark und mutig aufspielenden Dritten aus Bad Krozingen. Allen voran Leo Dula, Rottweils inoffizieller Spieler des Jahres 2022 (in der NBA würde man „most improved player“ sagen), gelang es trotz aufopferungsvollen Kampfes nicht, sein Potenzial abzurufen und mittlerweile fast schon gewohntes Pensum abzuspulen – zu beeinträchtigt in Atmung und Bewegung. Die atem(be)raubend langen Ballwechsel – einschließlich des unnötig noch in fünf Sätzen verspielten Doppels an Seiten Cesare Schiattarellas – forderten ihren Tribut.
Ohne jenen für den gleichen Abend vernünftigerweise dann absagenden 16-Jährigen und den ebenfalls ausfallenden André Weymann folgte – analog zur Vorrunde – eine bittere 7:9-Heimniederlage gegen den bis dato Tabellenletzten der Bezirksliga aus Aldingen, in der sich die Landesliga-Reserve nach einer soliden, sich im Mittelfeld ansiedelnden Hinserie dennoch relativ problemlos halten sollte. Ersatzverstärkt durch Stefan Reichelt wurden gleich fünf Begegnungen im Entscheidungssatz verloren, wobei auch erwähnt sei, dass im vorderen Paarkreuz weder Denise Döttling noch auch ein seit Monaten angeschlagen spielender Stefan Reichelt, als eigentlich mitunter bester Akteur der Liga, ihren besten Abend erwischten.
Bereits eine Woche zuvor konnte die Landesliga-Truppe um Spitzenspieler sowie Mannschaftsführer Timo Bausert und eben jenen Reichelt einen wichtigen Auswärtserfolg in Böblingen einfahren, sodass hier direkt ein weiteres Puzzleteil zum Klassenerhalt ergänzt wurde.
Ohne die beiden Spitzenspieler Daniel Welge und Tim Schillings antretend, mussten die Jungen15 ihre verlustpunktfreie Bilanz mit einem Remis gegen Aldingen erstmals einreißen lassen. Damian Fuchs und Maxim Hartok verloren gegen den gegnerischen Spitzenspieler Michael Jangalycev äußerst knapp im Entscheidungssatz. Auch das gemeinsame Doppel endete – eingedenk zahlreich vergebener Satzbälle – unglücklich. Die kleine Schramme wurde im Anschluss gegen Weigheim dann mit einem 7:3-Erfolg direkt aufpoliert, nachdem die zweite Garde um Sarah Engesser und Alina Scherer jenen Gegner zuvor mit 9:1 von den Platten schickte.
Die dritte und vierte Herrenmannschaft greifen erst am kommenden und am übernächsten Wochenende ins Geschehen der Kreisliga A ein. Als Meister aufsteigend und erstmals überhaupt in dieser Klasse antretend, geht es für die Vierte alleine um den Verbleib. Der aktuelle Tabellenplatz sechs sowie eine Remis gegen den Tabellenführer aus Rosenfeld und zwei hauchdünne 7:9-Niederlagen bezeugen ein konkurrenzfähiges Angekommensein sowie eine gute Perspektive hinsichtlich des anvisierten Klassenerhalts. Bei den Herren III sind die ambitionierten Zielsetzungen allerdings etwas anders abgesteckt. Mit dem Rückstand eines Verlustpunktes und dem Kontakt zu den Meisterrängen steht man in Lauerstellung zu Rosenfeld und Zimmern – und hat die Bezirksklasse-Direttissima direkt vor Augen und das Seil des Aufstieges noch in den eigenen Händen.