Schramberg. „Wir haben uns doch grade erst gesehen?“ wunderte sich Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr bei der Ehrung einer jungen Ringerin am Mittwochabend im Schloss. Stimmt. Erst im September hatte Ayla Sahin aus Tennenbronn schon einmal im Schloss Glückwünsche entgegengenommen. Auch damals war sie deutsche Meisterin im Ringen geworden.
Der Vorsitzende des KSV Tennenbronn Alexander Fichter klärt auf: „Das war, weil die Meisterschaften wegen Corona auf den Herbst verschoben worden waren.“
OB Eisenlohr fand es „sehr beeindruckend“, dass die junge Dame mit 14 Jahren schon zwei deutsche Meisterschaften gewonnen hat. „Das spricht auch für die Ausbildung beim KSV.“ Sie habe kürzlich in Sulgen einen Kinderringertag erlebt mit all den Emotionen, Tränen, Freude über einen Sieg. Ein solcher Meistertitel sei auch immer Werbung für Schramberg.
Sie verriet, dass sie gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Stadtverbands für Sport Ralf Rückert überlege, neben oder anstatt der bisherigen Sportlerehrungen eine Sportgala zu veranstalten.

Von Ayla wollte sie wissen, ob sie denn damit gerechnet, schon wieder Deutsche Meisterin zu werden. „Ich glaube schon“, meinte sie selbstbewusst. Sie habe schon einmal gegen das Mädchen im Finale gerungen und verloren. „Diesmal habe ich gezielt darauf trainiert.“
Rückert berichtete vom überzeugenden Weg zum Titel „Schultersieg, Schultersieg, zehn zu null Punkte. Die Taktik hat gestimmt.“
Fast täglich Training
Der Erfolg komme aber nicht von ungefähr Ayla trainiere fast jeden Tag. Neben dem Training in Tennenbronn noch zwei Mal pro Woche in Freiburg beim Stützpunkt. „Meine Mutter fährt mich.“ Darauf folgte das Lob für die Familie, die Trainerinnen und Trainer im Verein, die alle einen hohen Aufwand betrieben, um solche erfolge möglich zu machen, so Rückert. Er sei gespannt ob Ayla nun bald auch auf internationaler Ebene antreten werde.
Tennenbronns Ortsvorsteher Manfred Moosmann dankte ebenfalls dem KSV-Team und versicherte: „Unsere Jugend ist gut aufgehoben in den Sport- und Musikvereinen.“ Die Kinder und Jugendlichen könnten „noch was anderes als stundenlang vor dem Computer sitzen“.
„Megastark“ sei ihre Leistung lobte KSV-Chef Fichter, sie sei zwar eher schweigsam, aber erfolgreich. Bei ihren Meisterschaftskämpfen habe sie „keinen Punkt abgegeben“. Nun freue sie sich auf die A-Jugend, denn in der B-Jugend sei es inzwischen „langweilig“.
Bei einem Glas Sekt und Orangensaft, sowie feinen Häppchen von der Café-Bar Majolika ließen es sich Vertreterinnen der Stadt des Vereins und der Familie gemeinsam mit der Deutschen Meisterin noch eine Weile gut gehen.