Energiesparen ist eines der zentralsten Themen unserer Zeit. In der allgemeinen Politik wird darum diskutiert und gekämpft. Aber im privaten Bereich kann dazu auch ein Beitrag geleistet werden. Für den Monatstreff im November wandte sich der Generationen&Senioren Treff an die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg zum Thema „Energieberatung“.
Über den Nachmittag berichtet Barbara Olowinsky:
Jörg Bochtler (freier Energieberater in Dornstetten) machte sehr anschaulich klar, wie Verbraucherinnen und Verbraucher bei bewusstem Umgang mit Energie die Umwelt, aber auch ihren eigenen Geldbeutel schonen können. In Haushalten werden für Warmwasser 14 Prozent der Energie verbraucht, 16 Prozent für Strom und 70 Prozent für Heizung. Empfohlen werden bei den Heizungseinstellungen günstige Temperaturen wie 20 Grad im Wohnzimmer, bis 18 Grad in Schlafzimmer und Küche und bis zu 21 Grad in Kinder- und Arbeitszimmer.
Das Bad sollte etwas wärmer sein. Mit der Regulierung am Thermostat kann eine messbare Energieersparnis bewirkt werden: bei einer Außentemperatur von 5 Grad und Raumtemperatur 20 Grad (Differenz 15 Grad) verringert man die Differenz um 1 Grad, dann sinkt der Wärmeverbrauch um 1/15, das heißt, gut 6 Prozent. Von 24 Grad auf 20 Grad gesenkt dann rund 20 Prozent.
Die Energiespartipps bezogen sich auch noch auf richtiges Lüften und vor allem niedrigere Raumtemperatur bei Nicht-Nutzung von Räumen. Hierbei warnte jedoch Jörg Bochtler vor Temperatureinstellungen unter 16 Grad, da sonst Schimmelgefahr bestehe. Überraschend und in der heutigen Zeit besonders erwähnenswert sei, dass beim Stromverbrauch im Haushalt 25 Prozent der Energie auf Fernseher, Computer und Handys entfallen, gefolgt von Kühlgeräten, Warmwasser, Küchenmaschinen und Geräte und schließlich nur 8 Prozent auf Leuchtmittel.
Besondere Spartipps auch im Zusammenhang mit Homeoffice gab es für PC mit entsprechender Ausstattung (Summe der Geräte ist kritisch), Ladegeräte für Handys, die auch ohne Handy in der Steckdose „ungenutzt“ Strom ziehen. Nicht zu unterschätzen bei allen elektronischen Geräten sind „versteckte“ Stromfresser wie Stand-by und Trafogeräte.
Empfohlen wird bei vielen Geräten eine Steckerleiste mit Kippschalter, um bei Nichtbenutzung sofort abschalten zu können. Um den Verbrauch der Geräte kontrollieren zu können, besteht die Möglichkeit, mit Messgeräten die Stromfresser zu identifizieren. (Ausleihe beim Fachhandel, Verbraucherzentrale oder bei den Stadtwerken möglich). Für die Regulierung der Raumtemperatur kann ein Thermostatventil selbst angeschraubt werden.
Gespart werden kann auch in der Küche beim Kochen mit Deckel, Nutzung von Restwärme auf dem Elektroherd, Enteisen des Kühlfachs. Schließlich kann auch beim Wasserverbrauch gespart werden: Täglich kurz Duschen etwa 5 Minuten kostet pro Person im Jahr nur 150 Euro.
Bleibt noch die Frage nach den Leuchtmitteln: LED-Leuchten können bis zu 80 Prozent des Stromverbrauchs einsparen gegenüber herkömmlichen Leuchten und amortisieren sich im Verbrauch innerhalb eines Jahres. Bleiben zum Schluss noch Akku-Ladegeräte für E-Bikes und E-Roller, E-Autos, Aquarien oder Hallenbäder, die den Stromverbrauch natürlich zusätzlich in die Höhe treiben. Sie machen doch immerhin 12 Prozent des Stromverbrauchs aus. Mit konkreten Beispielen aus dem Alltag konnte Bochtler auch einige Fragen der interessierten Gäste beantworten und auf Informationsquellen verweisen.
Quellen zu Energiespartipps:
www.meine-verbraucherzentrale.de/DE-BW
Tel. 0800809802400
www.stadtwerke-schramberg.de
Tel. 07422 95340
Energiespartipps
(Ausleihe von Messgeräten)
Energieberater Jörg Bochtler ,Dornstetten
Tel.: 07443 8003055
E-Mail: [email protected]