Schramberg. Wer kennt noch den Film „Goldfinger“ (1967) , als James Bond 007 mit einem dicken roten Laserstrahl lebensgefährlich bedroht wurde oder den Kampf der YediRitter mit ihren farbigen Laserschwertern in „Starwars“ (1977)? Der Laserstrahl hatte schon immer etwas Magisches, Bedrohliches. Allerdings verwies Dr. Kurt Mann (Mitglied der Geschäftsleitung für Vertriebsbelange bei Trumpf Laser Schramberg) bei seinem Vortrag „Faszination Laser“ im Rahmen des Senioren & Generationen Treffs diese Form der Anwendung in den Bereich der Science Fiction. Hierüber informiert das Seniorenforum in einer Pressemitteilung.
Dagegen schilderte er vielmehr in sehr anschaulicher Weise die Entstehungsgeschichte und Wirkungsweise des Lasers im technischen Bereich. Laser, ein Akronym (Kurzwort) für Light amplification by stimulated emission of radiation (Licht-Verstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung) ist ein Begriff aus der Physik. Bereits 1917 von Albert Einstein beschrieben, wurde jedoch erst 1960 der erste Laser fertiggestellt. Atome senden Licht aus (spontane Emission), wenn die um den Kern kreisenden Elektronen durch einen Energieschub auf ein höheres Energieniveau gebrachten Elektronen wieder auf ein niedrigeres Energieniveau zurückfallen und dabei Energie in Form von Licht aussenden. Gelingt es nun dieses Licht so zu beeinflussen, dass eine stimulierte Emission entsteht, so erhält man einen sehr energiereichen Lichtstrahl hoher Energiedichte. Gelingt es, den Lichtstrahl mit hohen Frequenzen pulsieren zu lassen, so kann die Energiedichte weiter gesteigert werden. Pulsdauern im Bereich von Nanosekunden 10-9, Picosekunden 10-12 und Femtosekunden 10-15 sind heute möglich. Somit erhöhen sich auch die Wirkung des Laserstrahls und seine Einsatzmöglichkeiten.
Die Entwicklung des Lasers ist rasant, so der Referent, und zugleich faszinierend. Zunächst wurde ein Kristallstab als Medium verwendet (Stablaser), hinzu kamen Scheibenlaser, Faserlaser, CO2-Laser, Diodenlaser und andere Formen, die je nach Aufgabenstellung Anwendung finden.
In der Fertigungstechnik werden heute Laser für unterschiedlichste Fertigungsverfahren eingesetzt. Sie werden hierzu an einer Laserbearbeitungsmaschine oder oft auch mit Scanneroptiken betrieben. Laser eignen sich zum Härten, Umformen, Trennen, Fügen, Beschichten und Markieren verschiedenster Materialien, wie Holz, Kunststoff, Papier, Glas und Metall.
Der heutige Einsatzbereich von Lasern geht von der kleinsten Bohrung bis zur größten Schnittfläche, vom Punktschweißen bis zur Mikrobearbeitung, vom Gravieren und Beschriften bis zur Kunststoff-und Glasbearbeitung, vom 3D Druck bis zur wissenschaftlichen und medizinischen Anwendung. Besonders eindrucksvoll als Beispiel für „kalte“ Materialbearbeitung ist das Eingravieren eines Firmenlogos auf dem Kopf eines Streichholzes (Pulsdauern im Femtosekunden Bereich) oder das Beschriften eines Apfels ohne die Frucht zu verletzen, aber auch die Demonstration der „unendlichen“ Reichweite von vier grünen Laserstrahlen ins All über Mekka (installiert von Trumpf Laser Schramberg).
Die Trumpf Gruppe gehört zu den weltweit größten Anbietern von Werkzeugmaschinen und Lasertechnik. Sie hat weltweit mehr als 70 operative Tochtergesellschaften mit derzeit ca. 14.500 Mitarbeitern, davon 7.400 in Deutschland (Schramberg: 1400 Mitarbeiter in den Bereichen Entwicklung, Fertigung, Service und Verwaltung – davon 80 Auszubildende ).
Bei aller Komplexität des Themas gelang es Dr. Kurt Mann sehr nachdrücklich den zahlreichen Zuhörern im Senioren & Generationen Treff die „Faszination Laser“ zu vermitteln.