Mehr als drei Monate harte Arbeit liegen hinter ihnen, nun verlassen sie den renommierten Villinger Kurs mit dem Meisterbrief in der Hand: 13 Küchenmeister haben den schriftlichen und praktischen Teil der Prüfung bestanden und erfolgreich den Lehrgang der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg absolviert. Darüber berichtet die IHK:
Man nehme Stubenküken, Rehknochen/Rehschulter, Bachforelle/Flusskrebse, Schwäbisch Hällisches Spanferkel Karree/Bäckchen und Birnen/Walnuss – und lasse der Kreativität der 16 Prüflinge freien Lauf. Heraus kommen 5-Gänge-Menüs, die verschiedener nicht sein können, aber alle auf ihre eigene Art überraschen. Doch reicht dies, um am Ende zu denjenigen Köchen zu gehören, die mit ihrem Meisterbrief die IHK und den Prüfungsort Landesberufsschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe (LBS) Villingen-Schwenningen verlassen? Bei weitem nicht. „Das Essen kann uns zwar schmecken, doch das ist nicht allein das Entscheidende“, machte IHK-Präsident Dieter Teufel vor dem Prüfungsessen deutlich, „doch da gehört sehr viel mehr dazu“.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Köche bereits einige Stunden beschäftigt, um aus dem ihnen zur Verfügung gestellten Warenkorb ein „Meister-Menü“ zu kreieren. Dabei kam es neben dem eigentlichen Kochen an diesem Tag auch noch auf die komplette Organisation und Vorbereitung in der Küche, die richtige Lagerung und der gewissenhafte Einsatz der Lebensmittel sowie das Einhalten von Hygienevorschriften an. Aber nicht nur das: Über die dreieinhalb Monate hinweg hatten die Prüflinge ein umfangreiches Arbeitsfeld kennengelernt, welches bei der Entscheidung, ob der Meisterbrief ausgehändigt wird, ebenfalls eine gewichtige Rolle spielt. Sei es das Einkaufen und Disponieren von Produkten, die Instandhaltung von Geräten, das Erstellen von Marketingkonzepten, die Beratung von Gästen, die Führung der Mitarbeiter im reibungslosen Betriebsablauf sowie der Ausbildungsbereich. Bei der Prüfung spielt also weit mehr eine Rolle als das, was die Gäste an diesem Abend an ihrem Platz kredenzt bekamen.
Was aber darf bei einem hervorragenden Essen nicht fehlen? Natürlich der passende Wein. Niemand Geringeres als die amtierende badische Weinkönigin, Franziska Aatz aus Freiburg, war hierzu nach Villingen gereist, um den Gästen die Auswahl der edlen Tropfen näher zu bringen. Egal ob Aussehen und Farbe, Geschmack, Geruch oder auch der Abgang – die Stationsassistentin der Chirurgie an der Uniklinik Freiburg verstand es, den Gästen die verschiedensten Wahrnehmungen näher zu bringen und nebenbei noch von dem anspruchsvollen Prozedere bei der Wahl zur Weinkönigin zu erzählen.
Kein Wunder, dass sich die Besucher wie in einem „Kurzurlaub im Schwarzwald“ fühlten, wie IHK-Präsident Dieter Teufel symbolisch anführte und den Abend zudem als „Glanzpunkt“ im IHK-Jahr bezeichnete. Beeindruckt zeigte er sich dabei auch von der Fertigkeit der Köche: „Die wahre Größe ist es eigentlich, aus den Produkten, die einem hier zur Verfügung stehen, das Beste zu machen.“
Bei einem Glas Sekt und den Glückwünschen von Dieter Teufel, Thomas Albiez, Hauptgeschäftsführer der IHK sowie Ulrike Bleh, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Bildung und Qualifizierung, fiel die enorme Anspannung schnell ab – die dreieinhalb Monate Weiterbildung hatten sich für die zukünftigen Küchenmeister definitiv gelohnt.