Thomas Albiez, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg erkklärt in einer Pressemitteilung zur heutigen Anpassung der Corona-Verordnung Baden-Württemberg, die regionale Wirtschaft begrüße grundsätzlich die Rückkehr zum Stufensystem und die damit verbundenen Erleichterungen für Einzelhandel und Gastronomie. Dass die Corona-Maßnahmen nun wieder an epidemiologischen Kennzahlen geknüpft würden, sei “ein überfälliger Schritt” und schaffe etwas mehr Planungssicherheit für die Betriebe.
Die Verschärfungen in der neuen Alarmstufe I seien aus epidemiologischer Sicht zwar verständlich, setzten aber vor allem die Clubs und Diskotheken weiterhin unter Druck. Durch das verlängerte Verbot von Messen fehle vielen dort angeschlossenen Betrieben die Geschäftsgrundlage. Das gleiche gelte für die Vertriebs- und Netzwerkmöglichkeiten der Aussteller – der Beitrag von Messen zur Innovationsfähigkeit dürfe nicht unterschätzt werden.
Verständliche Regeln
“Unübersichtliche Regelungen und eine dringend benötigte Perspektive” seien zwei Themen, die Thomas Albiez besonders herausstellt: „Die Regelungsflut ist unüberschaubar, davon sind alle Unternehmen betroffen. Hier müssen sich Bund und Land gemeinsam in die Pflicht nehmen lassen. Was der Mittelstand braucht, sind verständliche und praktikable Regelungen.”
Außerdem müssten neue Vorgaben eindeutig kommuniziert und den Unternehmen zur Umsetzung mehr Zeit eingeräumt werden. Beispiele dafür gebe es viele, unter anderem die plötzliche Anpassung der Gültigkeit von Genesenennachweisen und dem Impfstoff Johnson & Johnson, oder dass nun erneut allen Mitarbeitenden – ob immunisiert oder nicht – ein betriebliches Testangebot gemacht werden müsse.
“Dass die letzte Bund-Länder-Konferenz beschlossen hat, eine Exit-Strategie zu entwickeln, war überfällig und muss nun schnell umgesetzt werden: Viele Branchen sind diesen Winter erneut für Monate geschlossen oder sehr gering frequentiert, so dass eine Öffnung wirtschaftlich nicht möglich ist. Vor allem die Dienstleister in der Veranstaltungsbranche oder auch die Messen, Clubs und Fitnessstudios – alle Branchen, die Menschen zusammenbringen – brauchen wieder eine Perspektive“, so Albiez abschließend.