Zum Stichtag Mitte November waren 8873 Frauen und Männer ohne Arbeit, das sind 101 Personen weniger als im Oktober. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Rückgang 25,4 Prozent – landesweit die zweitstärkste Abnahme der Arbeitslosigkeit im Jahresverlauf. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk sinke um ein Zehntel und liege nun bei 3,1 Prozent, b3richtet die Agentur ür Arbeit in einer Pressemitteilung..
Die insgesamt positive Entwicklung beim Abbau der Arbeitslosigkeit setze sich fort, im aktuellen Berichtsmonat November allerdings deutlich schwächer ausgeprägt. Es meldeten sich 2141 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos. Dies entspreche der Anzahl vom Vormonat. Die Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit hätten sich jedoch verringert. 2274 Personen konnten im November ihre Arbeitslosigkeit beenden. Im Oktober lag diese Zahl mit 2753 noch deutlich höher.
„Wir verzeichnen aktuell eine nachlassende Dynamik am Arbeitsmarkt. Weniger Arbeitslose mündeten in eine Beschäftigung ein“, beschreibt Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit die Situation. „Leidtragende sind insbesondere Menschen, die schon vor der Pandemie arbeitslos wurden und vom Aufschwung am Arbeitsmarkt in den letzten Monaten noch nicht profitieren konnten. Ihre Bewerbungsunterlagen weisen durch die verhaltene oder in manchen Branchen komplett zurückgefahrene Nachfrage nach Arbeitskräften während Corona längere Zeiten der Arbeitslosigkeit aus. Diese Tatsache benachteiligt sie häufig in Auswahlverfahren“, so Scholz weiter.
Mehr Langzeitarbeitslose
Der Anteil der Langzeitarbeitslosen liege mit 2903 Personen bei 32,7 Prozent aller Arbeitslosen (vor einem Jahr: 22,4 Prozent). „Arbeitgeber bitten wir deshalb, im Bewerbungsprozess eine längere Phase der Arbeitslosigkeit nicht als Ausschlusskriterium zu sehen.“ Drei Viertel der Langzeitarbeitslosen würden von den Jobcentern betreut.
„Durch die Corona Pandemie sind die Lebenslagen, wegen denen ein Antrag auf Grundsicherungsleistungen beim Jobcenter gestellt wird, noch vielfältiger geworden. Ob Freiberufler, Solo-Selbständige oder Kleinstunternehmer – viele von ihnen waren vor der Pandemie nicht auf unsere Unterstützung angewiesen“, erklärt Tobias Wilde, Geschäftsführer des Jobcenters Schwarzwald-Baar-Kreis. Er ergänzt: „Mit dem Teilhabechancengesetz haben wir ein gutes Instrument mit langfristigen Fördermöglichkeiten für unsere Kundinnen und Kunden und bieten gleichzeitig Anreize für Unternehmen, langzeitarbeitslose Menschen einzustellen.“
Aufgrund der anhaltenden Corona-Krise wurden zudem die Sonderregelungen zum vereinfachten Zugang zur Grundsicherung bis 31. März 2022 verlängert. Das bedeute für die Antragsteller, dass von den Jobcentern weiterhin die tatsächlich anfallenden Kosten für Unterkunft und Heizung übernommen und die Vermögensprüfung nur eingeschränkt durchgeführt werde. Die Sonderregelungen gäben den Betroffenen die Garantie, dass ihr Existenzminium gesichert, sie ihr gewohntes Umfeld nicht verlassen müssten und die Alterssicherung erhalten bleibe.
Entwicklung nach Rechtskreisen
Im November wurden 4424 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III) betreut: 1155 Personen im Kreis Rottweil, 2011 Personen im Schwarzwald-Baar-Kreis und 1258 im Kreis Tuttlingen. Von den Jobcentern (Rechtskreis SGB II) werden aktuell 4449 Arbeitslose betreut: 823 Personen im Kreis Rottweil, 2250 Personen im Schwarzwald-Baar-Kreis und 1376 im Kreis Tuttlingen.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen
Im Landkreis Tuttlingen waren im November 2634 Menschen arbeitslos gemeldet (56 Personen weniger als im Vormonat). Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,2 Prozent. Im Schwarzwald-Baar-Kreis waren im November 4261 Personen ohne Arbeit (14 weniger als im Vormonat). Die Arbeitslosenquote im Schwarzwald-Baar-Kreis liegt unverändert bei 3,5 Prozent. Im Landkreis Rottweil hat sich der Bestand an Arbeitslosen ebenfalls leicht verringert, insgesamt waren 1978 Personen (minus 31) arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sinkt auf 2,4 Prozent.
Stellenmarkt
Im November kamen 1450 neue Stellenangebote hinzu. Somit sind beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit derzeit insgesamt 5705 Arbeitsstellen zur Besetzung gemeldet. Der Bestand hat sich leicht verringert: 334 Stellen oder 5,5 Prozent weniger Angebote als im Oktober.
Kurzarbeit
Die Arbeitgeber reagierten im abgelaufenen Monat mit der Anzeige auf Kurzarbeit auf die wirtschaftliche Situation, die aktuell insbesondere von Einschränkungen durch Lieferengpässe geprägt ist. Die Zahl der Anzeigen nahm leicht zu. Kurzarbeit wird weiterhin als bewährtes Mittel zur Überbrückung von Auftragsengpässen und Arbeitsausfällen genutzt: Im November sind 57 neue Anzeigen von Betrieben aus dem Agenturbezirk eingegangen (im Oktober waren es 46 Anzeigen). Damit wurde Kurzarbeit für 1547 Beschäftigte angemeldet (im Oktober waren es 2011 Personen).
Wichtiger Hinweis für Arbeitgeber:
Wird die Kurzarbeit im Bewilligungszeitraum mindestens für drei zusammenhängende Monate unterbrochen, muss ein neuerlicher Arbeitsausfall im ersten Abrechnungsmonat zwingend neu angezeigt werden, um den Anspruch auf Kurzarbeitergeld zu begründen.
Auf http://www.arbeitsagentur.de/kurzarbeit befindet sich eine Zusammenfassung wichtiger Fragen und Antworten zum Kurzarbeitergeld. Unter dem Punkt „Was ist zu beachten, wenn nach einiger Zeit erneut Kurzarbeit notwendig wird?“ gibt es weitere Informationen mit Fallbeispielen.