Mehr als drei Monate harte Arbeit liegen hinter ihnen, nun verlassen sie den renommierten Villinger Kurs mit dem Meisterbrief in der Hand: acht Küchenmeister und eine Küchenmeisterin haben den praktischen Teil der Prüfung bestanden und erfolgreich den Lehrgang der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg absolviert, meldet die IHK in einer Pressemitteilung:
Man nehme Stubenküken/Spargel, Ochsenschwanz/Morcheln, Flusskrebse/Felchen, Milchlammkeule/Artischocken und Erdbeeren/Rhabarber/weiße Kuvertüre – und lasse der Kreativität der neun Prüflinge freien Lauf. Heraus kommen Fünf-Gänge-Menüs, die verschiedener nicht sein können, aber alle auf ihre eigene Art überraschen.
Doch reicht dies, um am Ende zu denjenigen Köchen zu gehören, die mit ihrem Meisterbrief die IHK und den Prüfungsort Landesberufsschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe (LBS) Villingen-Schwenningen verlassen? Bei weitem nicht. „Das Essen kann uns zwar schmecken, doch das ist nicht allein das Entscheidende“, machte IHK-Präsidentin Birgit Hackenjos-Boyd vor dem Prüfungsessen deutlich, „doch da gehört sehr viel mehr dazu.“
Zu diesem Zeitpunkt waren die Köche bereits einige Stunden beschäftigt, um aus dem ihnen zur Verfügung gestellten Warenkorb ein „Meister-Menü“ zu kreieren. Dabei kam es neben dem eigentlichen Kochen an diesem Tag auch noch auf die komplette Organisation und Vorbereitung in der Küche, die richtige Lagerung und der gewissenhafte Einsatz der Lebensmittel sowie das Einhalten von Hygienevorschriften an.
Aber nicht nur das: Über die dreieinhalb Monate hinweg hatten die Prüflinge ein umfangreiches Arbeitsfeld kennengelernt, welches bei der Entscheidung, ob der Meisterbrief ausgehändigt wird, ebenfalls eine gewichtige Rolle spielt. Sei es das Einkaufen und Disponieren von Produkten, die Instandhaltung von Geräten, das Erstellen von Marketingkonzepten, die Beratung von Gästen, die Führung der Mitarbeiter im reibungslosen Betriebsablauf sowie der Ausbildungsbereich. Bei der Prüfung spielt also weit mehr eine Rolle als das, was die Gäste an diesem Abend an ihrem Platz kredenzt bekamen.
Was aber darf bei einem hervorragenden Essen nicht fehlen? Natürlich der passende Wein. Niemand Geringeres als die amtierende badische Weinkönigin, Miriam Kaltenbach aus Freiburg, war hierzu nach Villingen gereist, um den Gästen die Auswahl der edlen Tropfen näher zu bringen. Egal ob Aussehen und Farbe, Geschmack, Geruch oder auch der Abgang – die Badische Weinkönigin verstand es, den Gästen die verschiedensten Wahrnehmungen näher zu bringen und nebenbei noch von dem anspruchsvollen Prozedere bei der Wahl zur Weinkönigin zu erzählen.
Birgit Hackenjos-Bojd zeigte sich beeindruckt von der Fertigkeit der Köche: „Die wahre Größe ist es eigentlich, aus den Produkten, die einem hier zur Verfügung stehen, das Beste zu machen.“
Bei einem Glas Sekt und den Glückwünschen von Birgit Hackenjos-Bojd, und IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez fiel die enorme Anspannung schnell ab – die dreieinhalb Monate Weiterbildung hatten sich für die zukünftigen Küchenmeister definitiv gelohnt.
Geprüfte Küchenmeister/innen: Die praktische Prüfung haben bestanden:
Lucas Schrenk, Bad Dürrheim
Christoph Dees, Freiburg im Breisgau
Hein Schirmeister, Sipplingen
Dennis Thanheiser, Bad Dürrheim
Benjamin Miller, Pfedelbach
Patrick Bannwarth, Villingen-Schwenningen
Lutz Klemenz, Heilbronn
Jennifer Weinhold, Kehl
Carsten Johannes Bohn, Konstanz