Am vergangenen Freitag fand die feierliche Eröffnung des neuen Gewerbegebiets „Koppengässle“ und die Einweihung der Alfons-Ginter-Straße in Aichhalden statt. Darüber berichtet die Gemeinde:
Bürgermeister Michael Lehrer, sowie Gemeinderäte, Bauleiter, Planer, Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und Frau Anna Ginter versammelten sich, um zuerst einem Grußwort des Bürgermeisters zu lauschen. Dieser sprach über die Erschließung von einer „Erfolgsgeschichte“, ein Großteil der Bauflächen sei bereits verkauft und reserviert.
Vor fünf Jahren, zu Beginn des Konzepts für das Gewerbegebiet, wäre das Vorhaben eher als schwierig empfunden worden, da sich auf dem Gebiet Gas-, Strom- und Hauptleitung der Wasserversorgung Kleine Kinzig befinden und rund 25 Prozent der betroffenen Grundstücke noch nicht im Besitz der Gemeinde gewesen waren. Schlussendlich wurden aber die Belange aller Versorger berücksichtigt und auch der Grunderwerb schritt voran.
Im Herbst 2020 wurde der Bebauungsplan beschlossen und im Sommer 2021 konnte mit der Erschließung des ersten Bauabschnitts begonnen werden. Trotz der Unsicherheiten durch Corona war die Nachfrage nach Gewerbeflächen sehr groß gewesen, was man nicht erwartet hätte. So wurde während der Erschließung auf den Ringschluss zum Koppengässle und die weitere Erschließungsstraße verzichtet und der Bebauungsplan erneut geändert.
Auf dessen Grundlage begann dann im Sommer 2022 die Erschließung des zweiten Bauabschnitts, der vor kurzem abgeschlossen wurde. Auf über 8,7 Hektar Gesamtfläche wurden fast sechs Hektar Gewerbefläche erschlossen und insgesamt investierte die Gemeinde rund 3,1 Millionen Euro.
Insgesamt gibt es 14 Gewerbebauplätze mit Größen von 900 bis 13.100 Quadratmetern. Ein Mischgebietsplatz mit 800 m² an der Einmündung zur Sulgener Straße und weitere 7.000 m² sind noch nicht vergeben. Bürgermeister Lehrer bezeichnete dies als „großartiges Ergebnis“.
Unternehmen aus Handwerk, Handel und Industrie haben sich Flächen gesichert. Diese Gewerbetreibenden hätten sich laut Herrn Lehrer als echte Unternehmer gezeigt und den Krisenumständen zum Trotz in die Zukunft ihrer Betriebe investiert oder sich sogar in die Selbstständigkeit gewagt.
Er ist von der Richtigkeit dieser Entscheidung überzeugt, da das neue Gewerbegebiet verkehrsgünstig und strategisch gut liegt, zur Auffahrt der A81 sind es nur etwa 600 Meter Ortsdurchfahrt. Bürgermeister Lehrer betonte außerdem den Mehrwert des neuen Gewerbegebiets durch neue Arbeitsplätze und die langfristige Sicherung der Infrastruktur Aichhaldens.
So ist es dem Gemeinderat und Herrn Lehrer wichtig, ein wirtschafts- und unternehmerfreundliches Klima zu schaffen und den einheimischen Unternehmen eine Entwicklungsmöglichkeit zu bieten, ebenso aber auch neuen Betrieben. Alles unter Beachtung der Belange der Bürger. So können nun Wohnen und Gewerbe laut Herrn Lehrer an einem Standort gut nebeneinanderleben.
Ebenso ist vermutlich auch eine Erweiterung in Richtung Schachen möglich, die Beschlüsse können im Flächennutzungsplanverfahren im 1. Quartal 2023 gefasst werden. Dadurch wird der Wirtschaftsstandort Aichhalden weiter gestärkt.
Bürgermeister Lehrer bedankte sich bei den Ingenieuren und Mitarbeitern des Büro Gfrörer für manch gute Idee sowie bei den Mitarbeitern der Firma Bantle für eine „Spitzenleistung“, auch weil sie ständig bemüht waren, die Belastungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten.
Alfons-Ginter-Straße
Bei der Eröffnungsfeier wurde der neu erschlossenen Straße zudem ihr endgültiger Name verliehen. Als „Alfons-Ginter-Straße“ werden die Geschicke des gleichnamigen Ehrenbürgers (1972 ernannt) und ehemaligen Bürgermeisters für fast 7 Jahre (1948-1954) honoriert. Alfons Ginter war ebenso 14 Jahre Mitglied im Gemeinderat in Aichhalden und in den 50er Jahren Vertreter im Kreistag.
Sein Hauptaugenmerk beim Wiederaufbau lag auf dem Aufbau der Kanalisation und der Wasserversorgung. Alfons Ginter hat auch das Baugebiet Maueracker-Ost entwickelt. Seine Haupterrungenschaft, berichtete Lehrer, war allerdings die Flurbereinigung kurz nach der Währungsreform. So war er für die Grundzüge der heutigen Grundstückszuschnitte und Bewirtschaftung in Aichhalden verantwortlich, eine damals wie heute undankbare Aufgabe.

Alfons Ginter war neben seiner kommunalen Tätigkeit auch in den Vereinen und Vereinigungen Aichhaldens aktiv. Mit der Benennung der Straße soll nochmal seiner Verdienste gedacht werden. Ohne die durch Ginter angestoßene Flurbereinigung wäre der Grunderwerb deutlich schwieriger gewesen, das Gewerbegebiet dient nun der Sicherung seiner geschaffenen Infrastruktur und liegt in seinem Heimatweiler in Hinteraichhalden.
Zum Schluss durfte Anna Ginter, Tochter des Ehrenbürgers, mit tatkräftiger Unterstützung durch Bürgermeister Lehrer das Straßenschild offiziell enthüllen. Es erfüllte sie mit großem Stolz, so ihrem Vater ein ehrendes Gedenken zu schenken. Und durch das Durchschneiden eines Bandes konnte die Alfons-Ginter-Straße offiziell der Öffentlichkeit übergeben werden. Auch Frau Ginter hatte mitgedacht und selbst noch eine Flasche zum Weihen der Straße mitgebracht, was sie schließlich mit Herrn Bürgermeister Lehrer vollzog.