Die Schweizer Mikron-Gruppe plant Entlassungen. Ursache sei ein massiver Nachfrageeinbruch für Investitionsgüter in der Automobilindustrie, der durch die Covid-19-Pandemie noch verschärft wurde. Wie das Unternehmen mitteilte, reduziert Mikron die Kapazitäten und vereinfacht die Strukturen der Gruppe. Betroffen ist der Standort Rottweil, den in Berlin will man schließen.
Kern des beschlossenen Programms ist die Straffung des Maschinenbaus durch Konzentration auf Rundtaktmaschinen und auf einen Produktionsstandort sowie die verstärkte Fokussierung von Mikron Automation auf Montageautomationslösungen für die Pharma- und Medizintechnikindustrie, heißt es in einer Pressemitteilung.
Nach intensiven Gesprächen mit der Personalvertretung und dem Abschluss des entsprechenden Konsultationsverfahrens wurde vereinbart, den Maschinenbau in Agno in der Schweiz von 340 Stellen auf Vollzeitbasis auf rund 280 zu reduzieren. Der Stellenabbau führt zu 47 Entlassungen und zusätzlich zur Reduktion der Arbeitspensen von 57 Mitarbeitenden. Insgesamt beschäftigt Mikron nach dem Vollzug der Restrukturierungsmassnahmen in den beiden Betrieben in Agno noch ungefähr 420 Mitarbeitende.
Am Standort Rottweil wird die Montage von Werkzeugmaschinen eingestellt und die Zahl der Stellen auf Vollzeitbasis von 150 auf 100 reduziert. Das teilte das Unternehmen weiter mit.
Die Division Mikron Tool mit ihren zwei Produktionsstandorten in Agno und Rottweil bleibe von diesen Massnahmen unberührt.
Außerdem will sich Mikron vom Standort Berlin trennen. Dieser Standort mit 70 Mitarbeitenden des Segments Mikron Automation ist ausschließlich für die Automobilindustrie tätig.
Die beschlossenen Massnahmen verursachen Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen in der Grössenordnung von 15 Millionen Franken, heißt es in der Mitteilung. Diese Einmalaufwendungen würden das erste Halbjahr 2020 sowie im verbleibenden Jahresverlauf das Betriebsergebnis der Mikron Gruppe belasten und im Geschäftsjahr 2020 zu einem deutlich negativen Ergebnis führen.