Auf dem Arbeitsmarkt in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg brachte der Januar einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um mehr als 23 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Das vorangegangene Quartalsende als Kündigungstermin, auslaufende befristete Beschäftigungsverhältnisse sowie die konjunkturelle Eintrübung wirkten sich hier aus, heißt es in einer Mitteilung der Agentur für Arbeit.
Im Berichtszeitraum gab es auch wieder kräftige Bewegungen: Es meldeten sich 2745 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos, 1600 unmittelbar aus vorheriger Erwerbstätigkeit. Dem standen 1925 Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit gegenüber. Davon nahmen knapp 680 Männer und Frauen eine Beschäftigung auf sowie 380 weitere eine Ausbildung oder Trainingsmaßnahme.
Erleichtert ist Sylvia Scholz, die Chefin der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen, dass „der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat Dezember mit plus 9,7 Prozent in 2020 etwas geringer ausgefallen als im Vorjahr. Ausgelaufene befristete Verträge und Kündigungen zum Jahresende haben im Wesentlichen zu diesem Anstieg beigetragen. Die Witterungsverhältnisse haben diese Entwicklung kaum beeinflusst „.
Damit stieg der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 805 auf mehr als 9.00 Personen. Der Agenturbezirk Rottweil – Villingen-Schwenningen liegt damit bei der Arbeitslosenquote mit plus drei Zehntel auf aktuell 3,2 Prozent weiterhin unter dem Landesschnitt von 3,5 Prozent (plus 0,3). Zum Vergleich: Im Vorjahr waren im Januar in der Region 7375 Arbeitslose gezählt worden, 1730 weniger als jetzt. Die Quote betrug vor Jahresfrist 2,6 Prozent.
Im Januar meldeten Betriebe und Verwaltungen aus der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg dem Arbeitgeber-Service der Agentur Rottweil – Villingen-Schwenningen 1010 Stellenangebote zur Besetzung, knapp 130 weniger als im Vormonat und auch 285 weniger als im Vorjahr. Der Stellenbestand sank auf nur noch 4800, mit einem deutlichen Minus von 1675 Stellen gegenüber dem Vorjahr.
Kreis Rottweil mit der niedrigsten Quote
Im Landkreis Tuttlingen wurden im Januar 2570 Arbeitslose gezählt, 140 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg dort gegenüber Dezember um zwei Zehntel auf 3,2 Prozent. Im Kreis Rottweil stieg die Zahl der Arbeitslosen um 230 auf 2170. Dadurch nahm die Quote um drei Zehntel auf jetzt 2,7 Prozent zu. Im Schwarzwald-Baar-Kreis gab es mit plus 440 auf 4365 den zahlenmäßig stärksten Anstieg bei den Arbeitslosen. Die Quote kletterte dort um drei Zehntel auf aktuell 3,6 Prozent.

3530 Arbeitslose wurden im Januar 2020 in der Grundsicherung von den Jobcentern betreut, 100 mehr als im Dezember.
3710 Ausbildungsplätze
Vom 1. Oktober 2019 bis Ende Januar 2020 haben Unternehmen aus der Region bereits 3710 Ausbildungsstellen für den Herbst gemeldet, fast gleich viele wie vor Jahresfrist. Damit sind die Chancen für die Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz weiterhin günstig.