Die aktuelle Situation bei Junghans Microtec, der Krieg in der Ukraine, die angekündigten zusätzlichen 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr, aber auch Versorgungsengpässe und Nachhaltigkeit waren Themen beim Besuch der Bundestagsabgeordneten Maria-Lena Weiss (CDU) im Seedorfer Unternehmen zusammen mit dem Dunninger CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Dennis Mauch. Das geht aus einer Pressemitteilung aus Weiss’ Büro hervor.
Unter der Dachmarke Junghans Defence – bestehend aus der Junghans Microtec mit Sitz in Seedorf und Junghans T2M SAS in Frankreich – werden Zünder aller Art, von Artillerie- und Mörserzündern bis hin zu Zündern für Infanteriegranaten, Raketen, Flugkörper und Torpedos entwickelt und konstruiert. Junghans Defence ist als deutsch-französisches Joint Venture der Firmen Diehl und Thales ein Global Player und Marktführer bei vielen Produkten, unter anderem beliefert das Unternehmen die Bundeswehr, die NATO und die amerikanischen Streitkräfte. Neben Zündern entwickeln und fertigen die knapp 360 Mitarbeiter am Standort Seedorf auch viele andere Produkte, beispielsweise für die Medizintechnik. Davon konnten sich die Bundestagsabgeordnete und der Ortsvorsitzende bei einem eindrucksvollen Rundgang überzeugen.
Sich Kennenlernen und der Informationsaustausch standen im Vordergrund des Treffens. Natürlich fand der Besuch der Bundestagsabgeordneten auch unter dem Eindruck der 100 Milliarden Euro zusätzlicher Gelder für die Bundeswehr statt. „Das ist eine gute und richtige Entscheidung. Aber jetzt benötigen wir auch endlich eine gemeinsame europäische Verteidigungslösung“, machte die Bundestagsabgeordnete deutlich.
Helmut Rauch, Mitglied des Diehl Gesamtvorstandes und Sprecher des Teilkonzerns Diehl Defence sagte, dass man momentan mit der wirtschaftlichen Situation zufrieden sei. Ausdrücklich begrüßte er die Entscheidung der Bundesregierung über die weiteren Gelder für die Bundeswehr: „Es zeigt sich derzeit mehr denn je, dass Sicherheit die „Mutter aller Nachhaltigkeit“ ist, deshalb darf der Verteidigungsindustrie nicht der Zugang zum Finanzmarkt über die EU-Taxonomie abgeschnitten werden.“ Gleichzeitig sehe er die deutsche Rüstungsindustrie nach wie vor im Nachteil, beispielsweise im Vergleich zum Nachbarn Frankreich. Industrie und Politik seien dort viel enger verzahnt, außerdem fördere die französische Politik den Erhalt von Technikwissen im Land. „Wir brauchen endlich gleiche Exportrichtlinien innerhalb der Europäischen Union“, forderte Rauch. Zuviel Bürokratie, vor allem auch in Deutschland blockierten zusätzlich eine schnellere Umsetzung von Projekten.
Dr. Kim Eduard Lioe, einer der Geschäftsführer von Junghans Microtec, ergänzte: „Politik und Wirtschaft müssen auch in Deutschland künftig intensiver und partnerschaftlicher auf Augenhöhe zusammenarbeiten.“
„Wir sind sehr stolz, ihr Unternehmen hier in Seedorf zu haben“, zeigten sich der Ortsvorsitzende Dennis Mauch und Maria-Lena Weiss am Ende beeindruckt.
Die Beteiligten vereinbarten bei künftigen Fragen einen schnellen und direkten Austausch. „Die jetzige Situation kann eine Chance sein, viele Dinge, die bisher eher langwierig waren, schneller zu verbessern“, so die Bundestagsabgeordnete.