Schramberg (pm) – Für Kern-Liebers zählt nicht nur, was man kann, sondern auch, dass man es besser oder früher kann als andere: Diese Botschaft nahmen rund 60 Mitglieder des Unternehmensnetzwerks TechnologyMountains mit von ihrem Besuch am Stammsitz des renommierten Federn- und Platinenherstellers in Schramberg. Im Rahmen der Mountains-Tour hatte der internationale Zulieferer der Automobil-, Textil- und Konsumgüterindustrie seine Tore für die Netzwerkkollegen geöffnet, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Dirk Heers, Geschäftsführer und Technischer Direktor der Kern-Liebers-Gruppe, führte die Gäste zunächst in die Eckdaten des Konzerns ein: 747 Millionen Euro Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18, weltweit über 8.000 Mitarbeiter an 52 Standorten, davon alleine am Stammsitz in Schramberg über 1.400 Mitarbeiter in fünf Geschäftsbereichen – diese Zahlen machten Eindruck. Nach starkem Wachstum hinsichtlich des Personals und Neuinvestitionen sei man inzwischen ein wenig verhaltener mit Neueinstellungen: So sehe man mit etwas Sorge auf die Entwicklung im Automotive-Bereich, speziell für die Teilezulieferung zu Dieselmotoren erwarte man in absehbarer Zeit stagnierende Wachstumszahlen, wie Heers ausführte.
Umso wichtiger sei es, mit Innovationen die Geschäftsentwicklung voranzutreiben, wie Dr. Christian Stemplinger, Leiter des Innovationsmanagements der Kern-Liebers-Gruppe, ausführte. Stemplinger gab den Gästen einen Überblick darüber, wie bei Kern-Liebers außerhalb der gewohnten Innovationszyklen Ideen vorangetrieben wird. So warte man nicht erst auf Kundenanfragen, sondern sammle permanent Ideen und bewerte diese nach einem eigens hierfür entwickelten Verfahren hinsichtlich ihrer Markt- und Ertragschancen. „Nur zwei bis drei von 100 Ideen werden tatsächlich bis zur Marktreife entwickelt“, zeigte Stemplinger auf: Die Mehrzahl falle in einem Filterprozess von der Ideensammlung über deren Detaillierung bis zur Priorisierung durch das Sieb. Qualitative und quantitative Beschreibungstools für Ideen helfen hierbei maßgeblich, die wirklich wertvollen Ideen herauszufiltern.
Innovationen entstehen dabei in den unterschiedlichsten Bereichen: Nicht nur in der Produktsparte werden Neuheiten generiert, sondern auch in Prozessen, in Technologien allgemein, oder auch im Bereich der Dienstleistungen. Wie solche Ideen konkret aussehen, demonstrierte Dr. Joachim Jahnke, Leiter der Vorentwicklung bei Kern-Liebers, anhand einiger Produktbeispiele. So liefen schon Versuche zur Anwendbarkeit von 3D-Metalldruck im Laserschmelzverfahren, es wurden Flachdrähte aus Aluminium für leichtere Elektromotoren ebenso entwickelt wie extrem hitzebeständige Federn aus Keramik, die den thermischen Belastungen moderner Abgassysteme gewachsen sind.
In einer einstündigen Betriebsführung wurde den Gästen anschaulich gezeigt, wie breit das Produkt- und Fertigungsspektrum von Kern-Liebers ist: Rund 60.000 Produkte entstehen in den Werken der Unternehmensgruppe, darunter zahllose Varianten von Bandfedern und Drahtfedern. Unter anderem stammen 70% der weltweit verbauten Gurtaufrollfedern aus der Fertigung von Kern-Liebers. Hochkomplexe Stanz-, Feinschneid- und Mikrostanzteile gehören ebenso zum Portfolio des Herstellers.
Zum Abschluss des informativen Abends nutzten die Gäste beim Get-together die Gelegenheit, mit den Referenten des Abends ins Gespräch zu kommen und noch einmal einige Teile aus dem Produktprogramm genauer unter die Lupe zu nehmen. „Die Gäste zeigten sich sichtlich beeindruckt: nicht nur von der Größe und Leistungsfähigkeit der Unternehmensgruppe, sondern von der Innovationskraft als wichtiger Teil der Unternehmensstrategie für die Zukunftssicherung“, freut sich Organisatorin der Mountains-Tour, Daniela Jardot von TechnologyMountains.