Im November 2022 waren in der Region Rottweil – Villingen-Schwenningen 9932 Menschen arbeitslos gemeldet, 81 weniger als im Oktober. Das meldet die Agentur für Arbeit am Mittwoch. Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert bei 3,5 Prozent. Demgegenüber waren 5838 offene Stellenangebote gemeldet, mit einem Anteil von über 70 Prozent im Fachkräftebereich.
Fachkräftemangel
Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der Energiekrise stellt auch weiterhin der Mangel an Fachkräften die Betriebe aller Branchen vor Herausforderungen. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen warten 5838 Arbeitsstellen, davon 1686 für angelernte Kräfte, 3096 für Fachkräfte und 1056 für Spezialisten und Experten, auf passende Bewerberinnen und bewerber. Damit liegt der Anteil der Stellenangebote für Fachkräfte bei über 70 Prozent aller gemeldeten Stellen.
Bei den Bewerberinnen und Bewerbern überwiegend ungelernte
Bei Betrachtung der Bewerberseite wird vor allem im Bereich der Grundsicherung SGB II schnell klar, dass hier ein deutlicher Überhang an Hilfskräften zu verzeichnen ist. 3015 Personen im SGB II sind auf der Suche nach einer Helferstelle und lediglich 1280 nach einer Stelle als Fachkraft. Die Zahl der Experten und Spezialisten liegt bei lediglich 319 Personen.
„Diesem Ungleichgewicht müssen wir in unserer Beratungsarbeit mit dem Fokus auf das Nachholen einer Ausbildung beziehungsweise Qualifizierung in Voll- oder Teilzeit begegnen. Um einen Beitrag zur Qualifizierung von Fachkräften zu leisten, werden mit der Einführung des Bürgergeldes zum 01. Januar 2023 auch weitergehende Fördermöglichkeiten geschaffen. Zusammen mit dem Wegfall des bisherigen Vermittlungsvorranges wird es möglich sein, Leistungsbezieher im SGB II auf dem Weg zu einer beruflichen Weiterbildung besser zu unterstützen und ihnen den Zugang zum Fachkräftearbeitsmarkt zu öffnen. Der Fokus liegt künftig verstärkt auf der nachhaltigen Integration in den Arbeitsmarkt“, so Sylvia Scholz, Versitzende der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen.
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt nach Landkreisen
Im Landkreis Tuttlingen nahm die Zahl der Arbeitslosen ab: 3126 Männer und Frauen waren im Landkreis ohne Arbeit, 41 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sinkt um ein Zehntel auf 3,8 Prozent. Im Kreis Rottweil ging die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls zurück: Im November waren 2148 Personen arbeitslos, 27 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 2,7 Prozent.
Auch im Schwarzwald-Baar-Kreis ist eine Reduzierung der gemeldeten Arbeitslosen zu verzeichnen. Insgesamt wurden 4577 Arbeitslose gezählt – 13 Personen weniger als im Vormonat. Auch hier bleibt die Arbeitslosenquote unverändert und liegt bei 3,8 Prozent.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit fällt, nach Rechtskreisen betrachtet, unterschiedlich stark aus: Bei der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III) waren 4.034 Personen arbeitslos gemeldet und damit 21 weniger als im Vormonat (minus 0,5 Prozent).
Bei den Jobcentern (Rechtskreis SGB II) waren 5817 Menschen arbeitslos gemeldet, 60 Personen weniger (minus 1 Prozent). Im November waren bei den Jobcentern in den drei Landkreisen 1325 geflüchtete Menschen aus der Ukraine als Arbeitslose registriert. Im Vergleich zum Monat Oktober ist das ein Rückgang von knapp 7 Prozent oder insgesamt 98 Personen.
Stellenmarkt
Dem Arbeitgeber-Service wurden im November 1318 neue Stellen durch die Betriebe gemeldet. Insgesamt sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen aktuell 5838 Stellen zu besetzen. Dies bedeutet einen Rückgang um 291 gemeldete Stellen im Vergleich zum Monat Oktober.
Kurzarbeit
Im November zeigten 46 Betriebe für 1190 Beschäftigte aus der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg konjunkturelle Kurzarbeit an (Oktober: 35 Anzeigen für 457 Personen).