Freiburg / Schramberg / Dunningen / Eschbronn (pm) – Bei einer Feierstunde auf der Baden-Messe in Freiburg haben Abteilungspräsident Dieter Blaeß und BLHV-Präsident Werner Räpple jungen Landwirtinnen und Landwirten nach bestandener Abschlussprüfung die Urkunden überreicht. Aßerdem gab es laut einer Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Freiburg silberne und goldene Meisterbriefe. Geehrt wurden auch Neu-Landwirte aus Schramberg, Dunningen, Eschbronn, Sulz und Vöhringen.
58 Auszubildende waren zu den Prüfungen, die zwischen Mitte Juli und Mitte August in 13 Betrieben stattfanden, zugelassen und alle haben die Prüfung bestanden. Davon hatten 40 den Weg nach Freiburg gefunden.
In seiner Festansprache ging der Abteilungspräsident, der die Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer kurzfristig vertreten musste, auf die hohen Anforderungen ein, die nun auf die jungen Landwirtinnen und Landwirte zukommen. Neben den Unwägbarkeiten der Natur – er sprach die extreme Trockenheit dieses Sommers und die Fröste im Frühjahr 2017 an – und der Unberechenbarkeit der Märkte müsse man auch den Strukturwandel in den Landwirtschaft und den rasanten technischen Fortschritt meistern. Daher sei es so wichtig, mit Risiken aller Art vernünftig umgehen zu können, damit zu rechnen und Reserven zu bilden. Im Rahmen einer guten Betriebsführung sei es entscheidend, die Risikofaktoren zu mindern und die Produktion und damit das Einkommen auf mehrere Beine stellen.
Dieter Blaeß machte den Junglandwirtinnen und Junglandwirten aber auch Mut und zeigte Perspektiven auf. So steige weltweit die Nachfrage nach Nahrungsmitteln durch die Bevölkerungs- und Wohlstandszunahme; die Nachfrage nach nachwachsenden Energieträgern nehme zu und die Nachfrage nach regionalen Produkten ebenso. Das zusammen lasse für die Zukunft zumindest eine Stabilisierung der Erzeugerpreise erwarten.
Damit lasse sich aber noch kein sicheres Einkommen erzielen. Dazu gehören vielmehr umfassende und fundierte Kenntnisse im Bereich der Produktion, der Unternehmensführung und der Vermarktung sowie Kaufmännische Kenntnisse. „Für den Erfolg im landwirtschaftlichen Unternehmen ist eine kompetente Betriebsführung immens wichtig, um auch in Zukunft wirtschaftlich bestehen zu können“, sagte Blaeß und rief den Berufsnachwuchs dazu auf, sich auch nach bestandener Abschlussprüfung weiter zu qualifizieren und weiterzubilden.
Diesem Appell schloss sich auch BLHV-Präsident Werner Räpple an, der den jungen Menschen Hochachtung und Respekt zollte für ihre Berufswahl und für ihren Willen, das Werk ihrer Eltern und Großeltern fortzuführen. Nur die Landwirtschaft sei in der Lage, die Bevölkerung mit hochwertigen Nahrungsmitteln zu versorgen und die Kulturlandschaft zu gestalten und zu erhalten. Damit erfülle die Landwirtschaft ganz zentrale Aufgaben für die Gesellschaft insgesamt und der BLHV werde sich dafür einsetzen, dass die Aussichten für die Landwirtschaft insgesamt und die jungen Landwirtinnen und Landwirte im Besonderen besser werden. Zum Beispiel durch die Erarbeitung von zukunftsweisenden Betriebskonzepten für kleinere und mittlere Betriebe, durch Unterstützung der Aus- und Fortbildung, durch Verbesserung von Vermarktungsstrukturen und die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen zumindest innerhalb der EU.
Viel Beifall erhielt Junglandwirtin Diana Stierle aus Vöhringen, die für ihren Jahrgang sprach. Sie bezeichnete die Liebe zum Beruf als treibende Kraft, sprach im Zusammenhang mit ihrer Berufswahl aber auch von „Berufung“. Sie und ihre Berufskolleginnen und -kollegen seien bereit, mit fachlichem Wissen und mit Entschlossenheit die Belange der Landwirtschaft zu vertreten und dabei als Berufsstand geschlossen gegenüber den Medien und gegenüber den Verbrauchern aufzutreten.
Bestanden haben die Abschlussprüfung unter anderem Robin Flaig (Eschbronn), Jonas Gaymann (Schramberg), Vincent Weber (Dunningen), Jana Wegenast (Sulz) und Michael Werner Dunningen. Jahrgangsbeste wurde Diana Stierle (Vöhringen) mit der Note 1,3.