Die Erholung am Arbeitsmarkt setzt sich fort. Erstmals seit Dezember 2019 unterschreitet die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Schwarzwald-Baar-Heuberg wieder die 3-Prozent-Marke. 8.289 Personen waren im Mai erwerbslos, 271 weniger als im Vormonat und 2.033 weniger als im Vorjahresmonat. Das meldet die Agentur für Arbeit am Dienstagmorgen.
„Der Arbeitsmarkt hat sich von der Krise der letzten beiden Jahre auf beeindruckende Weise erholt. Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren alle Personengruppen, insbesondere die Gruppe der über 50-Jährigen. Bei den Jugendlichen hat die Pandemie allerdings eine tiefe Verunsicherung hinterlassen – Betriebspraktika, Ausbildungsmessen und andere Gelegenheiten zur beruflichen Orientierung konnten lange Zeit nicht stattfinden. Viele Jugendliche wagen dadurch den Schritt ins Bewerbungsgeschehen erst später oder gar nicht. Dabei sind die Aussichten auf einen Ausbildungsplatz mit Ausbildungsbeginn im Herbst ausgesprochen gut“, beschreibt Thomas Dautel, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen die Situation.
Mehr als die Hälfte der Ausbildungsplätze noch nicht besetzt
Arbeitgeber aus der Region haben 4011 Ausbildungsstellen gemeldet, 357 mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Davon sind noch 2412 Lehrstellen unbesetzt. Die Bewerberzahlen dagegen fallen niedriger aus: 2244 Interessierte für eine Berufsausbildung haben sich gemeldet, davon sind 992 noch auf der Suche.
„Die landesweit gestartete Aktion Praktikumswochen bietet Schülern jetzt die Gelegenheit, durch Tagespraktika schnell und unkompliziert in verschiedene Tätigkeiten zu schnuppern. Junge Menschen sollten diese Chance unbedingt nutzen, um Betriebe kennenzulernen und ihren Traumberuf zu finden“, empfiehlt Dautel. „Eine duale Ausbildung ist die beste Grundlage, um bei dem anhaltenden Fachkräftebedarf in den Betrieben eine gute Beschäftigung in unserer Region zu finden.“
Praktikumswochen Baden-Württemberg
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Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in den Landkreisen
Im Landkreis Tuttlingen waren im Mai 2464 Männer und Frauen ohne Arbeit, 102 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote ist um ein Zehntel auf 3 Prozent zurückgegangen.
Im Kreis Rottweil waren im Mai 1760 Personen erwerbslos, 97 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote im Kreis Rottweil ist um ein Zehntel auf 2,2 Prozent gesunken.
Im Schwarzwald-Baar-Kreis waren 4065 Menschen arbeitssuchend, 72 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 3,4 Prozent.
Entwicklung nach Rechtskreisen
Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: 4.163 Arbeitslose (Anteil 50,2 Prozent) werden von der Agentur für Arbeit betreut (Rechtskreis SGB III), und 4.126 Arbeitslose (Anteil 49,8 Prozent) von den Jobcentern (Rechtskreis SGB II).
In der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) verteilen sich die Arbeitslosen wie folgt auf die Landkreise: 1001 Personen im Kreis Rottweil, 1912 Personen im Schwarzwald-Baar-Kreis und 1250 im Kreis Tuttlingen. In der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) wurden 759 Arbeitslose im Kreis Rottweil, 2153 im Schwarzwald-Baar-Kreis und 1.214 Arbeitslose im Landkreis Tuttlingen betreut.
Stellenmarkt
Dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen wurden im Mai 1744 Arbeitsstellen zur Besetzung gemeldet. Der Stellenbestand stieg somit gegenüber dem Vormonat um 308 auf insgesamt 6370 Angebote (19,6 Prozent mehr als vor einem Jahr).
Kurzarbeit steigt
Im Mai gingen aus dem Agenturbezirk von 54 Betrieben Anzeigen für Kurzarbeit ein (36 im Vormonat). Damit wurde Kurzarbeit für 1611 Personen angemeldet (594 Personen im Vormonat).
