REGION ROTTWEIL (pm) – Weder der Winter noch die politische Großwetterlage haben tiefere Spuren hinterlassen: Das Handwerk kann auch 2015 von der guten Binnenkonjunktur profitieren. Bei der aktuellen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Konstanz zumindest zeigen sich die Betriebe weitgehend positiv gestimmt.
„Einmal mehr wird deutlich, dass das Handwerk der Region auf sehr solidem Fundament steht und mit seinen Produkten und Dienstleistungen überzeugt“, sagt Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner. Insbesondere galt dies offensichtlich für die Lebensmittel- und Gesundheitshandwerke, die im letzten Quartal ordentlich zulegen konnten, während es im Bauhauptgewerbe und im Ausbauhandwerk saisonal bedingt etwas gedämpfter zuging.
Auch wenn die Handwerkskonjunktur insgesamt im Jahresverlauf ein wenig an Fahrt verloren hat, läuft es weiterhin rund in den Betrieben. Zwei Drittel der befragten Unternehmen sind mit ihrer Geschäftslage zufrieden, nur jeder zwölfte Betrieb beurteilt sie als mangelhaft. Durchweg optimistisch sind dagegen die Geschäftserwartungen: Drei Viertel der befragten Handwerker rechnen mit einem positiven Geschäftsverlauf, lediglich 1,1 Prozent befürchten eine negative Entwicklung.
Das Auftragsaufkommen der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Konstanz hat im Jahresvergleich zwar ein wenig nachgelassen und auch die Umsatzentwicklung zeigte im ersten Quartal 2015 eine saisonal bedingte Delle. Die Einschätzungen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung sind jedoch sehr zuversichtlich: Mehr als die Hälfte der befragten Betriebe rechnet mit einem Plus bei den Aufträgen und Umsätzen.
Gut zu tun gab es ohnehin – und das sogar für mehr Mitarbeiter. Die Auslastung war im ersten Quartal dieses Jahres nämlich nach wie vor hoch und für einen spürbaren Beschäftigungsimpuls sorgte das Handwerk ebenfalls. Seit Anfang des Jahres haben 11 Prozent der Betriebe neue Mitarbeiter eingestellt, während 7,7 Prozent die Zahl ihrer Beschäftigten verringerten. Auch in den nächsten Wochen soll es mehr neue Stellen als Kündigungen geben und außerdem kräftig in Anlagen und Maschinen investiert werden.
Auch wenn die gute Stimmung im Handwerk schon lange anhält: Ein Selbstläufer ist sie nicht. „Falsche Signale aus der Politik können auch dem optimistischsten Unternehmer auf Dauer die Laune verderben“, sagt Handwerkskammerpräsident Reiner. Seine Forderung: „Vorhaben wie die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung oder die Nachbesserungen beim Mindestlohn sollte man nicht mehr auf die lange Bank schieben, sondern endlich für Planungssicherheit und Bürokratieabbau sorgen. Dann sind wir auch für die Zukunft gut aufgestellt.“