Die hGears AG erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2023 einen Konzernumsatz von 57,2 Millionen Euro und ein bereinigtes EBITDA von drei Millionen Euro. Das berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Der Umsatzrückgang von fast 71 Millionen Euro um fast 20 Prozent sei “auf die Geschäftsbereiche e-Mobility und e-Tools zurückzuführen”, der Geschäftsbereich Conventional übertreffe hingegen weiterhin die Erwartungen des Managements.
Schramberg. Insgesamt gestaltete sich das Geschäftsumfeld nach wie vor herausfordernd, da sich sowohl der langsame Abbau von Lagerbeständen an e-Bikes als auch die gedämpfte Nachfrage der Endverbraucher in der ersten Jahreshälfte weiterhin auf das Ergebnis in den Bereichen e-Mobility und e-Tools auswirkten.
Der Geschäftsbereich e-Mobility profitierte nach wie vor von einem soliden Ergebnis bei Projekten mit Elektro- und Hybridfahrzeugen (EHV) und einer leichten Erholung bei e-Bikes nach dem verhaltenen Start, was im zweiten Quartal 2023 zu einem Umsatzanstieg von 31 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2023 führte. Die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2023 lagen jedoch mit 17,4 Millionen Euro unter den 24,4 Millionen Euro des Vergleichszeitraums 2022, was auf die anhaltend hohen Lagerbestände und die geringer als erwartet ausgefallene Unterstützung durch saisonale Faktoren in den Schlüsselmärkten für die e-Bike-Kunden von hGears zurückzuführen ist.
Das Ergebnis im Geschäftsbereich e-Tools wurde durch die gedämpfte Nachfrage seitens der Endverbraucher aufgrund der anhaltend hohen Inflationsrate sowie durch einige Auftragsstornierungen im ersten Halbjahr 2023 belastet. Insgesamt ging der Umsatz im Berichtszeitraum auf 14,9 Millionen Euro zurück.
Ähnlich wie im ersten Quartal konnte der Unternehmensbereich Conventional im zweiten Quartal eine solide Umsatzentwicklung verbuchen, wobei der Umsatz um 9,3 Prozent auf insgesamt 24,4 Millionen Euro im ersten Halbjahr anstieg, was die starke Positionierung des Konzerns in den Segmenten Premium-, Luxus- und Sportfahrzeuge unterstreicht.
Aus Rentabilitätssicht blieb die Bruttomarge im ersten Halbjahr 2023 mit 51,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu unverändert, während die bereinigte EBITDA-Marge weiterhin Einschränkungen im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Nutzung des Operating Leverage im Konzern widerspiegelt.
Mittelfristig, das heißt in den nächsten zwei bis fünf Jahren, strebe hGears vor allem im Geschäftsbereich e-Mobility ein starkes Wachstum an, wenn auch von einer niedrigeren Basis ausgehend, und erwarte einen Konzernumsatz in Höhe von etwa 180 bis200 Millionen Euro. Zum Erreichen dieses Wachstumsziels wird der Geschäftsbereich e-Mobility voraussichtlich etwa 55 bis 60 Prozent des Gesamtumsatzes im Konzern erwirtschaften, was im Einklang mit den Expansionsbestrebungen und dem strategischen Fokus des Konzerns stehe.
Sven Arend, CEO von hGears erklärt die Zahlen:
“Nach sechs Monaten an der Spitze des Unternehmens haben sich meine anfänglichen Beobachtungen im Hinblick auf herausragende Expertise, Innovation und unbestreitbare Qualität bestätigt, und damit sind wir als Lieferant der Wahl für funktionskritische Komponenten gut aufgestellt, sobald der e-Bike-Markt wieder anzieht.”
Er sei mit klaren Erwartungen über die verschiedenen Geschäftsbereiche hinweg in das Jahr 2023 gestartet. “Während einige dieser Erwartungen immer noch zutreffen, erleben wir dennoch einen unerwartet starken Rückgang bei e-Bikes, der durch den langsamen Abbau von Lagerbeständen und die Nachfragedynamik bedingt ist. Dies spiegelt sich in der angepassten Prognose für das Geschäftsjahr 2023 wider, die wir im Juni an den Markt kommunizierten.”
Im weiteren Verlauf des Jahres werde sich die Nachfragesituation auf dem e-Bike-Markt seiner Ansicht nach nicht wesentlich ändern, und er beobachte die möglichen Auswirkungen sehr genau, so Arend. Wie die Expertengespräche auf der Eurobike 2023 gezeigt hätten, seien mittelfristig strukturelle Faktoren für e-Bikes jedoch weiterhin gegeben und untermauern den geschäftlichen Fokus auf die Generierung zusätzlicher Umsatzchancen im Bereiche-Bikes sowie in angrenzenden Industrien, die für den Konzern ungenutztes Potenzial darstellten.
“Im Rahmen unserer laufenden Bemühungen, den kurzfristigen Druck abzumildern und unser Unternehmen für künftiges Wachstum zu positionieren, werden wir uns auf die Weiterentwicklung des Ressourcenmanagements konzentrieren, einschließlich der Priorisierung der operativen Exzellenz in unseren Anlagen und Betrieben, um Effizienzsteigerungen zu erzielen und die Kostenstrukturen weiter zu optimieren”, schreibt Arend. “Trotz der schwierigen Marktbedingungen, mit denen wir und viele andere Unternehmen konfrontiert sind, ist unsere Liquiditätsposition nach wie vor stark und ermöglicht es uns zusammen mit unserer robusten Kapitalstruktur, angesichts der sich ändernden Nachfrage sowie laufender und künftiger Initiativen flexibel zu bleiben.”