Verwaiste Innenstädte auf der einen Seite, Ansturm auf noch geöffnete Geschäfte auf der anderen Seite. Um diesen Gegensatz aufzulösen, appelliert die Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg, Birgit Hakenjos, in einer Pressemtteilung „für mehr Augenmaß und individuelle Lösungen“.
„Das in der Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg beschlossene Verbot von Abholdiensten trifft den stationären Handel in den umsatzstärksten Wochen des Jahres. Das ist in doppelter Hinsicht fatal. Zum einen nimmt die Liquidität durch den Verlust dieser Umsatzmöglichkeiten in diesen Wirtschaftssektoren weiter ab und die Gefahr von Insolvenzen und Leerständen in den Innenstädten zu. Zum anderen wird den Unternehmen, die in der Vergangenheit massiv in den Gesundheitsschutz ihrer Kunden und Mitarbeiter investiert haben, ein weiteres Stück Planungssicherheit genommen“, so Birgit Hakenjos.
„Das pauschale Abholverbot bestellter Waren führt dazu, dass Fußgängerzonen mit vielfach inhabergeführten Einzelhändlern leergefegt sind und sich Kunden in den noch geöffneten Geschäften konzentrieren. Das kann nicht das Ziel sein. Wo immer es der Gesundheitsschutz zulässt, sollte mit Augenmaß vorgegangen und individuelle Lösungen gefunden werden. Die Unternehmen haben bereits viel in den Schutz ihrer Kunden und Mitarbeiter investiert und könnten bestellte Waren vielfach komplett kontaktlos bezahlen und abholen lassen“, sagt die IHK-Präsidentin
Auch der Handelsausschuss der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg fordere ein Umdenken. Die von der Komplettschließung betroffenen Unternehmen hätten erneut ein weiteres Stück Planungssicherheit verloren, so das Fazit eines Schreibens an Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und an die regionale Politik. Notwendig sei vielmehr ein Konzept, mit dem die Abholung bestellter Waren unter Einhaltung des Gesundheitsschutzes künftig wieder möglich sein kann, heißt es abschließend.