SULZ, 4. November (pm) – Die Tourismuswirtschaft mit Gastronomie, Hotellerie und Freizeitwirtschaft hat für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg eine enorme wirtschaftliche Bedeutung. In der Region zählen zehn Prozent aller IHK-Mitgliedsunternehmen zur Tourismusbranche. Sie prägen in besonderer Weise das positive Image der Region und schaffen gleichzeitig eine Vielzahl von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, so die IHK in einer Pressemitteilung.
Grund genug für die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, einen offiziellen Tourismusausschuss zu gründen. Das Gründungstreffen fand in historischem Ambiente, im Fürstensaal des Wasserschlosses in Sulz-Glatt, statt.
Neben Vertretern von Kommunen, Hochschulen und Verbänden sind im neuen Ausschuss vor allem Unternehmer aus regionaler Gastronomie, Hotellerie und Freizeitwirtschaft präsent. „Unser Ausschuss spiegelt die Sichtweise der gesamten Tourismuswirtschaft der Region wieder. Das ist uns besonders wichtig, denn nur mit einem ausgeglichenen, breit gefächerten Meinungsbildungsprozess können wir ausgewogene Aussagen treffen. Branchen wie der Handel oder Tourismus brauchen eine Lobby. Alleine kann man wichtige Themen wie die Fachkräftesicherung nicht adäquat vertreten. Die Branche braucht eine Stimme, nämlich die des Tourismusausschusses“, betonte IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez.
Als Vorsitzender des Ausschusses wurde Wolf-Rüdiger Bosse vom Hotel Bosse in Villingen-Schwenningen von der IHK-Vollversammlung berufen. Er hatte zuvor bereits seit mehr als zehn Jahren den Vorsitz des Arbeitskreises Tourismus inne, den Vorgänger des nun offiziell gegründeten und von der IHK-Vollversammlung legitimierten Gremiums.
„Ich freue mich auf den Dialog mit den Kollegen aus dem Gastgewerbe und den Touristikern aus den drei Landkreisen Rottweil, Tuttlingen sowie dem Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Themen, mit denen wir uns befassen werden, sind neben der Ausbildung und Fachkräftesicherung auch die Qualitätssteigerung bzw. -sicherung der touristischen Leistungsträger in der Region“, sagte Bosse.
Im Rahmen der konstituierenden Sitzung wurden als Stellvertretende Vorsitzende des Tourismusausschusses Sabine Uhrig, Geschäftsführerin der Arena Geisingen, als Vertreterin der Freizeitwirtschaft und Michael Steiger, Geschäftsführer des Tuttlinger Irish Pub, als Vertreter der Gastronomie jeweils einstimmig gewählt. „Der Tourismus in unserer Region hat noch enorme Potenziale, die es zu heben gilt. Vor allem werde ich mich für die Stärkung der Gastronomie gegenüber Verwaltung und Politik einsetzen“, so Steiger. Vom Kirchturmdenken weg zu kommen und sich vermehrt interkommunalen touristischen Projekten zu widmen, sieht auch Uhrig als Ziel des Tourismusausschusses an.
„Die Bedeutung des Tourismus wächst stetig. Auch andere Branchen wie etwa die Industrie erkennen immer mehr die Bedeutsamkeit des Tourismus für den Standort zum Beispiel bei der Personalsuche bzw. Mitarbeiterbindung. Zudem ist der Geschäftstourismus in unserer industriell geprägten Gegend stark ausgeprägt. Davon wiederum profitieren andere Wirtschaftszweige wie etwa Dienstleistungen und der Einzelhandel. Um die gesamte Region Schwarzwald-Baar-Heuberg weiter nach vorne zu bringen, brauchen wir die Symbiose aller Branchen. Deshalb werden wir uns vermehrt mit dem Aspekt der Interdisziplinarität beschäftigen,“ verdeutlichte Anne Spreitzer, IHK-Projektleiterin Tourismus.
Zudem hat in der Sitzung Irmgard Schumacher, Tourismusförderung des Landkreises Rottweil, den aktuellen Projektstand des „Wanderparadieses Schwarzwald und Alb“ vorgestellt. Außerdem wurden erste Ergebnisse der Analyse des Wirtschaftsfaktors Tourismus in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, die von einer Studentin der Hochschule Furtwangen University in Kooperation mit der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg erarbeitet wird, präsentiert.
Die Sitzungsteilnehmer konnten sich im Anschluss ein Bild machen von der Vielfältigkeit des Kultur- und Museumszentrums Schloss Glatt. Der Museumleiter Cajetan Schaub führte die Ausschussmitglieder durch die Räumlichkeiten des Schloss-, Adels- und Kunstmuseums.