SCHRAMBERG (him) – Der Aufwand war groß für ein 43,3 mm kleines Werk: Junghans feierte am Wochenende die neue „Meister Pilot“-Serie mit einem Fest in der Autosammlung Steim, mit Werksrundgängen an der Geißhalde, Old-Timerfahrten und Rundflügen mit einem historischen und sehr seltenen Doppeldecker.
Etwa 120 Fachhändler, Großhändler und Fachjournalisten waren nach Schramberg gekommen, um sich von Junghans-Chef Matthias Stotz und seinem Team die neue Uhr zeigen zu lassen. Doch bevor es am Samstagabend kurz nach 21 Uhr soweit war, hatten sich die Junghansianer für ihre Gäste ein großes Programm zur Einstimmung ausgedacht. An der Geisshalde konnten die Besucher das Werk besichtigen und den Terrassenbau bestaunen, in dem schon in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die ersten Junghans-Pilotenuhren für die damalige Reichsluftwaffe montiert wurden. Auch nach dem zweiten Weltkrieg baute Junghans schon ab 1955 einen Bundeswehrchronografen für die Luftwaffe.
Um dem internationalen Publikum die „Faszination Fliegen“ näher zu bringen, hatte das Unternehmen aus dem „Fliegenden Museum“ in Großenhain bei Dresden eine sehr seltene De Havilland 89 Rapide einfliegen lassen. Von den einst knapp 750 Doppeldeckern gibt es heute noch ein Dutzend weltweit, die flugbereit sind, so Stefan Krauss vom Luftsportverein Schramberg-Winzeln. Nur noch einer dieser Doppeldecker fliegt in Deutschland. Und die Rapide, Baujahr 1945 hat dann der Lufthansafluglehrer Tobias Ruppel den ganzen Tag über zu Rundflügen über Schramberg und dem Umland aufsteigen lassen.
Chauffiert hat Junghans seine Gäste zum Flugplatz Winzeln mit automobilen Schätzen aus der Autosammlung: im historischen Rolls Royce, in Maybachs oder Mercedes 600 Pullman Limousinen.
Am Abend boten die Gastgeber dann eine besondere „Preview“ für die geladenen Gäste. Nach einem Rundgang durch die Sammlung, bei der Seniorchef Hans-Jochem Steim mit zwei Orchestrien für die musikalische Begleitung sorgte, folgte im Ersten Stock zwischen Hauptgang und Dessert die Vorstellung der neuen Uhrenserie.
Stotz verwies in einem kurzen Rückblick auf die Firmengeschichte von Junghans, an deren große Zeiten man wieder anknüpfen wolle. Er erinnerte an die Gegenwart, in der das Unternehmen sich gegen Plagiate wehren müsse. Für Stotz ein Grund zum Stolz: „Wir werden wieder nachgemacht.“ Schließlich machte er einem breiteren Publikum die Pläne für ein Museum im “Terrassenbau” bekannt. Ein Museum, das Schwarzwald-Uhren, Junghans-Uhren aber auch mechanische Instrumente wie die beiden Orchestrien zeigen wird. Ehrgeiziges Ziel sei die Eröffnung in den Jahren 2017/18.
Schließlich folgte der „Count-down“ für „eine der elegantesten Pilotenuhren der Welt“, wie Stotz erklärte.
Mit weißen Handschuhen brachten auf weißen Tabletts Junghans Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die neuen Meister-Pilot-Uhren zu den Gästen, die sie eifrig drehten und wendeten, die Verarbeitung begutachteten und mit Handys oder Fotoapparaten ablichteten.
Die Veranstaltung sei für sein Unternehmen „ein weiterer Meilenstein der Entwicklung und Internationalisierung der Marke“, erklärte Stotz. Für diesen Abend hatte er 150 Event-Modelle fertigen lassen, die die Gäste an diesem Abend auch gleich für knapp 2300 Euro kaufen konnten. Das Werk, ein Automatikwerk 1880.4, steckt in einem 43,3 Millimeter Edelstahl-Gehäuse mit beidseitig drehbarer Lünette.
Offiziell vorgestellt wird die Uhr dann bei der Münchner inhorgenta im kommenden Frühjahr.
Interessanter und sehr aktueller Bericht. Wir haben diese Uhr vor Jahren verkauft uns seither immer mal wieder Anfragen erhalten. Bin mir sicher, dass die Uhr bei Liebhaber schöner Fliegeruhren anklang finden wird…