Ruhla/Schramberg (pm) Für die laut Firmenhomepage knapp 40 Beschäftigten der Thüringer Präzisionsfedern in Ruhla gibt es schlechte Nachrichten. Der Mutterkonzern Kern-Liebers will das kleine Werk dort schließen. Das hat die Geschäftsleitung am Mittwoch mitgeteilt:
„Im Rahmen seiner kontinuierlichen Überprüfung der globalen Standortstrukturen hat die Kern-Liebers Firmengruppe heute bekannt gegeben, dass sie plant, das Werk Thüringer Präzisionsfedern in Ruhla zu verlagern und zu schließen.“
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Thüringer Präzisionsfedern habe heute im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung Dr. Erek Speckert, CEO der Kern-Liebers Firmengruppe, über diese Entscheidung und die weiteren Schritte persönlich informiert.
„Natürlich bedauern wir die Schritte hier in Ruhla sehr“, sagt Erek Speckert. „Das Werk befindet sich seit vielen Jahren unter hohem Preisdruck, der sich durch starke Wettbewerber mit Fertigungen in Osteuropa und den erhöhten Wettbewerbsdruck in der Automobilindustrie in den letzten Jahren deutlich verschärft hat. Wir sehen daher leider keine Möglichkeit mehr für eine nachhaltige Fortführung der Gesellschaft.“
Ende des Jahres ist Schluss
Ziel sei es, das Werk in Ruhla bis Ende des Jahres zu schließen. Die Produktion solle geordnet in andere Werke des Geschäftsbereichs Drahtfedern, der größte Teil in das Werk in Rumänien, verlagert werden.
Der Zeitplan sowie das weitere Vorgehen seien Gegenstand der nun beabsichtigten Verhandlungen zum Interessenausgleich und Sozialplan zwischen Unternehmen und Betriebsrat. Ziel sei es, den mit der Schließung verbundenen Stellenabbau von etwa 30 Stellen sozialverträglich zu gestalten.
„Kern-Liebers, als mittelständisches Familienunternehmen ist sich seiner sozialen Verantwortung für die betroffenen Mitarbeiter sehr wohl bewusst und wird diese im Rahmen der begrenzten finanziellen Möglichkeiten auch bestmöglich wahrnehmen“, betont Erek Speckert. Alle freien Stellen an anderen Standorten der Gruppe sollen den Mitarbeitern des Werkes in Ruhla mit Priorität angeboten und ein Standortwechsel durch Mobilitätshilfen unterstützt werden, heißt es abschließend.
Erst m Dezember hatte Kern-Liebers angekündigt ein Werk in Chemnitz zu schließen: Die Sächsische Nadel- und Platinenfabrik, kurz Naplafa. Auch diese Schließung hatte Speckert damit begründet, dass die Firma seit Jahren rote Zahlen schreibe.