Das beherrschende Thema des diesjährigen „InnovationForum Smarte Technologien & Systeme“ war für die Referenten und die 160 Teilnehmer zweifellos die Fähigkeit, Computersystemen das Lernen beizubringen: So sei künstliche Intelligenz in ihrer Bedeutung vergleichbar mit der Elektrifizierung oder der Erfindung des Internet.Übner das virtuelle Treffen berichtet die IHK in einer Pressemitteilung:
Wie sich auch kleine und mittelständische Unternehmen diese „Revolution in der Evolution Industrie 4.0“ zunutze machen können, hätten nicht nur die Key Notes und zahlreiche Info-Sessions, sondern auch die 14 Aussteller der virtuellen Messe gezeigt.
„Innovativ zu sein bedeutet, neue Wege zu gehen, gerade in Zeiten wie diesen“, eröffnete Yvonne Glienke, Geschäftsführerin von TechnologyMountains (TM) das Forum, das zum ersten Mal virtuell stattfand. Dafür habe man in den Räumlichkeiten der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg zwei Studios eingerichtet. Einige der Referenten nutzten die Gelegenheit und hätten ihren Vortrag vor Ort in den Studios, unter Einhaltung der Hygienevorschriften, abgehalten. „Zwei Projektpartner haben sich so das erste Mal physisch gesehen. Das komplette Projekt an dem die beiden arbeiten, wurde bisher virtuell durchgeführt“; bemerkte Glienke, „so wurden die Studios zum Ort der Begegnung“.
Die Kernbotschaft der gemeinsam von TechnologyMountains, der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg sowie der Hahn-Schickard-Gesellschaft ausgerichteten Veranstaltung: Digitale Technologie sei nicht unfehlbar, aber auf Dauer ein leistungsfähiges Werkzeug, das vieles ermögliche, was wirklichen Fortschritt bedeute. Ganz praktisch ließ sich das an der Veranstaltungsplattform erleben, die mit intuitiver Ausstellerfläche, leicht bedienbarem Netzwerk-Chat und multimedialen Infomöglichkeiten zeigte, wie Kongresse in Zukunft ausgestaltet sein könnten.
Diese greifbar werdende Zukunft zog sich durch die Key Notes und Sessions des Tages als roter Faden durch: So demonstrierte Professor Gisela Lanza (Karlsruher Institut für Technologie) eindrucksvoll, welche Vorteile es habe, wenn man dank immer preiswerterer und in Echtzeit nutzbarer Sensorik Daten zur Verfügung habe, die es erlaubten, einen „digitalen Zwilling“ als Modell eines realen Produkts zur Verfügung zu haben. In der Praxis bedeute das keine aufwendigen Prototypen und teuren Testreihen mehr.
Wie solche Systeme aufgebaut würden, skizzierte IT-Experte Stephan Gillich (Intel Deutschland): Entscheidend sei es, Ideen zu entwickeln, welche Anwendungsmöglichkeiten künstlicher Intelligenz im Unternehmen sinnvoll seien. Auch die Ermittlung der verfügbaren Daten und deren Qualität sei essentiell. Mit typischen Datenbeispielen lernten sogenannte Deep-Learning-Systeme ihre Aufgabe am besten kennen.
Wie solche Systeme auch im privaten Umfeld echte Innovationen böten, demonstrierte Bastian Inthasane (Hahn-Schickard-Gesellschaft) mit dem seit 2019 laufenden Projekt „SmaC“, das in einem mit digitaler Sensorik und Aktorik ausgerüsteten Wohnanhänger zeige, wie weit die künstliche Intelligenz im Zuhause unterstützen könne. Neben den fast schon alltäglichen Helfern wie Amazons Alexa oder Googles Assistant hülfen ein intelligentes Türklingelsystem von Siedle beim Besuchermanagement oder ein auf den Sonnenstand reagierendes Beschattungssystem.
Dass sich die smarte Welt sehr viel schneller entwickeln könnte, wenn der Gesetzgeber Innovation und Wettbewerbsfähigkeit nicht durch neue Hemmnisse bremsen würde, stellte Professor Alfons Dehé, Institutsleiter der Hahn-Schickard-Gesellschaft, nachdrücklich fest: „Das in der Bewilligungsphase befindliche Innovations- und Gründerzentrum VIAS, das 2030 in Villingen-Schwenningen die Industrie und Startups beflügeln soll, ist da ein wichtiger Lichtblick.“
Faszinierende Leistungen belegten auch die Aussteller, die mit innovativen Produkten glänzten: Angefangen vom innovativen Bedienpanel über aufdruckbare Elektronikschaltungen bis hin zur mobilen Steuerung unterschiedlichster Prozesse ließ die Branche die digitalen Muskeln anschaulich spielen.
Für TM-Geschäftsführerin Yvonne Glienke und für den TM-Vorstandsvorsitzenden Dr. Harald Stallforth seien Fortschritt und Exzellenz seit 2011 durch ihren Technologieverbund zwar stets präsent, aber dennoch immer wieder begeisternd. Doch auch TM selbst wisse zu begeistern: Dass die Cluster-Initiative durch kluges Handeln so stark zur Innovationsfähigkeit der regionalen Wirtschaft beiträgt, wurde durch eine erneute Auszeichnung der Cluster-Initiative mit dem „Gold-Label für Cluster-Management-Exzellenz“ der EU gewürdigt. Damit gehöre man für weitere drei Jahre zum ausgezeichneten Kreis von bundesweit zehn derart gewürdigten Cluster-Initiativen sowie 54 Initiativen europaweit.
Die Auszeichnung sei sowohl von der Innen- als auch Außenwirkung her von Bedeutung. „Zum einen können unsere Mitglieder sicher sein, dass bei TechnologyMountains richtig und zielführend gearbeitet wird“, betont Stallforth. „Zum anderen ermöglicht das Label ein gewisses Maß an Vergleichbarkeit innerhalb der Clusterlandschaft: Wir sind zertifiziert und haben dadurch auch einen Beleg für unseren hohen Anspruch.“