Unter dem Motto „Automatisierte Produktion und fahrerlose Transportsysteme hautnah erleben“ haben etwa 30 Mitglieder der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar Heuberg das Audi-Werk in Neckarsulm besichtigt. Über den Besuch berichtet die IHK in einer Pressemitteilung:
Im Mittelpunkt der Exkursion standen die vollautomatisierte Produktion und smarte Logistik auf dem rund 1,3 Millionen Quadratmeter großen Werksgelände. In der neuen Montagehalle übernehmen Lastenroboter den Materialnachschub wie von Geisterhand. „Fahrerlose Transportsysteme sind nicht nur Thema in Neckarsulm“, sagt Thomas Wolf, Geschäftsbereichsleiter für Innovation und Technologie der IHK. „Unsere Region spielt an der Spitze mit, wenn es darum geht, solche Systeme zu entwickeln.“
Eines dieser Unternehmen ist ebm-papst St. Georgen. Der Technologieführer bei Ventilatoren und Motoren ist auch auf Antriebe für fahrerlose Transport Systeme (FTS) spezialisiert und war innerhalb eines Forschungsprojektes an der Prototypenentwicklung solcher FTS, wie sie bei Audi im Einsatz sind, beteiligt.
Im Anschluss an die Führung durch das Werksgelände gaben Raymond Engelbrecht, Geschäftsführer von ebm-papst, und Patrick Schumacher, dortiger Leiter des Produktmanagements, einen Einblick in den neuesten Stand der Entwicklung solcher Systeme: „Das neue Fahr-Lenk-System ermöglicht eine flächenbewegliche Bewegung der FTS. Sie ermöglichen eine fließende Bewegung in alle Richtungen. Damit können sie sich auf kleinerem Raum bewegen und Steigungen bis zu zehn Prozent bewältigen“, erklärte Schumacher. Als Ziel für die nahe Zukunft nannte er das Stichwort Schwarmintelligenz. „Transportsysteme würden mithilfe künstlicher Intelligenz und nicht mehr über spurgeführte Ansätze gesteuert. Sie könnten dann aufeinander reagieren und eine Art Teamgeist entwickeln.“
„Mit Exkursionen wie die zur Audi AG nach Neckarsulm ermöglichen wir es unseren mittelständischen Unternehmen, Innovationen im Bereich Industrie 4.0 und Künstlicher Intelligenz (KI) bei den großen Playern zu erleben“, erklärt Thomas Wolf, „gleichzeitig zeigen wir, dass die Treiber solcher Innovationen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg beheimatet sind“.
Bei der IHK und beim Technologieverbund TechnologyMountains wird KI ab April eine noch größere Rolle spielen. Dann startet das Projekt „KIM-Labs“ (Künstliche Intelligenz Mountains Labs) gemeinsam mit der Hochschule Furtwangen und der Hahn-Schickard-Gesellschaft. Näheres hierzu wird in Kürze auf www.ihk-sbh.de/digitalisierungund www.technologymountains.debekannt gegeben.