Die Corona-Pandemie zeige der Gesellschaft deutlich, wie wichtig und systemrelevant Sozialberufe sind. “Die Anerkennung der Leistung dieser Arbeitnehmer ist in der Gesellschaft höher als je zuvor. Doch Klatschen allein reicht nicht”, heißt es in einer Pressemitteilung der Mitarbeitervertretungen der Stiftung St. Franziskus
Die Pandemie mache deutlich, unter welchen schwierigen Bedingungen in diesen Bereichen der Gesellschaft gearbeitet wird. Hier bedürfe es deutlicher Verbesserungen.
“Deshalb haben wir als Mitarbeitervertretungen auch die Petition „Mehr wert als ein Danke“ unterstützt, in der mehr Personal für Soziale Dienstleistungen, realistische Fachkraft-Quoten und bessere Personalschlüssel gefordert werden, damit insgesamt mehr Zeit für und mit hilfebedürftige Menschen bleibt. Mehr als 53.000 Personen haben die Petition unterzeichnet, die jetzt direkt an die Bundestagsabgeordneten weitergegeben wird.”
Auch mehr Wettbewerb um Qualität und gute Ideen würden die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitender verbessern. Oft gehe es bei der Vergabe von Dienstleistungen nicht um die Qualität der Leistung, sondern vielfach rein um die Kosten. Diese könnten im Sozialbereich meist nur über die Personalkosten gesenkt werden. Dies habe zur Folge, dass nicht derjenige den Zuschlag bekomme, der qualitativ gute Leistung erbringe, sondern möglicherweise derjenige, der Mitarbeiter schlecht bezahle und Personal einspare. “Deshalb fordern wir auch eine bundesweite Tarifbindung in der gesamten Sozialwirtschaft, um Lohndumping und Kostenersparnis auf den Schultern des Personals zu verhindern.”
Höhere Leistungsentgelte würden ebenfalls die Rahmenbedingungen und Attraktivität dieser Berufe steigern und somit auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken! Die ersten Ergebnisse der Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst hätten jedoch deutlich gezeigt, dass die Bereitschaft auf Seiten der Arbeitgeber, dieses mehr an Anerkennung an die Mitarbeiter weiterzugeben, nicht da sei. Insbesondere mit der Begründung einer angespannten Kassenlage durch die Pandemie, was in dieser Pauschalität nicht zutreffe.
“Die Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst sind für die fast 700.000 Mitarbeiter der Caritas in Deutschland die Grundlage für deren Tarifverhandlungen, und damit auch für die Mitarbeiter der Stiftung St. Franziskus. Deshalb zeigen wir als Mitarbeitervertretungen der Stiftung unsere Solidarität mit den Kollegen des öffentlichen Dienstes und unterstützen die Forderungen der Gewerkschaft Ver.di an die Arbeitgeber”, heißt es abschließend.
(Weil die Stiftung St. Franziskus eine Stiftung kirchlichen Rechts ist, gibt es dort keine Betriebsräte nach dem Betriebsverfassungsgesetz sondern Mitarbeitervertretungen. Die Redaktion.)