Innovationen entstehen heute nicht mehr im stillen Kämmerlein, sondern im Zusammenspiel sehr unterschiedlicher Quellen und Erfahrungswerte: Unter der Federführung von MedicalMountains ziehen jetzt 24 Unternehmen und Forschungseinrichtungen an einem Strang, um die Potenziale der additiven Fertigung für die Medizintechnik auszubauen. Darüber berichtet MedicalMountains in einer Pressemitteilung:
Das Vorhaben hat auf höchster Stelle überzeugt: MedPrint zählt zu den erfolgreich ausgewählten Netzwerkprojekten des bundesweiten Programms „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ (ZIM) und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.
Der sogenannte 3D-Druck hat in der jüngsten Vergangenheit einen enormen Aufschwung erlebt. Neue Verfahren und Materialien erweitern nahezu täglich die Grenzen des technisch Machbaren. Daraus erwachsen insbesondere für die Medizintechnik viele Chancen. Zum einen stehen den Produktentwicklern Formen und Geometrien zur Verfügung, die bis vor kurzem noch unvorstellbar waren. Zum anderen besteht die Möglichkeit der individuellen Gestaltung: Instrumente, Geräte und Implantate können je nach Anwender oder Patient in der „Losgröße 1“, als angepasste Einzelstücke entstehen.
Angesicht der bestehenden Chancen und Perspektiven zählen additive Fertigungsverfahren zu den weltweiten Megatrends der Branche. „Unser Ziel ist es, vor allem kleine und mittlere Unternehmen mitzunehmen, damit sie den Fortschritt technisch und wirtschaftlich für sich nutzbar machen können“, umreißt Julia Steckeler, Geschäftsführerin der MedicalMountains GmbH den Ansatz von MedPrint.
Das Kernanliegen ist klar definiert: „Es geht um die Nutzung neuer Technologien zum Ziel einer fortschrittlichen Patientenversorgung.“ Um dies zu erreichen, steht die anwendernahe Weiterentwicklung entsprechender Materialien, Werkzeuge und Verfahren im Vordergrund. „MedPrint soll seinen Teilnehmern zu Innovationssprüngen verhelfen, um im internationalen Wettbewerb nicht nur mitzuhalten, sondern eine Führungsrolle einzunehmen“, ergänzt Meinrad Kempf, Netzwerkmanager von MedPrint. Schließlich soll die baden-württembergische Medizintechnikbranche rund um den Raum Tuttlingen auch in Zukunft seinem Ruf als Weltzentrum der Medizintechnik standhalten.
Das Netzwerk ist breit aufgestellt. Industrieseitig sind klassische Hersteller von medizintechnischen Instrumenten, Anbieter von 3D-Druckern und Materialien, Hersteller von Reinigungsanlagen und Reinigungsmitteln sowie Entwicklungsdienstleister beteiligt. Die Forschungslandschaft wird durch das Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Messtechnik (ILM) der Universität Ulm, das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut (NMI) an der Universität Tübingen, das Institut für Mikrointegration (IFM) der Universität Stuttgart, die Hahn-Schickard Gesellschaft für angewandte Forschung e.V., das Kompetenzzentrum für spanende Fertigung (KSF), die Hochschule Furtwangen (HFU), die Technische Universität München sowie durch das Forschungsinstitut Edelmetalle und Metallchemie (FEM) repräsentiert.
Nach dem Auftaktreffen haben sich drei Arbeitsgruppen gebildet. Um die dort entstehenden Projektideen in zukunftsfähige Produkte zu gießen, braucht es kreative Entwicklungsansätze. „Die ersten Schritte sind vielversprechend“, freut sich Julia Steckeler. „Wenn sich das Wissensspektrum der Forscher mit dem praktischen Know-how der Industrie vereint, kann Großes entstehen.“ MedPrint verfügt über das Potenzial, auch über den Projektzeitraum hinaus ein Experten- und Kompetenzzentrum zu werden, das als Vorreiter in der Erschließung additiver Fertigungstechnologien agiert und bekannt ist.