Im Oktober 2022 waren in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg 9932 Menschen arbeitslos gemeldet, 211 weniger als im September. Die Arbeitslosenquote verzeichnet einen leichten Rückgang von 0,1 Prozentpunkten und liegt nun bei 3,5 Prozent. Weiter berichtet die Agentur für Arbeit:
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit fällt verhaltener aus als im Vorjahresvergleich. Von September auf Oktober 2022 sank die Arbeitslosigkeit um 2,1 Prozent – im vergangenen Jahr verzeichnete die Region dagegen noch ein Rückgang von 6,1 Prozent zum Monatswechsel.
Unternehmen zurückhaltend
„Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Folgen des Ukrainekriegs ist eine Zurückhaltung von Unternehmen und Betrieben bei Einstellungen erkennbar. Die Zahl der Menschen aus der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, die im Oktober ihre Arbeitslosigkeit beenden und eine Beschäftigung aufnehmen konnten, hat sich gegenüber dem Vormonat um 20 Prozent verringert. Zudem verzeichnen wir im Oktober erstmals seit Mai wieder einen leichten Anstieg der Anzeigen für geplante Kurzarbeit. Die Anzeigen bewegen sich aber nach wie vor auf niedrigem Niveau“, beschreibt Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen.
Weniger Langzeitarbeitslose
Deutliche Rückgänge dagegen bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen: Im Oktober waren 2588 Männer und Frauen langzeitarbeitslos, das sind 12,7 Prozent weniger (minus 375) als vor einem Jahr. „Mit der Erholung von dem Corona-Schock hatten viele Unternehmen Nachholbedarfe und die Chancen für Langzeitarbeitslose, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, standen gut“, so Scholz.
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen trüben sich die Integrationsaussichten erneut ein. „Gerade geringqualifizierte Arbeitslose haben ein erhöhtes Risiko, dass aus kurzfristigem Jobverlust Langzeitarbeitslosigkeit wird.“ Mehr als die Hälfte derjenigen Personen, die länger als 12 Monate arbeitslos sind, haben keine abgeschlossene Berufsausbildung.
Die Initiative „Zukunftsstarter“ ermöglicht geringqualifizierten Arbeitslosen sowie Arbeitnehmern ohne Berufsabschluss durch Umschulungen, Aus- und Weiterbildungen die Chance auf einen beruflichen Neustart. Weitere Informationen: www.arbeitsagentur.de/zukunftsstarter
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt nach Landkreisen
Im Landkreis Tuttlingen nahm die Zahl der Arbeitslosen ab: 3.67 Männer und Frauen waren im Landkreis ohne Arbeit, 67 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sinkt um ein Zehntel auf 3,9 Prozent. Im Kreis Rottweil ging die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls zurück: Im Oktober waren 2175 Personen arbeitslos, 42 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,7 Prozent (minus ein Zehntel).
Der Schwarzwald-Baar-Kreis verzeichnet die gleiche Entwicklung: Insgesamt wurden 4590 Arbeitslose gezählt – 102 Personen weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sinkt um ein Zehntel auf 3,8 Prozent.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit fällt, nach Rechtskreisen betrachtet, unterschiedlich stark aus: Bei der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III) waren 4055 Personen arbeitslos gemeldet und damit 198 weniger als im Vormonat (minus 4,7 Prozent).
Bei den Jobcentern (Rechtskreis SGB II) waren 5877 Menschen arbeitslos gemeldet, 13 Personen weniger (minus 0,2 Prozent). In den Jobcentern werden inzwischen rund 60 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Grund ist der Zugang von ukrainischen Geflüchteten, die Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung haben. Im Oktober waren bei den Jobcentern in den drei Landkreisen 1423 geflüchtete Menschen aus der Ukraine als Arbeitslose registriert.
Stellenmarkt
Dem Arbeitgeber-Service wurden im Oktober 1358 neue Stellen durch die Betriebe gemeldet. Insgesamt sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen aktuell 6.129 Stellen zu besetzen.
Kurzarbeit
Im Oktober zeigten 35 Betriebe für 457 Beschäftigte aus der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg konjunkturelle Kurzarbeit an (September: 13 Anzeigen für 268 Personen).
Ausbildungsmarkt
Zahlen zum Ende des Berichtsjahres liegen Mitte November vor.