Die IG Metall-Vertrauensleute bei Schweizer haben am Mittwoch vor den Verhandlungen am 24. September zwischen Betriebsrat und der Geschäftsführung in einem Flugblatt „ihren Forderungen Nachdruck verliehen“, wie die IG-Metall in einer Pressemitteilung berichtet.
Nach wir vor gehe für die IG Metall Beschäftigungssicherung vor Abfindungen und einer Transfergesellschaft. Der Vorstandsvorsitzende Nicolas Schweizer und Finanz-Vorstand Marc Bunz seien jedoch nach wie vor anderer Meinung und wollten an den geplanten Entlassungen weiter festhalten. Auch zu den Vorschlägen von Betriebsrat und IG Metall in Bezug Sozialplan sei ist die Haltung des Vorstands eindeutig.

Kritik an der Geschäftsführung
Die Position von IG Metall und Betriebsrat, wenn ausscheidende Beschäftigte durch sehr hohe Abfindungskosten mehr Schutz erfahren sollten als die Mitarbeiter, die weiter langfristig an Bord bleiben, würde dem Unternehmen nicht guttun, so sei in einem internen Schreiben des Vorstandes an die Beschäftigten zu lesen, schreibt die Gewerkschaft.
„In diesem Zusammenhang von ‚mehr Schutz‘ für zu kündigende Kolleginnen und Kollegen zu sprechen, verbietet sich geradezu“, so Dorothee Diehm, die erste Bevollmächtigte der IG Metall Freudenstadt. Der Vorstand gehe sogar noch einen Schritt weiter: Die Forderungen und vor allem die Höhe der Abfindungen würden in der Folge das Unternehmen gefährden.
Unabhängiger Sachverständiger soll prüfen
Unbestritten sei, dass Abfindungen und Transfergesellschaft keine Gefährdung für den Fortbestand eines Unternehmens darstellen dürften. Unbestritten sei aber auch, dass der Betriebsrat zu genau diesem Sachverhalt einen eigenen, unabhängigen Sachverständigen einsetzen könne, um diese in der Belegschaft strittig geführte Frage prüfen zu lassen und somit für tatsächliche Transparenz zu sorgen.

„Es tut nicht gut, verbleibende und zu kündigende Beschäftigte gegeneinander zu stellen“, so Diehm. Die Belegschaft der Firma Schweizer habe insbesondere im vergangenen Jahrzehnt alles für das Unternehmen gegeben. „Daher muss eine faire und vor allem transparente Lösung her, und das im Sinne von Solidarität, welche die Belegschaft in dieser schwierigen Situation verbinden und nicht trennen darf“, so die IG Metall abschließend.