Der Krieg in der Ukraine beschäftigt auch die IT-Wirtschaft. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) informierte jüngst über digitale Angriffe, die im Zuge des russischen Einmarsches auf ukrainische Infrastrukturen und regierungsnahe Unternehmen getätigt wurden. Dies erhöhe die Sensibilität der Unternehmen für IT-Sicherheit. Auch in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, so die IHK in einer Pressemitteilung.
„Jeder Betrieb sollte spätestens jetzt seine Hausaufgaben angehen“, bekräftigt Klaus Schmid, Vorsitzender des Arbeitskreises IT-Wirtschaft der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg. Dazu gehörten die Sicherung von Back-Ups, das Update der Betriebssysteme und der Betriebssoftware sowie die Sensibilisierung von Mitarbeitenden.
Schmid: „Oft sind Pishing-Mails oder gefälschte Bewerbungsschreiben das Einfallstor für Hacker und Betrüger. Aktuell kommen Fake-Informationen zum Krieg in der Ukraine dazu.“ Über die Gefahren sollten die Beschäftigten aufgeklärt werden. Gerade das entzerrte Arbeiten aus dem Home-Office benötige eine klare Kommunikation und stringente Abläufe für den Notfall.
Gefahr ist real
Klaus Schmid betont: „Die Gefahr von IT-Angriffen ist nicht sichtbar, aber real.“ Im Fokus der Angreifenden stehe meist die Erpressung mit gestohlener Kundendaten und Geschäftsgeheimnissen. Im Kontext des Ukraine-Krieges gelte es bei größeren Mittelständlern, die IT-Vernetzung der internationalen Standorte zu sichern. „Spätestens jetzt sollte der Kontakt zum IT-Dienstleister stehen“, betont Schmid.
Die Branche spüre eine große Nachfrage der Bestandskunden, ein Neukundengeschäft könne zum jetzigen Zeitpunkt noch eingeplant werden. Unabdingbar sollten zwischen den Betrieben und den IT-Dienstleistern klare Absprachen über Notfallmaßnahmen getroffen werden, beispielsweise zur Erreichbarkeit. Dann könne im Bedarfsfall schnell und passgenau reagiert werden.
Die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg verfügt laut IHK über 868 IT-Dienstleister. Sie programmieren Geschäftsprozesse, entwickeln Software, bauen die Netzinfrastruktur oder konzipieren die Datenverarbeitung und -optiermung in Unternehmen. Im Arbeitskreis IT-Wirtschaft der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg ist diese Branche gebündelt.
Info:
Checklisten, Vorlagen und Notfallpläne finden IHK-Unternehmen auf der Website der Allianz für Cybersicherheit. Hier können Unternehmen auch Notfälle und Angriffe offiziell melden. Die Homepage ist zu finden unter: www.allianz-fuer-cybersicherheit.de.