„Ohne starke Innenstädte wäre unser Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg weniger leistungsfähig. Maßgeblichen Anteil daran haben die Handels- und Gewerbevereine vor Ort.“ Dieses gemeinsame Fazit zogen die Vorsitzenden der Handels- und Gewerbevereine der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg bei ihrem Austausch mit Staatssekretärin Katrin Schütz im Stuttgarter Wirtschaftsministerium laut einer Pressemitteilung der IHK.
Drei Themen standen beim gemeinsamen Arbeitsgespräch im Vordergrund: die Regelung der verkaufsoffenen Sonntage, der Bedarf einer digitalen Lernwerkstatt für Händler und Gastronomen und die ehrenamtliche Aktivität der Gewerbevereine vor Ort. Tanja Broghammer, stellvertretende Vorsitzende des Handelsausschusses der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg betonte: „Der Anlassbezug für verkaufsoffene Sonntage muss rechtssicher gestaltet werden. Die Handhabung unterscheidet sich von Kommune zu Kommune.“
Hier brauche es unbedingt Planungssicherheit für die Organisation vor Ort. Als erster Schritt werden über das Ministerium nun eine Handreichung für Kommunen erstellt, um die Verwaltungen innerhalb ihrer Genehmigungsvorgängen zu unterstützen.
Gemeinsames Anliegen aller Beteiligten war die Intensivierung der Berufsorientierung für Jugendliche in Richtung Handel und Gastgewerbe. Staatssekretärin Katrin Schütz: „Ich selbst habe meinen Werdegang im Handel nie bereut. Als Landespolitik haben wir ein elementares Interesse daran, dass Jugendliche vor ihrer Berufswahl die bestmögliche Orientierung über den Ausbildungsmarkt erhalten.“ Ein wesentlicher Baustein dafür sei die Landeskampagne „gut-ausgebildet.de“, welche auch in diesem Jahr weiter im engen Schulterschluss mit den Industrie- und Handelskammern forciert werde.
Gerade der Handel biete mit seinem direkten Kundenkontakt schon heute exzellente Berufsperspektiven für Jugendliche mit digitaler Affinität. Diese Chance gelte es noch stärker zu nützen, beispielsweise mit der Schaffung von digitalen Lernwerkstätten für Händler und Gastronomen.
Abschließende Erkenntnis der Beteiligten war: die Innenstadt ist ein Gemeinschaftsprojekt. „An vielen Stellen wünschen wir uns als Gewerbevereine hier mehr Unterstützung“, so Tanja Broghammer. Der wachsende Bedarf von Citymanagern mache deutlich, dass die ehrenamtliche Arbeit vor Ort an ihre Grenzen stößt. Entsprechende Fördermöglichkeiten in Richtung der Kommunen gelte es jetzt in weiteren Schritten zu intensivieren.