Die Zahl der Arbeitslosen ist das erste Mal seit März 2020 wieder unter die Marke von 10.000 gesunken: Im Juni waren laut Pressemitteilung der Agentur im Bezirk der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen 9.855 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 467 Personen weniger als im Vormonat und 2028 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent.
Es meldeten sich 1880 Frauen und Männer erstmals oder erneut arbeitslos, 77 weniger als im Vormonat. 799 Personen kamen unmittelbar aus vorheriger Erwerbstätigkeit. Dem standen 2357 Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit gegenüber, 266 weniger als im Mai. 942 Männer und Frauen nahmen eine Beschäftigung auf sowie 467 weitere eine Ausbildung oder Qualifizierungsmaßnahme.
Am stärksten geht die Arbeitslosigkeit bei den unter 25jährigen zurück: Im Vergleich zum Vorjahr sank die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen um 36,3 Prozent (zum Vergleich: der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei allen Personengruppen liegt bei 17,1 Prozent). „Wir beobachten, dass sich mit der positiven Entwicklung der Inzidenzwerte und den zunehmenden Lockerungen auch die Stimmung auf dem Arbeitsmarkt aufhellt – davon profitieren erfreulicherweise die jungen Menschen besonders“, sagt Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit.
Berufliche Qualifikation im Auge behalten
„Trotz der verbesserten Beschäftigungssituation sollten insbesondere Ungelernte, aber auch Beschäftigte, die vom strukturellen Wandel auf dem Arbeitsmarkt betroffen sind, ihre berufliche Qualifizierung im Blick behalten und sich vorausschauend auf die sich verändernden beruflichen Herausforderungen einstellen. Geförderte Qualifizierung ist nicht nur während Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit, sondern auch während einer Beschäftigung möglich.“
Rund 800 Teilnehmer befinden sich derzeit in einer durch die Agentur für Arbeit geförderten beruflichen Weiterbildungsmaßnahme. Qualifizierungsangebote finden sich vor allem mit einem Aus- und Weiterbildungsziel in den Berufsbereichen Metallbearbeitung, Informatik und Informations- und Kommunikationstechnik, Maschinenbau- und Betriebstechnik sowie in der Altenpflege. Durch eine abschlussorientierte Weiterbildung oder Anpassungsqualifizierung werden berufliche Lebenswege nachhaltig stabilisiert, die Teilnehmenden profitieren von mehr Sicherheit vor Arbeitsplatzverlusten, besseren Verdienstchancen und mehr Verantwortung. Für Betriebe ist die Qualifizierung nicht zuletzt ein Baustein, um den steigenden Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften zu sichern.
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Entwicklung nach Rechtskreisen
5236 Arbeitslose wurden im Juni von der Agentur für Arbeit betreut (davon 1297 im Kreis Rottweil, 2375 im Schwarzwald-Baar-Kreis und 1564 im Kreis Tuttlingen). Das sind rund 53 Prozent der im Agenturbezirk gemeldeten Arbeitslosen. Die Zahl der Arbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung ist rückläufig und fällt 5,9 Prozent geringer aus als im Mai.
4619 Arbeitslose wurden im Juni von den Jobcentern betreut, das sind rund 47 Prozent der gemeldeten Arbeitslosen (davon 931 im Kreis Rottweil, 2342 im Schwarzwald-Baar-Kreis und 1346 im Kreis Tuttlingen). Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung ist mit minus 2,9 Prozent ebenfalls leicht rückläufig.
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Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in den Landkreisen
Im Landkreis Tuttlingen waren im Juni 2910 Männer und Frauen ohne Arbeit, 75 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote ist um ein Zehntel auf 3,6 Prozent gesunken. Im Kreis Rottweil ging die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls zurück. Im Juni waren 2228 Personen arbeitslos, 133 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote im Kreis Rottweil ist um zwei Zehntel auf 2,7 Prozent gesunken. Im Schwarzwald-Baar-Kreis ist die Zahl der Arbeitslosen um 259 gesunken, insgesamt wurden 4717 Arbeitslose gezählt. Die Arbeitslosenquote ist um zwei Zehntel zurückgegangen und liegt aktuell bei 3,9 Prozent.
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Kurzarbeit
Im Juni gingen bei der Agentur für Arbeit 44 Anzeigen für Kurzarbeit ein (58 im Vormonat). Damit wurde Kurzarbeit für 349 Personen angemeldet (370 Personen im Vormonat). Die Daten zur realisierten Kurzarbeit liegen bis einschließlich Dezember vor: Im Dezember 2020 haben 2434 Betriebe Kurzarbeit für 20.336 Beschäftigte umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. Das entspricht einer Kurzarbeiter-Quote von 9,5 Prozent.
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Stellenmarkt
Dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen sind im Juni 1443 neue Stellen von den Betrieben und Verwaltungen gemeldet worden. Der Stellenbestand ist gegenüber dem Vormonat angestiegen (plus 259 Angebote) und liegt aktuell bei 5585 zu besetzenden Arbeitsstellen.
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Ausbildungsmarkt
Auf dem Ausbildungsmarkt in der Region ist die Situation drei Monate vor Ende des Beratungsjahres aus Sicht der Schulabgänger weiterhin positiv. Ende Juni waren 939 Bewerber noch unversorgt und 1.791 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Damit ergibt sich rein rechnerisch für Ausbildungsplatzsuchende die Auswahl zwischen 1,9 freien Ausbildungsplätzen. Seit Oktober letzten Jahres meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen 2551 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, das waren 7,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich meldeten die Betriebe aus der Region 3764 zu besetzende Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 9,4 Prozent.