„Die Umsätze in den Innenstädten verbleiben absehbar unter Normalniveau. Das wird sich auf das Stadtbild, das Mietpreisniveau und die Einnahmesituation der Kommunen auswirken“, so das gemeinsame Fazit der Ausschussvorsitzenden Handel und Tourismus der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg, Thomas Weisser und Michael Steiger.
Jetzt sei die Zeit für eine koordinierte Belebung der Innenstadt gekommen und man müsse alle Potenziale für selbstverantwortliches Wirtschaften und Leben nutzen. Die IHK hat dafür ein Zehn-Punkte-Programm zusammengefasst.
Michael Steiger, Vorsitzender des IHK Tourismusausschusses: „Wenn wir im Innenbereich weniger bewirten dürfen, sollte Außengastronomie leichter möglich sein. Satzungen, Gebühren und Abgrenzungen müssen dafür temporär gelockert, entsprechende Konzessionen vergeben werden.“ Dabei sei kein Freifahrtschein für ein Wirtschaften ohne Grenzen gemeint. „Jede Maßnahme eine Stadtverwaltung sollte auf die Unterstützung des lokalen Gewerbes ausgerichtet sein.“ Dies beträfe beispielsweise mobile Verkaufsstände oder Sondernutzungserlaubnisse für öffentliche Flächen, die von lokalen Gewerbetreibenden genutzt werden könnten. Von Sondernutzungsgebühren sollte abgesehen werden.
Thomas Weisser, Vorsitzender des IHK Handelsausschusses: „Abgestufte Parkgebühren würden Kundenströme entzerren, Leerstände ließen sich zwischenzeitlich anders nutzen, Werbekosten von Standortgemeinschaften könnten bezuschusst werden. Wichtig ist das gute Grundgefühl für den Besuch einer Innenstadt zu unterstützen.“ Öffentlich dargestellte Desinfektionsstationen oder Masken-Spender könnten entsprechende Elemente sein. Zentral sei für alle Maßnahmen der direkte Draht zwischen Stadtverwaltung und Gewerbegemeinschaft. Weisser: „Der Weg in die Innenstadt muss sich lohnen. Dafür brauche es die Zusammenarbeit aller Beteiligten.“
Der IHK-Aktionsplan umfasst insgesamt zehn Punkte:
1. Außengastronomie erleichtern.
2. Mobile Verkaufsstände für lokale Gewerbetreibende ermöglichen.
3. Vergrößerung des Außenflächenbereichs.
4. Einheitliche Öffnungszeiten.
5. Optimierung der Parkgebühren.
6. Förderung von Standortgemeinschaften.
7. Zwischennutzung von Leerständen.
8. Safe-Work-Standards
9. „Gutes Gefühl Innenstadt“ begleiten.
10. Verkaufsoffene Sonntage kombinieren.