- 69 Prozent der Autofahrerinnen und Autofahrer mit saisonaler Bereifung am Auto planen den Reifenwechsel im Oktober
- Jeder Dritte nutzt mittlerweile Ganzjahresreifen
- Reifen-Experte Andreas Hemmann: „Die Wahl des richtigen Reifens ist entscheidend für sicheres Fahren im Winter“
Die Faustregel „von O bis O“ – von Oktober bis Ostern – bleibt für viele Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland handlungsleitend: Laut einer aktuellen, repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag von Continental planen sieben von zehn Autofahrer mit saisonaler Bereifung, im Oktober auf Winterreifen umzusteigen (69 Prozent). 23 Prozent der Befragten möchten den Wechsel im November vornehmen – zu einem Zeitpunkt, an dem in vielen Regionen bereits mit ersten Schneefällen zu rechnen ist.
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Jeder Dritte setzt auf Ganzjahresreifen
Wie im vergangenen Jahr gaben ein Drittel der befragten Autofahrer an, ihr Fahrzeug sei mit Ganzjahresreifen ausgestattet. „Ganzjahresreifen können eine gute Wahl sein, je nach persönlichem Fahrverhalten, Einsatz- und Nutzungszweck“, erklärt Andreas Hemmann, Reifenexperte bei Continental. „Wichtig ist allerdings: Durch den Wegfall des saisonalen Reifenwechsels findet keine regelmäßige Überprüfung der Reifen statt. Wir empfehlen daher, regelmäßig die Reifen zu prüfen. Sollte man sich nicht sicher sein, hilft der Reifenhändler des Vertrauens gerne weiter.“
Sicherheit durch rechtzeitigen Wechsel
Wer aktuell noch mit Sommerreifen unterwegs ist, sollte den anstehenden Reifenwechsel nicht auf die lange Bank schieben. „Bei niedrigen und kälteren Temperaturen bieten Winterreifen durch ihre spezielle Gummimischung und das angepasste Profil mehr Sicherheit – insbesondere bei Nässe, Schnee und Eis“, so Hemmann weiter. „Ein zu später Wechsel kann die Fahrsicherheit gefährden und bei Unfällen auch versicherungsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.“
Die Umfrage wurde im September 2025 online unter 1012 hauptverantwortlichen Autofahrerinnen und Autofahrern in Deutschland durchgeführt, die für die Wartung eines Fahrzeugs zuständig sind.
Spezialist oder Alleskönner? Empfehlungen zur Wahl der Bereifung
Die Antwort ist eindeutig: „Es kommt drauf an“, so Piero Scazzi, Technikexperte beim ADAC Hessen-Thüringen. „Die Wahl des Reifens sollte immer klar von den eigenen Anforderungen und der Fahrleistung abhängen. Allerdings zeigen die Tests des ADAC regelmäßig, dass Ganzjahres- oder Allwetterreifen nach wie vor ein Kompromiss sind. Die reinen Spezialisten sind besser für die jeweilige Situation geeignet.“
Allwetterreifen als Kompromiss für Städter
Reifen müssen viele Anforderungen auf einmal besitzen, welche sich teils gegenseitig ausschließen. Bei Ganzjahres- oder Allwetterreifen gilt dies umso mehr. Diese müssen sowohl genügend Reserven auf schneebedeckter Fahrbahn mitbringen als auch bei warmen Temperaturen kein schwammiges Fahrverhalten zeigen. Autofahrer die vorwiegend im urbanen Raum leben und eher geringe Jahresfahrleistungen haben, können daher zum Allrounder greifen. Es muss ihnen aber bewusst sein, dass Allwetterreifen letztendlich ein Kompromiss sind, obwohl die Modelle in den letzten Jahren bei ADAC Tests immer besser abschneiden. „Überlandfahrten bei winterlichen Straßenverhältnissen sollten zur Not auch mal verschoben werden können“, rät Piero Scazzi.
Winterreifen für Vielfahrer
Ein extra Satz Winterreifen eignet sich vor allem für Fahrzeugbesitzer mit höherer Kilometerleistung und eher ländlichem Wohnort. So ist das Fahrzeug zu jeder Jahreszeit optimal bereift. Zudem fällt mit zwei Reifensätzen auch der Verschleiß in Abhängigkeit vom Reifenalter nicht so stark ins Gewicht.
Neben dem Winterurlaub wird oft nicht bedacht, dass auch der Sommerurlaub eine sehr hohe Beanspruchung für den Reifen sein kann. Ganzjahresreifen sind bei hohen Temperaturen und einem voll beladenen Auto ebenfalls im Grenzbereich unterwegs. Das Fahrverhalten wird hier schwammig.
Fazit
Letztendlich muss der Verbraucher entscheiden. Er sollte sich in jedem Fall über die aktuellen Reifentests des ADAC informieren. Auch innerhalb der Reifenklasse gibt es Tops und Flops. Was zudem auffällt: Auf dem Markt sind immer mehr günstige Reifen von unbekannten Anbietern zu finden, die häufig übers Internet erworben werden können. Bis auf wenige Ausnahmen, fallen viele dieser Modelle in den ADAC Tests durch. Das kann aber auch für einige Markenanbieter gelten.
Wichtig zu wissen: Winterreifen und Allwetterreifen sollten mit spätestens vier Millimeter Restprofil getauscht werden. Sonst leiden Grip und Wasserverdrängungsfähigkeit. Wer neue Reifen kauft, sollte immer einen Blick auf das Alter werfen, zu erkennen an der vierstelligen DOT-Nummer auf der Reifenflanke (Produktionswoche und Jahr). Manche Händler verkaufen einem Lagerware. Ist der Reifen älter als drei Jahre, sollte um einen anderen Satz gebeten werden.