Stuttgart 21: Ruf und Wolf fordern: Kappung der Gäubahn muss verschoben werden

Angesichts der erneuten Verschiebung der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 fordert der Vorsitzende des Interessenverbandes Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn, Guido Wolf, auch die geplante Kappung der Gäubahn zu verschieben. Rottweils Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf schließt sich dem an: „Es wäre völlig unverständlich, wenn unsere Region abgeschnitten würde, bevor die neue Infrastruktur überhaupt genutzt werden kann“, sagt er.
Der Interessenverband Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn hat jüngst mögliche Folgen der Verschiebung der Stuttgart-21-Eröffnung für die Gäubahn diskutiert. Bislang wurde von einer für Ende 2026 geplanten Teileröffnung von Stuttgart 21 ausgegangen, wobei Teile des Regionalverkehrs, darunter auch die Gäubahn, noch bis 2027 im alten oberirdischen Kopfbahnhof enden sollten. „Aktuellen Meldungen zufolge ist der Start von Stuttgart 21 im Jahr 2026 nun jedoch abgesagt worden“, informiert nun der Vorsitzende des Verbands, der Landtagsabgeordnete Guido Wolf.
Den Beginn der bevorstehenden Unterbrechung der Gäubahnstrecke zum Stuttgarter Hauptbahnhof in Stuttgart-Vaihingen mit dortigem Umstieg auf die S-Bahn hatte die Bahn bislang für März 2027 angekündigt. Die Kappung sei nötig, bis die Gäubahnanbindung an den neuen Stuttgarter Tiefbahnhof über den Flughafen fertiggestellt ist. „Der Unmut darüber bei den Gäubahnanliegern ist verständlicherweise nach wie vor groß, auch wenn die vorausgegangenen Verzögerungen bei Stuttgart 21 bereits eine Verschiebung des Starts der Gäubahn-Unterbrechung von ursprünglich 2025 auf das Jahr 2027 bewirkt hätten“, so Wolf.
„Wenn sich der Start von S21 aber weiter verzögern sollte, dann müsste auch eine Kappung der Gäubahn erneut zeitlich entsprechend nach hinten verschoben werden“, fordert der Vorsitzende des Interessenverbandes nun. Es wäre die logische Konsequenz und es sei niemandem vermittelbar, wenn zwar der neue Bahnhof später an den Start ginge, der Süden gleichwohl vorzeitig abgehängt würde. „Wir erwarten hierzu ein klares Bekenntnis der Bahn, sobald über den Start des Bahnprojekts final entschieden wird“, so Wolf.
Mit großer Sorge nimmt laut einer Pressemitteilung der Stadt auch Rottweils Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf die Medienberichte zur Kenntnis, wonach sich die Inbetriebnahme des neuen Stuttgarter Bahnhofs erneut verzögert. „Für Rottweil ist klar: Eine Kappung der Gäubahn, während der neue Stuttgarter Bahnhof noch gar nicht in Betrieb ist, wäre für unsere Region nicht hinnehmbar“, wird Ruf zitiert.
Die zuletzt kommunizierten Zeiträume rückten bereits gefährlich nah an das Jahr 2028 heran – „ein Jahr, in dem wir mit der Landesgartenschau ein Großereignis ausrichten, zu dem zahlreiche Gäste auch aus Richtung Stuttgart klimafreundlich mit der Bahn anreisen sollen“, so der Rottweiler OB. Gerade der Bahnhof in unmittelbarer Nähe zum Gelände biete dafür ideale Voraussetzungen. Dr. Ruf betont weiterhin: „Es wäre völlig unverständlich, wenn unsere Region abgeschnitten würde, bevor die neue Infrastruktur überhaupt genutzt werden kann. Sollte sich der Start von Stuttgart 21 weiter verzögern, dann muss als logische Konsequenz auch die Kappung der Gäubahn entsprechend nach hinten verschoben werden.“ Die Gäubahn sei für Berufspendler wie Reisende im Fernverkehr unverzichtbar und müsse verlässlich funktionieren. „Wir erwarten von der Deutschen Bahn eindeutige Aussagen und Planungssicherheit. Die Menschen entlang der Gäubahn – und wir als Stadt Rottweil – brauchen Verlässlichkeit, keine zusätzlichen Unsicherheiten.“
Wir sollten es endlich verstehen – die Bahn und auch der Staat haben keinerlei Interesse an dieser Bahnverbindung. Verträge mit der Schweiz? Was soll´s. Einfache Lösungen für schnelleren Betreib? Geht nicht. wir brauchen milliardenschwere Tunnel. Und bald ist ja auch der Autobahnengpass bei Böblingen beseitigt, dann klappt das auch wieder schneller mit dem Auto.