Wintereinbruch: „ein bisschen Verkehrschaos“ – Gefangener hängt fest

Ein weggerutschter Lkw auf der Autobahn, zwei leicht verunfallte Fahrzeuge auf der Autobahn bei Bad Dürrheim, schleichende Autos auf Schneeglätte rund um Oberndorf: Der Winter ist da, mit ordentlich Schneefall. Doch: Die großen Behinderungen bleiben aus, die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer kommen mit der Situation augenscheinlich klar.
„Es herrscht ein bisschen ein Verkehrschaos.“ Was der Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz da der NRWZ gegen 9.30 Uhr mitteilt, klingt dramatischer, als es ist. Es habe an diesem Wintermorgen verhältnismäßig wenige Unfälle gegeben, sagt der Konstanzer Beamte, das Chaos, das betreffe den Raum um Oberndorf, wo glatte Straßen für schleichenden Verkehrs sorgten. Für leichtere Behinderungen, nicht mehr.
Einen Lkw hat es offenbar auf der A 81 Stuttgart-Singen zwischen Oberndorf und Rottweil erwischt, er rutschte von der Fahrbahn. Eine Sperrung musste die Polizei nicht einrichten. Allerdings kommt der Verkehr nur langsam an der Unfallstelle vorbei, es hat sich ein Rückstau gebildet. In diesem hängt nun nach Informationen der NRWZ auch ein Gefangenentransport von Stuttgart nach Rottweil fest. Ein mutmaßlicher Räuber, dem heute vor dem Landgericht der Prozess gemacht werden soll und der aus der U-Haft überführt werden soll, verspätet sich um wenigstens eineinhalb Stunden, hieß es.
Im Bereich Oberndorf, auf den Landstraßen etwa bei Fluorn und Hochmössingen, bei Altoberndorf und Trichtingen herrschte am Morgen stärkerer Schneefall, die Straßen wurden rutschig und glatt. Ein Unfall hat sich nach Kenntnis der Polizei bislang aber glücklicherweise nicht ereignet. Die Strecke zwischen Oberndorf-Oberstadt und -Lindenhof ist nach Informationen der NRWZ aktuell nicht befahrbar.
Auf der B 500, der Schwarzwaldhochstraße gilt Schneekettenpflicht für Lkw.
7 Tipps für das Fahren bei Schnee und Glatteis
Vielfach liegt derzeit vor allem in den Höhenlagen dauerhaft Schnee und die Temperaturen bewegen sich um den Gefrierpunkt. Autofahrer müssen jetzt besonders vorsichtig und vorausschauend fahren, um ihr Fahrzeug jederzeit beherrschen zu können. Das erklärt der ADAC – und hat Tipps für Verkehrsteilnehmer.
„Um ein 1,5 Tonnen und mehr wiegendes Fahrzeug sicher über winterliche Straßen steuern zu können, ist die volle Aufmerksamkeit des Fahrers gefordert“, so Roger Dötenbier, Fahrsicherheitsexperte des ADAC Hessen-Thüringen. „Als Fahrer muss mir klar sein: selbst mit den besten Winterreifen und aktuellen Assistenzsystemen habe ich bei Schnee und Eis einen deutlich längeren Bremsweg, als bei trockenen Straßenverhältnissen.“
Eine sichere Fahrt beginnt bereits vor dem Einsteigen ins Auto. Zunächst sollte das komplette Fahrzeug von Schnee und Eis befreit werden. Das gilt nicht nur für Scheiben und Beleuchtung, sondern auch für das Dach. Herabfallende Eisstücke können sonst den nachfolgenden Verkehr gefährden oder bei Bremsmanövern wie ein Geschoss nach vorne fliegen.
Das früher hilfreiche Anfahren im zweiten Gang ist bei modernen Fahrzeugen mit manueller Schaltung nicht mehr erforderlich. „Wer vorsichtig Gas gibt, kommt im ersten Gang gut von der Stelle. Anfahren in einem höheren Gang erhöht den Verschleiß der Kupplung“, erläutert Roger Dötenbier.
Bei Automatikautos sorgt in der Regel die Elektronik für eine gewisse Traktionskontrolle. Beim Anfahren auf Glätte sollte dennoch besonders behutsam Gas gegeben werden. Wichtig bei allen Fahrsituation: Stets beide Hände am Lenkrad halten!
Gelegentlich sollte, wenn keine Gefahr für andere besteht, eine kurze Bremsprobe auf freier Strecke eingelegt werden. Dadurch bekommt der Fahrer ein Gefühl für die Straßensituation und den Bremsweg. Dieser kann bis zu fünfmal länger sein wie bei trockenen Straßenverhältnissen.
Kommt das Fahrzeug auf gerader Strecke ins Schleudern, auskuppeln, bremsen und schnell, aber gefühlvoll gegenlenken. Das ESP hilft beim Stabilisieren des Autos. Reagiert das Fahrzeug nicht mehr, hilft nur eine Vollbremsung. Gerät das Fahrzeug dagegen in einer Kurve aus der Bahn, kurz und fest aufs Bremspedal treten („Bremsschlag„). Dabei am Steuer locker bleiben und nur sanft korrigieren. Meist reichen wenige km/h Tempoabbau, und das Auto ist wieder kontrollierbar.
Ist die Fahrbahn mit Eis überzogen, etwa nach Eisregen, hilft nur eins: Auto stehen lassen, Straßendienst abwarten. Die Haftung zwischen Reifen und Straße ist gleich null.