Umschulung als Busfahrer erfolgreich meistern

Stellen Sie sich mal vor, Sie sitzen am Steuer und bewegen nicht nur einen Bus, sondern bringen Tausende Menschen sicher an ihr Ziel. Genau das ist jetzt Ihre Chance. Im öffentlichen Nahverkehr fehlen Leute an allen Ecken und Enden – und das macht den Job des Busfahrers zu einer krisensicheren und echt verantwortungsvollen Aufgabe. Die Umschulung zum Busfahrer ist Ihr direkter Weg in eine Branche, die Ihnen Stabilität und eine wirklich sinnvolle Tätigkeit bietet.
Warum der Quereinstieg als Busfahrer jetzt die perfekte Idee ist
Busfahrer zu sein, das ist so viel mehr als nur Lenkrad festhalten und das Tempo anziehen. Es ist ein Job mit echter gesellschaftlicher Bedeutung. Jeden Tag sorgen Sie dafür, dass Menschen pünktlich zur Arbeit kommen, Kinder in die Schule und alle wieder sicher nach Hause. Die Branche ist gerade ordentlich im Umbruch, und das schafft für Quereinsteiger wie Sie optimale Bedingungen.
Ganz ehrlich: Der Bedarf an guten Fahrerinnen und Fahrern war noch nie so immens wie heute. Dieser Mangel ist Ihre Eintrittskarte in einen systemrelevanten Beruf.
Der Motor des Wandels: Was hinter dem Fachkräftemangel steckt
Die Zahlen lügen nicht. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) schlägt Alarm: Aktuell fehlen in Deutschland rund 20.000 Busfahrer. Und es kommt noch dicker: Bis 2030 gehen jedes Jahr etwa 6.000 erfahrene Kollegen in den Ruhestand, was die Lücke noch vergrößert. Genau an diesem Punkt kommt die Umschulung zum Busfahrer ins Spiel. Spannend ist auch, dass etwa 54 Prozent der aktiven Fahrer ursprünglich etwas ganz anderes gelernt haben. Das zeigt, wie offen die Branche für Leute ist, die den Weg wechseln. Mehr zu den Hintergründen dieses Trends im ÖPNV können Sie hier nachlesen.
Was bedeutet dieser Personalmangel für Sie ganz konkret?
Hervorragende Jobaussichten: Wer die Prüfung in der Tasche hat, hat quasi eine Jobgarantie. So einfach ist das.
Ein absolut krisensicherer Arbeitsplatz: Busse und Bahnen fahren immer. Der öffentliche Nahverkehr ist das Rückgrat unserer Infrastruktur, auch wenn die Wirtschaft mal stottert.
Echte Wertschätzung: Die Verkehrsbetriebe wissen, was sie an neuen Leuten haben, und investieren gezielt in Ausbildung und eine gründliche Einarbeitung.
Mehr als nur ein Job: eine Aufgabe mit Sinn
Viele von uns suchen nach einer beruflichen Veränderung, die nicht nur das Konto füllt, sondern sich auch richtig anfühlt. Als Busfahrer übernehmen Sie Tag für Tag Verantwortung und leisten einen direkten Beitrag dazu, dass unsere Gesellschaft funktioniert. Wenn Sie über einen Berufswechsel nachdenken, kann es auch helfen, über den Tellerrand zu schauen. Holen Sie sich allgemeine Tipps, wie Sie erfolgreich als Quereinsteiger durchstarten.
Dieser Ratgeber hier soll Sie Schritt für Schritt auf Ihrem Weg ins Cockpit begleiten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diese einmalige Chance für sich nutzen können.
Diese Voraussetzungen müssen Sie erfüllen
Bevor Sie sich hinter das Steuer eines Busses setzen dürfen, gibt es ein paar entscheidende Hürden zu nehmen. Sehen Sie es einfach als eine Art persönlichen TÜV für Ihre neue berufliche Laufbahn. Jeder einzelne Punkt ist ein notwendiger Check, der sicherstellt, dass Sie für diese verantwortungsvolle Aufgabe auch wirklich gewappnet sind – für Ihre Sicherheit und die Ihrer zukünftigen Fahrgäste.
Die Umschulung als Busfahrer steht und fällt mit einigen grundlegenden formalen Kriterien. Sie sind das Fundament, auf dem alles Weitere aufbaut.
Ganz am Anfang steht der PKW-Führerschein der Klasse B. Ohne den geht gar nichts. Auch das Alter spielt eine Rolle: In der Regel müssen Sie 24 Jahre alt sein, um den großen Busführerschein (Klasse D) machen zu können. Eine kleine Ausnahme gibt es für Linien, die nicht länger als 50 Kilometer sind – hier liegt die Altersgrenze bei 21 Jahren.
Ihr persönlicher Check-up: die gesundheitliche Eignung
Der vielleicht entscheidendste Punkt ist Ihre Gesundheit. Als Busfahrer tragen Sie eine immense Verantwortung für Dutzende von Menschen. Deshalb wird Ihre körperliche und geistige Fitness ganz genau unter die Lupe genommen.
Diese Prüfung ist in mehrere Teile gegliedert und stellt sicher, dass Sie dem anspruchsvollen Alltag auf der Straße gewachsen sind.
Ärztliche Untersuchung: Ein Arzt checkt Ihren allgemeinen Gesundheitszustand, schaut sich Ihr Herz-Kreislauf-System an und stellt sicher, dass keine Krankheiten vorliegen, die Ihre Fahrsicherheit gefährden könnten.
Augenärztliches Gutachten: Optimales Sehen ist das A und O. Ihre Sehschärfe, das Gesichtsfeld sowie Ihr Farb- und Dämmerungssehen werden genauestens geprüft.
Polizeiliches Führungszeugnis: Sie arbeiten eng mit Menschen zusammen und bekleiden eine Vertrauensposition. Ein sauberes Führungszeugnis ist daher Pflicht, um Ihre persönliche Zuverlässigkeit nachzuweisen.
Eine besondere Rolle spielt die sogenannte medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) zur Personenbeförderung. Wichtig: Hier geht es nicht um vergangene Verkehrsdelikte, sondern rein um Ihre spezifische Eignung für den Transport von Fahrgästen. Getestet werden vor allem Reaktionsfähigkeit, Konzentration und Belastbarkeit.
Keine Sorge, diese Tests sind standardisiert und fair. Sie simulieren typische Stresssituationen, die im Fahreralltag vorkommen können, um zu sehen, wie Sie unter Druck reagieren. Stellen Sie sich vor, Sie müssen blitzschnell einem Hindernis ausweichen – genau solche Fähigkeiten werden hier geprüft.
Mehr als nur Regeln: die persönlichen Eigenschaften
Neben all den Papieren und ärztlichen Attesten kommt es am Ende vor allem auf eines an: auf Sie als Mensch. Die besten Zeugnisse nützen nichts, wenn die Persönlichkeit nicht zum Beruf passt. Ein guter Busfahrer braucht ein ganz bestimmtes Set an Eigenschaften.
Fragen Sie sich also ganz ehrlich:
Bin ich absolut zuverlässig? Pünktlichkeit ist im Linienverkehr heilig. Das bedeutet auch, aufzustehen, wenn der Wecker um vier Uhr morgens klingelt.
Habe ich Freude am Umgang mit Menschen? Sie sind Dienstleister, Ansprechpartner und manchmal auch der Fels in der Brandung für Ihre Fahrgäste. Ein freundliches Wort kann da Wunder wirken.
Bewahre ich in stressigen Situationen einen kühlen Kopf? Ein plötzlicher Stau, ein schwieriger Fahrgast oder eine technische Störung – Sie müssen ruhig und professionell bleiben.
Besitze ich technisches Grundverständnis? Sie müssen keinen Motor zerlegen können, aber ein Gefühl für Ihr Fahrzeug und die Fähigkeit, kleine Checks durchzuführen, sind unerlässlich.
Letztendlich sind die Voraussetzungen eine Mischung aus formalen Nachweisen, gesundheitlicher Fitness und einer starken Persönlichkeit. Sie sind der erste Schritt auf Ihrem Weg in einen anspruchsvollen, aber auch unglaublich erfüllenden Beruf. Wenn Sie diese Hürden meistern, steht Ihrer Umschulung als Busfahrer nichts mehr im Weg.
Der Ablauf Ihrer Umschulung im Detail
Stellen Sie sich Ihre Umschulung zum Busfahrer am besten wie eine gut geplante Buslinie vor. Jede Haltestelle bringt Sie ein Stückchen näher an Ihr Ziel: den Fahrersitz. Der ganze Prozess ist glasklar strukturiert und führt Sie Schritt für Schritt von der grauen Theorie bis zur praktischen Prüfung.
Die Umschulung ist so angelegt, dass Sie in wenigen Monaten alles Nötige für den anspruchsvollen Berufsalltag lernen. Und dabei geht es um viel mehr als nur das Lenken eines großen Fahrzeugs. Es geht um ein tiefes Verständnis für Technik, Sicherheit und vor allem um den richtigen Umgang mit Menschen.
Der Weg zum Berufsbusfahrer ist in klare Etappen unterteilt. Um Ihnen einen besseren Überblick zu geben, haben wir die typischen Phasen in einer Tabelle zusammengefasst.
Die Phasen der Umschulung zum Busfahrer im Überblick
Diese Tabelle zeigt die typischen Phasen einer Busfahrer-Umschulung, ihre Inhalte und die geschätzte Dauer, um einen klaren Überblick über den gesamten Prozess zu geben.
| Phase | Inhalte | Dauer (geschätzt) | Abschluss/Ziel |
|---|---|---|---|
| Phase 1: Theorie | Verkehrsrecht, Sozialvorschriften, Fahrzeugtechnik, Sicherheit, Kundenumgang | 2-4 Monate | Theoretische Prüfung |
| Phase 2: Praxis | Fahrstunden (Hof, Stadt, Land, Autobahn), Rangierübungen | 1-2 Monate | Praktische Fahrprüfung |
| Phase 3: Qualifikation | IHK-Prüfung zur beschleunigten Grundqualifikation (Theorie & Praxis) | 1-2 Wochen | Erwerb der Kennziffer 95 |
| Phase 4: Praktikum | Mitarbeit in einem Verkehrsbetrieb, Kennenlernen des Arbeitsalltags | 4-6 Wochen | Berufseinstieg, mögl. Übernahme |
Wie Sie sehen, bauen die einzelnen Teile logisch aufeinander auf – von den Grundlagen bis zur Anwendung im echten Berufsleben.
Phase 1: Die theoretische Grundlage schaffen
Der erste große Abschnitt Ihrer Reise findet im Schulungsraum statt. Hier wird das Fundament für alles gelegt, was später auf der Straße passiert. Man könnte es mit dem Erlernen einer neuen Sprache vergleichen: Erst müssen die Vokabeln und die Grammatik sitzen, bevor man sich flüssig unterhalten kann.
Die theoretischen Inhalte sind dabei viel breiter gefächert, als viele denken. Es geht um alles, was für einen professionellen und sicheren Fahrbetrieb wichtig ist.
Hier ein kleiner Einblick in die Kerninhalte:
Verkehrsrecht und Sozialvorschriften: Das ist mehr als die normale StVO. Sie lernen alles über Lenk- und Ruhezeiten, den digitalen Fahrtenschreiber und spezielle Regeln für die Personenbeförderung.
Fahrzeugtechnik und Wartung: Sie werden kein Mechaniker, aber Sie verstehen, wie ein Bus tickt. Bremsanlage, Motor, Sicherheitssysteme – Sie lernen genug, um bei kleinen Pannen zu wissen, was los ist.
Sicherheitsmanagement und Notfallverhalten: Was tun bei einem Unfall? Oder wenn es brennt? Wie evakuiert man einen Bus richtig? Hier bekommen Sie die nötige Sicherheit, um auch in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.
Kundenorientierung und Konfliktmanagement: Als Busfahrer sind Sie das Gesicht des Unternehmens. Sie üben, wie man Fahrgästen freundlich und kompetent begegnet und auch mit schwierigen Situationen souverän umgeht.
Dieser Theorieblock ist das Rückgrat Ihrer Ausbildung und bereitet Sie perfekt auf die Prüfungen vor.
Phase 2: Die Praxis auf der Straße meistern
Nach der Theorie kommt der Teil, auf den alle warten: die praktische Ausbildung. Jetzt geht es endlich hinters Steuer! Die ersten Fahrstunden finden meist auf einem geschützten Betriebshof statt. Dort können Sie sich ganz in Ruhe an die gewaltigen Dimensionen des Busses gewöhnen.
Stellen Sie es sich wie die ersten Schwimmzüge im seichten Wasser vor. Sie lernen das Rangieren, das zentimetergenaue Anfahren von Haltestellen und das richtige Einschätzen von Abständen, ganz ohne den Stress des fließenden Verkehrs.
Sobald Sie sicherer sind, geht es raus auf die Straße. Mit einem erfahrenen Fahrlehrer an Ihrer Seite steuern Sie den Bus durch den dichten Stadtverkehr, über kurvige Landstraßen und auf die Autobahn. Diese Fahrten sind Gold wert, um ein echtes Gefühl für das Fahrzeug zu bekommen und zu lernen, auf Unerwartetes richtig zu reagieren. Moderne Fahrschulen setzen dabei auf effektive Lehrmethoden. In Berichten lässt sich nachlesen, wie Fahrschulen den Betrieb organisieren und welche Standards heute gelten.
Phase 3: Die Prüfung zur beschleunigten Grundqualifikation
Der Höhepunkt Ihrer Ausbildung ist die Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK). Hier geht es um die sogenannte beschleunigte Grundqualifikation nach dem Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz (BKrFQG). Ohne diesen Nachweis dürfen Sie in Deutschland keine Personen gewerblich transportieren.
Die beschleunigte Grundqualifikation ist Ihre offizielle Eintrittskarte in den Beruf. Sie beweist, dass Sie nicht nur den Führerschein haben, sondern auch alle Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen, um als Busfahrer professionell und sicher zu arbeiten.
Die Prüfung hat zwei Teile:
Theoretische Prüfung: Eine 90-minütige schriftliche Prüfung bei der IHK. Hier wird Ihr Wissen aus allen Themenbereichen abgefragt.
Praktische Fahrprüfung: Diese Prüfung geht weit über die normale Führerscheinprüfung hinaus. Sie müssen beweisen, dass Sie den Bus auch unter realen Bedingungen souverän beherrschen.
Die gesamte Umschulung dauert je nach Anbieter und Modell (Vollzeit oder Teilzeit) meist zwischen vier und neun Monaten. Fast immer ist auch ein mehrwöchiges Praktikum in einem Verkehrsbetrieb dabei. Dieses Praktikum ist unbezahlbar, denn hier knüpfen Sie erste Kontakte in die Branche – und nicht selten ist es der direkte Weg in Ihren ersten Job.
Kosten und clevere Finanzierungswege

Der Entschluss für einen beruflichen Neustart ist gefasst, doch dann klopft oft die eine, entscheidende Frage an: Was kostet die Umschulung zum Busfahrer überhaupt und wie soll ich das bezahlen? Die gute Nachricht vorweg: Die Kosten müssen kein unüberwindbares Hindernis sein. Es gibt bewährte Wege, die Finanzierung auf sichere Beine zu stellen, damit Sie sich voll auf Ihre neue Karriere konzentrieren können.
Zuerst müssen wir aber mal verstehen, woraus sich die Kosten zusammensetzen. Es geht nämlich um mehr als nur den Führerschein. Mehrere Bausteine ergeben zusammen das finanzielle Gesamtpaket für Ihre Qualifikation.
Was steht am Ende auf der Rechnung?
Ihre Investition in die Zukunft als Busfahrer lässt sich in klare Blöcke aufteilen. Jeder einzelne ist notwendig, um am Ende mit der vollen beruflichen Qualifikation durchzustarten.
Die größten Posten sind dabei in der Regel:
Führerscheinausbildung Klasse D: Das ist natürlich das Herzstück. Hier stecken alle Theorie- und Praxisstunden sowie die Prüfungsgebühren drin. Je nach Fahrschule und Region sollten Sie hier mit 6.000 bis 9.000 Euro rechnen.
Beschleunigte Grundqualifikation (IHK): Ohne diese gesetzlich vorgeschriebene Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer geht nichts. Auch hier fallen Gebühren für den Lehrgang und die Prüfung an.
Ärztliche Gutachten: Die notwendigen Checks, um Ihre gesundheitliche Eignung nachzuweisen, müssen Sie ebenfalls einplanen.
Lehrmaterial und Kleinkram: Bücher, Lernsoftware und administrative Gebühren bei den Ämtern kommen noch obendrauf und runden das Ganze ab.
Da kommt schnell ein fünfstelliger Betrag zusammen. Aber bevor Sie jetzt einen Schreck bekommen, reden wir über den wichtigsten Teil: die cleveren Finanzierungswege, die Ihnen offenstehen.
Der häufigste und beste Weg zur Finanzierung ist der Bildungsgutschein. Dieses Fördermittel kann die Kosten Ihrer Umschulung zu 100 % abdecken – inklusive aller Lehrgangs- und Prüfungsgebühren und sogar der Fahrtkosten.
Der Bildungsgutschein: Ihr Ticket zum neuen Job
Für die meisten Quereinsteiger ist der Bildungsgutschein der Schlüssel zur erfolgreichen Umschulung zum Busfahrer. Ausgestellt wird er von der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter. Im Grunde ist er nichts anderes als eine schriftliche Zusage, dass der Staat die Kosten für eine bestimmte Weiterbildung übernimmt.
Aber wie kommt man da ran? Alles beginnt mit einem persönlichen Gespräch bei Ihrem Sachbearbeiter. Hier müssen Sie überzeugend erklären, warum genau diese Umschulung der richtige Schritt für Sie ist.
Die entscheidenden Punkte für eine Zusage sind:
Die Notwendigkeit: Sie müssen zeigen, dass die Umschulung nötig ist, um Ihre Arbeitslosigkeit zu beenden oder eine drohende Arbeitslosigkeit zu verhindern. Angesichts des massiven Fahrermangels in der Branche ist das ein verdammt starkes Argument.
Die Jobaussichten: Sie müssen darlegen, dass Sie nach der Qualifizierung richtig gute Chancen auf einen Arbeitsplatz haben. Auch hier spielt Ihnen der Fachkräftemangel voll in die Karten.
Der richtige Anbieter: Die Fahrschule oder der Bildungsträger, den Sie sich aussuchen, muss nach AZAV zertifiziert sein. Das ist eine Art Qualitätssiegel für die Arbeitsförderung.
Bereiten Sie sich auf dieses Gespräch gut vor. Sammeln Sie Infos über den Beruf, den Arbeitsmarkt in Ihrer Gegend und suchen Sie sich schon einen passenden, zertifizierten Anbieter. Wer Eigeninitiative und Motivation zeigt, hat deutlich bessere Karten. Der Staat hat die Notwendigkeit erkannt, in Fachkräfte zu investieren, weshalb das Land Weiterbildung vorantreiben und Millionen investieren will, was Ihre Chancen zusätzlich verbessert.
Was es sonst noch an Fördermöglichkeiten gibt
Der Bildungsgutschein ist der Königsweg, aber nicht der einzige. Je nach persönlicher Lebenslage kommen auch andere Kostenträger infrage. Es lohnt sich, alle Optionen zu prüfen, um die beste Lösung für sich zu finden.
Hier sind ein paar wichtige Alternativen:
Deutsche Rentenversicherung: Falls Sie aus gesundheitlichen Gründen Ihren alten Job nicht mehr machen können, springt oft die Rentenversicherung ein. Die Umschulung läuft dann als „Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben“ (LTA).
Berufsförderungsdienst der Bundeswehr (BFD): Soldaten auf Zeit haben nach ihrem Dienstende Anspruch auf Förderung für den Einstieg ins zivile Berufsleben. Die Umschulung zum Busfahrer ist hier eine sehr beliebte und oft geförderte Wahl.
Qualifizierungschancengesetz (ehemals WeGebAU): Dieses Programm zielt auf Menschen ab, die bereits einen Job haben. Möchte Ihr Arbeitgeber Sie weiterqualifizieren, kann die Agentur für Arbeit die Kosten für die Umschulung ganz oder teilweise übernehmen.
Lassen Sie sich von der Finanzierungsfrage also nicht abschrecken. Mit der richtigen Vorbereitung wird aus der Kostenhürde ein machbarer Schritt auf dem Weg in Ihren neuen Beruf. Nutzen Sie die Beratungsangebote der zuständigen Stellen – die helfen Ihnen, Ihren individuellen Förderanspruch zu klären.
Ihr Gehalt und Ihre Jobaussichten als Busfahrer
So, die Umschulung ist geschafft – herzlichen Glückwunsch! Jetzt beginnt der wirklich spannende Teil: der Einstieg in den neuen Job. Und da gibt es gleich eine richtig gute Nachricht: Als frischgebackener Busfahrer sind Ihre Aussichten auf dem Arbeitsmarkt einfach bombastisch. Der akute Fahrermangel macht Sie zu einer gesuchten Fachkraft, bei der die Verkehrsbetriebe quasi Schlange stehen.
Die Übernahmequoten nach einer Umschulung als Busfahrer sind extrem hoch. Viele Unternehmen suchen so händeringend nach zuverlässigem Personal, dass sie oft schon während des Praktikums einen festen Arbeitsvertrag anbieten. Sie starten also in einen Markt, der Ihnen nicht nur einen Job, sondern echte Sicherheit gibt.
Ihr zukünftiges Gehalt im Detail
Eine der brennendsten Fragen ist natürlich die nach dem Gehalt. Was kommt am Ende des Monats wirklich auf dem Konto an? Die meisten Busfahrer arbeiten im öffentlichen Dienst, und dort ist das Gehalt klar in Tarifverträgen geregelt, zum Beispiel im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) oder in speziellen Nahverkehrstarifverträgen (TV-N).
Das ist ein riesiger Vorteil für Sie, denn es bedeutet Planbarkeit und Transparenz. Ihr Lohn ist festgeschrieben und steigt mit zunehmender Berufserfahrung ganz automatisch.
Als Einstiegsgehalt können Sie im öffentlichen Nahverkehr mit einem monatlichen Bruttolohn von etwa 2.500 bis 2.900 Euro rechnen. Aber Achtung: Das ist nur das Grundgehalt.
Obendrauf kommen nämlich noch verschiedene Zulagen, die Ihr Gehalt spürbar aufbessern:
Schichtzulagen: Für die Arbeit in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden.
Wochenend- und Feiertagszuschläge: Diese machen sich auf dem Gehaltszettel besonders bezahlt.
Überstundenvergütung: Jede zusätzliche Stunde wird extra vergütet.
Mit diesen Zuschlägen kann Ihr Bruttogehalt schnell auf über 3.000 Euro im Monat klettern. Und mit den Jahren steigen Sie in den Erfahrungsstufen des Tarifvertrags auf, was Ihnen regelmäßige Gehaltserhöhungen sichert.
ÖPNV oder Reisebus? Ein entscheidender Unterschied
Ihr Arbeitsalltag und Ihr Gehalt hängen stark davon ab, wo Sie unterwegs sind. Im Grunde gibt es zwei große Bereiche: den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und den privaten Reise- und Fernbusverkehr. Beide haben ihren ganz eigenen Charme und eigene Spielregeln.
Die Entscheidung, welcher Bereich besser zu Ihnen passt, ist eine sehr persönliche. Der eine liebt die planbare Routine und den Feierabend zu Hause, der andere das Abenteuer und die weite Welt.
Vergleich der Arbeitsbedingungen im ÖPNV vs. Reiseverkehr
Ein Vergleich der typischen Arbeitsbedingungen, Gehaltsstrukturen und des Arbeitsalltags für Busfahrer im öffentlichen Nahverkehr im Vergleich zum privaten Reise- und Fernbusverkehr.
| Aspekt | Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) | Reise- & Fernbusverkehr |
|---|---|---|
| Arbeitsalltag | Feste Routen, regelmäßiger Fahrplan, tägliche Heimkehr | Wechselnde Ziele (national/international), längere Abwesenheit |
| Gehaltsstruktur | Tarifvertraglich geregelt, sehr sicher und planbar | Oft freier verhandelt, kann durch Spesen und Trinkgelder höher sein |
| Arbeitszeiten | Schichtdienst (früh, spät, geteilt), auch am Wochenende | Längere Touren, Blockarbeitszeiten, unregelmäßiger |
| Fahrgastkontakt | Kurzer, aber häufiger Kontakt mit vielen verschiedenen Menschen | Intensiverer Kontakt mit einer festen Reisegruppe über Tage |
| Jobchancen | Extrem hoch und stabil aufgrund des öffentlichen Auftrags | Gut, aber stärker von der Konjunktur im Tourismus abhängig |
Während der ÖPNV mit maximaler Sicherheit und Planbarkeit punktet, ermöglicht der Reiseverkehr mehr Abwechslung und, neue Orte zu entdecken. Ihre Entscheidung hängt also stark von Ihren persönlichen Vorlieben ab.
Egal, für welchen Weg Sie sich entscheiden: Die Nachfrage nach qualifizierten Fahrern ist in beiden Sektoren enorm. Sie haben die Wahl und können sich den Arbeitgeber aussuchen, der am besten zu Ihnen und Ihrem Leben passt.
Bei der Jobsuche lohnt es sich auch, über verschiedene Beschäftigungsmodelle nachzudenken. Informieren Sie sich über die Vor- und Nachteile der Zeitarbeit, um eine gut fundierte Entscheidung für Ihre weitere Karriere zu treffen. Gerade im ländlichen Raum entstehen außerdem innovative Konzepte, die neue Jobs schaffen. Ein spannendes Beispiel ist der Anrufbus im Kreis Rottweil, der zeigt, wie flexibel und modern der Beruf heute sein kann.
Praktische Tipps für Ihre Bewerbung
Sie haben die Umschulung fast in der Tasche, der letzte Halt auf Ihrem Fahrplan ist jetzt der Sprung in den neuen Job. Keine Sorge, mit einer überzeugenden Bewerbung meistern Sie auch diese letzte Etappe mit Bravour. Es geht gar nicht darum, Ihre bisherigen Lebenserfahrungen zu verstecken. Ganz im Gegenteil: Sie sind Ihre größte Stärke.
Ihre Bewerbungsunterlagen sind praktisch das Aushängeschild Ihres Busses. Sie müssen auf den ersten Blick überzeugen und neugierig machen. Ein sauberer Lebenslauf und ein ehrliches Anschreiben sind dabei Ihr wichtigstes Handwerkszeug.
Der Lebenslauf: Ihr Wegweiser zum Job
Der Lebenslauf ist oft das Erste, was ein Personaler von Ihnen in die Hände bekommt. Gestalten Sie ihn so, dass Ihre Motivation für die Umschulung zum Busfahrer sofort ins Auge springt. Statt einfach nur alte Jobs aufzulisten, zeigen Sie, welche Fähigkeiten Sie für den neuen Beruf mitbringen.
Motivation im Profil: Fangen Sie mit einem kurzen Satz über sich an. Erklären Sie kurz und knapp Ihre Neuorientierung und warum Sie unbedingt Busfahrer werden wollen.
Fähigkeiten hervorheben: Sie kommen aus dem Einzelhandel? Super, dann betonen Sie Ihre Erfahrung im Umgang mit Kunden und Ihr serviceorientiertes Denken.
Praktische Erfahrungen nutzen: Sie haben im Handwerk gearbeitet? Perfekt! Heben Sie Ihr technisches Verständnis und Ihre Gabe, Probleme zu lösen, hervor.
Wichtig ist, dass Sie Brücken schlagen. Zeigen Sie, wie Ihre bisherige Arbeit Sie zu einem idealen Kandidaten für den verantwortungsvollen Alltag im Cockpit macht.
Das Anschreiben: Ihre persönliche Fahrstrecke
Im Anschreiben können Sie Persönlichkeit zeigen. Vergessen Sie die typischen Standardfloskeln und erzählen Sie lieber Ihre Geschichte. Warum haben Sie sich für diesen Quereinstieg entschieden? Was fasziniert Sie am Beruf des Busfahrers wirklich?
Zeigen Sie Leidenschaft und untermauern Sie diese mit echten Beispielen. Machen Sie klar, dass Sie nicht nur irgendeinen Job suchen, sondern eine Berufung, bei der Sie Verantwortung für Menschen übernehmen und ein wichtiger Teil des öffentlichen Lebens sein möchten.
Verknüpfen Sie Ihre alten Erfahrungen direkt mit dem, was in der Stellenanzeige gefordert wird. Sie waren im Lager tätig? Dann kennen Sie sich mit Logistik und Zeitplänen aus. Sie kommen aus der Pflege? Dann bringen Sie ein hohes Maß an Empathie und Geduld mit. Das alles sind Goldstücke für den Job am Steuer.
Souverän durch das Vorstellungsgespräch
Herzlichen Glückwunsch, Ihre Unterlagen haben überzeugt! Jetzt, im Gespräch bei einem Verkehrsbetrieb, geht es darum, Sie persönlich kennenzulernen. Hier werden oft Fragen zu konkreten Situationen gestellt, einfach um zu sehen, wie Sie unter Druck reagieren.
Stellen Sie sich auf Fragen wie diese ein:
"Wie reagieren Sie, wenn ein Fahrgast ausfallend wird?"
"Was tun Sie, wenn Sie im dicksten Berufsverkehr feststecken und den Fahrplan nicht einhalten können?"
"Warum möchten Sie ausgerechnet für unser Verkehrsunternehmen fahren?"
Bereiten Sie sich auf solche Szenarien vor, aber bleiben Sie dabei authentisch. Zeigen Sie, dass Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sind. Betonen Sie Ihre Zuverlässigkeit, Ihre Gelassenheit und Ihre Freude am Umgang mit Menschen. Ihre erfolgreich abgeschlossene Umschulung zum Busfahrer ist ja schon der beste Beweis für Ihre Entschlossenheit und Ihr Engagement für diesen anspruchsvollen und wichtigen Beruf.
Noch Fragen? Hier kommen die Antworten.
Bestimmt schwirren Ihnen jetzt noch ein paar letzte Fragen im Kopf herum. Das ist ganz normal. Zum Abschluss habe ich deshalb die häufigsten Fragen gesammelt, die mir angehende Busfahrer immer wieder stellen – kurz und bündig auf den Punkt gebracht.
Wie lange sitze ich denn nun wirklich auf der Schulbank?
Das kommt ganz darauf an, wie viel Zeit Sie investieren können und wollen.
Im Vollgas-Modus (Vollzeit): Wenn Sie sich voll auf die Umschulung konzentrieren, sind Sie in der Regel nach vier bis sechs Monaten startklar für die Straße. Das ist intensiv, aber dafür kommen Sie schnell ans Ziel.
Neben Job und Familie (Teilzeit): Schalten Sie lieber einen Gang zurück, dauert es natürlich etwas länger. Planen Sie hier mal bis zu neun Monate oder mehr ein.
Egal, für welches Tempo Sie sich entscheiden: Ein mehrwöchiges Praktikum in einem Verkehrsbetrieb gehört fast immer dazu. So lernen Sie den Alltag nicht nur in der Theorie kennen, sondern sind vom ersten Tag an mittendrin.
Bin ich vielleicht schon zu alt für den Job?
Klares Nein! Eine Obergrenze nach oben gibt es nicht. Was zählt, ist Ihre Gesundheit, die ein Arzt bestätigen muss. Solange Sie fit sind und die Verantwortung für Ihre Fahrgäste tragen können, spielt es keine Rolle, ob Sie 40, 50 oder sogar noch älter sind.
Ganz im Gegenteil: Viele Unternehmen schätzen die Ruhe und Lebenserfahrung, die ältere Quereinsteiger mitbringen. Gelassenheit kann man eben nicht lernen.
Eine kleine Einschränkung gibt es aber: Für den großen Busführerschein (Klasse D) müssen Sie mindestens 24 Jahre alt sein. Für kürzere Linienstrecken bis 50 Kilometer reicht oft schon ein Alter von 21 Jahren.
Und was, wenn ich durch eine Prüfung rassle?
Keine Panik, das ist kein Weltuntergang und passiert den Besten. Sowohl die Theorie- als auch die Praxisprüfung können Sie wiederholen. Ihr Ausbilder lässt Sie da nicht im Regen stehen. Gemeinsam schauen Sie, wo es gehakt hat, und bekommen gezielte Nachhilfe, damit es beim zweiten Anlauf klappt.
Die meisten schaffen es auf Anhieb, denn die Ausbildung ist wirklich auf die Praxis ausgerichtet. Reden Sie einfach offen mit Ihren Dozenten, wenn Sie unsicher sind – die sind ja genau dafür da, um Ihnen zu helfen.
Muss ich das alles selbst bezahlen?
In den allermeisten Fällen lautet die Antwort: Zum Glück nicht! Wenn die Umschulung für Sie notwendig ist, um wieder einen Job zu finden, stehen die Chancen hervorragend, dass die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter die Kosten zu 100 % mit einem Bildungsgutschein übernimmt. Busfahrer werden schließlich händeringend gesucht.
Manchmal springen auch andere Träger wie die Deutsche Rentenversicherung oder der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr ein. Es ist also eher die Ausnahme, dass Sie selbst in die Tasche greifen müssen.