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Chinesische Rakete: Rätselraten um mysteriösen Lichtstreifen am Himmel beendet

Ein Lichtstreifen am Himmel, der in der Nacht auf Dienstag sichtbar war, sorgte für Diskussionen. Gegen 22.30 Uhr war das mysteriöse Schauspiel etwa über Südwestdeutschland sichtbar. So auch im Raum Rottweil, ein Leser sandte der NRWZ ein Foto. Was das Phänomen verursacht hat, war zunächst unklar. Inzwischen ist eine chinesische Rakete als Urheber identifiziert worden.

Das Rätselraten lief noch in der Nacht an: Was hat den deutlich wahrnehmbaren Lichtstreifen verursacht, der am Himmel in der Nacht auf Dienstag sichtbar war? Den privaten Verein Centrales Erforschungs-Netz außergewöhnlicher Himmels-Phänomene (CENAP) erreichten nach eigenen Angaben viele Anfragen. „Unsere UFO-Meldestelle erhielt gegen 23 Uhr die ersten Meldungen per Tel und WhatsApp über einen ‚hellen Lichtstreifen‘, welcher sich langsam aber kontinuierlich von SW nach NO bewegte“, heißt es auf der Website der Himmelsforscher.

Dem SWR gegenüber lieferte der Verein bereits am frühen Morgen zwei Vermutungen. CENAP-Mitgründer Hansjürgen Köhler wird so zitiert: „Ich habe zuerst an einen Starlink-Satelliten gedacht.“ Diese sind Teil eines von SpaceX, Elon Musks Raumfahrtunternehmen, entwickelten Projekts, das ein weltweites Netz von Satelliten in niedriger Erdumlaufbahn (LEO) betreibt, um Hochgeschwindigkeits-Internet bereitzustellen. Einer der Satelliten sei am Abend von Südwesten nach Nordosten gezogen und könnte zeitlich zu den Sichtungen eines Lichtschweifs passen, vermutet Köhler laut SWR. Doch sei eine andere Ursache ebenfalls möglich: Laut SWR hält Köhler auch ein Raketenmanöver als Ursache des Lichtstreifs für möglich. Dazu würde dem SWR zufolge der Start einer chinesischen Long March 8A-Rakete (Long March = Langer Marsch) passen, der ein paar Stunden zuvor am Weltraumbahnhof Wenchang auf der Insel Hainan erfolgt sei. „Durch ein Bremsmanöver gelöste Partikel könnten den Raketenaustritt sichtbar gemacht haben“, schreibt der SWR.

Für einen Meteroiten jedenfalls sei der Lichtstreif zu lange sichtbar gewesen. Eine Spur eines solchen Himmelskörpers verblasse schneller.

Andreas Maier, Leser der NRWZ, gelang es, das mysteriöse Phänomen zu fotografieren. Das Bild enrstand in Deißlingen im Kreis Rottweil.

Am späteren Morgen hat sich der Verein CENAP nun festgelegt: „Inzwischen konnte die Ursache für die Leuchterscheinung von gestrigen Abend identifiziert werden“, heißt es in einer Veröffentlichung. Und weiter: Der Treibstoffabwurf aus der Oberstufe der um 1908 UTC gestarteten chinesischen Long March CZ-8A Rakete wurde von Deutschland aus um 2038 UTC (2238 MESZ) beobachtet. Space Force verfolgt die 9 Nutzlasten des heutigen CZ-8A-Starts in einer Umlaufbahn von 866 x 877 km x 50,0 Grad. Die Die Oberstufe CZ-8A führte um 1950 UTC einen kleinen Perigäumsabsenkungsschub auf 706 x 874 km durch.“ Als Quelle wird die Space Force angegeben.




Peter Arnegger (gg)

… ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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