Blut, Schmerz, Leiden: Aufwühlende Motive zeigt die aktuelle Ausstellung im Forum Kunst.
Zu sehen sind Arbeiten des 1959 in Bad Säckingen geborenen Markus Daum. Der am Bodensee und in Berlin lebende Bildhauer und Grafiker präsentiert im Bürgersaal am Friedrichsplatz neue, großformatige Tuschzeichnungen und Drahtplastiken.
Unter dem etwas verrätselten Titel „Abs. Bein up, Hands up, Kopf ab“ aktualisiert er damit schon lange in seinem Werk angelegte Linie: Das Thema Gewalt im Zusammenhang mit Krieg beschäftigt Daum seit etlichen Jahren immer wieder.

Dabei lenkt er den Blick auf den menschlichen Körper. Dieses Motiv umkreist Daum in immer neuen Zyklen – bildhauerisch und grafisch. So auch im Bürgersaal, wo Daum Tuschzeichnungen zeigt, die den Betrachter nahe etwa an Köpfe und Oberkörper heranrücken. Immer sind die Körper schwarz gehalten. Dies bildet einen herben Kontrast zu einem omnipräsenten Rot, das schlicht als Blut lesbar ist, aber auch als Aura von Schmerz und Elend.
Daum bringt damit die überzeitliche Wahrheit über den Krieg zum Ausdruck, die leider auch allzu aktuell ist. In der unmittelbaren Begegnung kann das durchaus fordernd sein – entspannt betrachten lassen sich die Arbeiten, die von einer ernsten, mitfühlenden Auseinandersetzung erzählen, jedenfalls nicht.

Auch die Skulpturen mit denen Daum, der vor seinem Studium in Stuttgart bei Alfred Hrdlicke und in Berlin bei Rolf Szymanski eine Bildhauerlehre absolvierte, im Forumssaal auch raumgreifende Akzente setzt, lassen sich in diesem Sinne lesen. Womöglich sind sie aber auch vor allem als die Zeigegesten „Bein up, Hands up“ zu verstehen, von denen der Titel vor der drastischen Wendung zum „Kopf ab“ spricht.
Info: Die Ausstellung ist bis 9. November dienstags, mittwochs und freitags von 14 bis 17 Uhr, donnerstags 17 bis 20 Uhr sowie am Wochenende von 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr zu sehen.