Freitag, 19. April 2024

Romantische Orgelkultur in Schramberg

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Die Stadt Schramberg ist nicht nur in Fachkreisen berühmt für ihre großartigen Orgeln. Vor allem die Walcker-Orgel in der Kirche St. Maria, die weltweit älteste größere noch erhaltene Kegelladenorgel, von Eberhard Friedrich Walcker 1844 erbaut, gilt als herausragendes Instrument, das mit seiner neuartigen Disponier- und Intonierweise das Tor zur Romantik öffnete.

In der Heilig-Geist-Kirche befindet sich eine ebenfalls wertvolle Orgel, 1925 von der Firma Späth gebaut. Damit stehen zwei hochwertige Instrumente zur Verfügung, die sich sehr gut für romantische Orgelliteratur eignen. Die Schramberge „Orgellandschaft“ wird durch eine neo-barocke Orgel ergänzt, die sich seit 2009 in der Evangelischen Stadtkirche befindet.

Vom 23. – 27. Mai 2022 werden sich nach coronabedingter zweijähriger Abstinenz, junge Organistinnen und Organisten in Schramberg treffen, um sich der Jury des Orgelwettbewerbs zu stellen. In einem Gespräch mit der Presse erläuterten der Vorsitzende des Vereins Schramberger Orgelkonzerte Dr. Gebhard Pfaff und der Organisator des Wettbewerbs, Kirchenmusikdirektor Rudi Schäfer den Ablauf. Beide zeigten sich zunächst erfreut, dass alle zwölf Studierende, die sich bereits vor zwei Jahren angemeldet hatten, am diesjährigen Wettbewerb teilnehmen werden.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stammen aus Japan und Südkorea, aus der Slowakei und Österreich, aber auch aus Portugal und Deutschland. 

Hochkarätig und international besetzt ist die Jury mit Frederica Lanella (Padua/Senigallia- Italien), Jozef Serafin (Warschau), Michel Bouvard (Toulouse), David Franke (Freiburg) und als Vorsitzender Ludger Lohmann (Lindau) bewertet das künstlerische Spiel der jungen Organistinnen und Organisten.

Wie läuft der Wettbewerb ab?

Am 18. Mai reisen alle an und werden auf die Unterkünfte verteilt, wobei selbstverständlich beim Schramberger Wettbewerb die Kosten für Unterkunft und Verpflegung vom Verein übernommen werden, was nicht bei allen derartigen Wettbewerben der Fall ist. Bis zum Beginn des Wettbewerbs haben alle je 2 ½ Stunden Zeit um die Orgel kennen zu lernen. Auch für die Probe mit den Registranten stehen jeweils 1 ½ Stunden zur Verfügung, Und dann haben alle noch 1 Stunde vor den Wertungsspielen 1 Stunde Zeit zum „Warmlaufen“ am Instrument.

Die ersten Wertungsspiele sind am Montag, 22. Mai und am Dienstag 23. Mai für jeweils drei Bewerberinnen und Bewerber um 12 und um 18 Uhr. Die Jury entscheidet danach wer weiterkommt. Am Donnerstag, 26. Mai treten dann 6 Leute wieder um 12 Uhr und um 18 Uhr an. Es folgt die Entscheidung, welche drei Kandidatinnen oder Kandidaten am Finale teilnehmen, das am Freitag, 27. Mai in der Sankt Maria Kirche stattfindet.

Beim Finale entscheidet die Jury, wer den 1., 2. oder 3. Preis erhält. Zudem wird bei diesem letzten Wertungsspiel auch ein Publikumspreis vergeben. Die Besucher werden gebeten, auf Stimmzetteln anzugeben, wer von den Preisträgern am besten gefallen hat. Ausgelobt wurden vom Verein folgende Preise: Der Sieger erhält 5.000 Euro, der oder die Zweite 3.000 und für den dritten Platz gibt es 2.000 Euro. Der Publikumspreis wird mit einer wertvollen Uhr belohnt.

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