Hermle hebt Prognose für das Gesamtjahr 2025 an
Zwischenhoch durch Großaufträge aus dem Ausland

Umsatz und Ergebnis der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG könnten sich im Gesamtjahr 2025 deutlich besser entwickeln als bislang erwartet. Das geht aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervor.
Ursächlich dafür sind demnach neue Großaufträge aus dem Ausland, die teilweise von Unternehmen mit Start-up-Charakter stammen und mit entsprechenden Chancen und Risiken verbunden seien, teilt Hermle mit. Die neuen Bestellungen sollen bis Ende des Jahres ausgeliefert werden.
Daher verbessern sich die Aussichten von Hermle für das Gesamtjahr deutlich. Konkret rechnet der schwäbische Werkzeugmaschinen- und Automationsspezialist 2025 nun mit einem Umsatz, der knapp das Vorjahresniveau erreichen oder im günstigen Fall leicht darüber liegen kann. Bislang wurde ein Rückgang in einer Spanne vom oberen einstelligen Prozentbereich bis 15 % erwartet.
Wegen der vielfältigen Belastungen aus bürokratischen Auflagen und nicht umgesetzten Reformversprechungen, Lohn- und Energiepreissteigerungen, des Drucks auf den Industriestandort Deutschland sowie Währungsverschiebungen wird das Betriebsergebnis allerdings trotzdem um 25 % bis 30 % abnehmen. Bisher wurde eine Verringerung um 40 % bis 80 % erwartet.
Die Zahlen zur Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten 2025 sollen am 19. November 2025 in der Zwischenmitteilung innerhalb des zweiten Halbjahres veröffentlicht werden.
Ein Rückblick: Die Geschäfte der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG waren in den ersten fünf Monaten 2025 weiterhin von den extrem unsicheren Rahmenbedingungen beeinträchtigt. Wie der Vorstand auf einer Hauptversammlung im Juli berichtete, nahm der Auftragseingang des schwäbischen Werkzeugmaschinen- und Automationsspezialisten gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum konzernweit um rund 7 % auf 193,3 Mio. Euro ab (Vj. 208,2 Mio. Euro). Im deutschen Werkzeugmaschinenbau verringerte sich der Auftragseingang laut Fachverband VDW in den ersten fünf Monaten insgesamt um 7 % und im für Hermle relevanten Bereich der spanenden Werkzeugmaschinen um 11 %.
Die niedrige Investitionsbereitschaft im Inland führt Hermle auf die verbreitet geringe Kapazitätsauslastung der Unternehmen und hohe Unsicherheiten zurück. Wegen der starken Exportorientierung vieler Branchen, die Hermle beliefert, wirken sich die zunehmenden Zoll- und Handelskonflikte hier besonders deutlich aus. Hinzu kommen multiple Krisen wie die Energiewende und die Umstellung der Automobilindustrie auf alternative Antriebstechniken. Dagegen profitierten die Auslandsbestellungen in der Berichtsperiode von Vorzieheffekten bei Kunden in den USA aufgrund bevorstehender Zollerhöhungen.